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44-köpfige Partnerschaftsdelegation in Frankreich: jetzt "Rue de Motten"
15.06.14 - Mit eindrücklichen Erinnerungen ist eine 44-köpfige Delegation aus Motten aus der französischen Partnergemeinde Ranville in der Normandie zurückgekehrt: Die Unterfranken erlebten die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestags des D-Day, trafen Bundeskanzlerin Merkel – und in Ranville gibt es jetzt die „Rue de Motten“ – die Motten-Straße. Seit zehn Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Motten und Ranville. Um das zu feiern, hatte sich die Mottener Delegation auf die 911 Kilometer lange Reise nach Frankreich gemacht. Im Juni 2004 unterzeichneten während der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des D-Day Mottens Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) und sein französischer Kollege Jean-Luc Adelaide die Partnerschaftsurkunde.
Prominenter Pate dieser deutsch-französischen Verschwisterung ist der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder. Er legte in dem 2000-Einwohner-Ort Ranville vor zehn Jahren als erster deutscher Regierungschef einen Kranz für die Gefallenen der Landung in der Normandie nieder. Wahrlich historisch ist für den Ort, dass nun ein Jahrzehnt später die Bundeskanzlerin Angela Merkel ebenfalls die britische Kriegsgräberstätte besuchte, auf der auch mehr als 300 deutsche Soldaten bestattet wurden. Die deutsche Regierungschefin nahm an der zentralen Gedenkfeier im französischen Ouistreham anlässlich der Landung der alliierten Truppen in der Normandie vor 70 Jahren teil und kam auf Einladung des französischen Partnerschaftskomitees in das nur 8 km entfernte Ranville.
„Gerade die persönlichen Beziehungen der Menschen untereinander sind das Fundament, aus denen Partnerschaft und Verständigung entstehen können“, sagte die Bundeskanzlerin den beiden Bürgermeistern Vogel und Adelaide und gratulierte zum zehnten Geburtstag dieser Freundschaft. „Ich bin stolz, dass Motten wohl die einzige deutsche Gemeinde ist, deren Partnerschaft von zwei deutschen Bundeskanzlern besiegelt ist“, sagt Bürgermeister Jochen Vogel. Er wurde zudem zum Ehrenbürger der Gemeinde Ranville ernannt. Seit 2009 legt Vogel dort jährlich einen Kranz auf dem Grab eines unbekannten deutschen Soldaten nieder.
„Es ist längst nicht mehr der vereinzelte Austausch unter Einwohnern unserer beider Gemeinden, sondern eine dauerhafte Freundschaft“, sind sich die Präsidentinnen beider Partnerschaftskomitees, Ute Becker und Isabelle Vannier, einig. Jedes Jahr besuchen sich Bürger beider Gemeinden abwechselnd in Motten und Ranville. Dass Musik eine Sprache ist, die jeder versteht, bewiesen die mitgereisten Musiker der „Döllautaler Motten“ in ihren Trachten. Bei bayerischer Blasmusik und französischer Küche wurde die Folgetage kräftig gefeiert – zum Beispiel, dass es nun in Ranville sogar eine Straße mit dem Namen „Rue de Motten“ gibt. +++