Wenn Stein zum Badeparadies wird

25.06.14 - CORNBERG. Es scheint, als strahle die Sonne Portugals durch den sanft gemaserten Naturstein hindurch. Wandhohe Marmortafeln, die raffiniert hinterleuchtet sind, tauchen das luxuriöse Traumbad in warmes Licht. Die freistehende Dusche mit ihren romantischen Rundbögen lässt dem Betrachter den Atem stocken: Modernste Technik, wie die Sensortastatur, die sämtliche Armaturen ersetzt, steht in reizvollem Kontrast zum jahrtausendealten Material, dem portugiesischen Estremosz. Willkommen in den Wohlfühlwelten, die das Familienunternehmen Gerloff & Söhne aus Marmor und Granit erschafft.

Alles begann 1899 mit einem Steinmetzbetrieb im brandenburgischen Kyritz, den Steinmetzmeister Rudolf Gerloff leitete. Fünfzig Jahre später siedelte sich das Unternehmen, das im Laufe der Jahre um die Betriebsabteilungen Fliesen, Kunststeinfertigung und Granitschleiferei erweitert wurde, in Eschwege an. Da sich der dortige Firmensitz als zu klein erwies, begann 1956 der Aufbau der heutigen Fertigungs- und Ausbildungsstätte in Cornberg, in dessen Steinbruch über 700 Jahre lang Quarzitsandstein abgebaut wurde. Cornberger Sandstein findet freilich nicht den Weg in die Manufaktur, stattdessen werden bei Gerloff & Söhne, dessen Geschicke Dr.-Ing. Michael Gerloff seit 1998 in der vierten Generation lenkt, die mannigfaltigsten Natursteinarten, die beispielsweise aus Italien, Spanien, Portugal, Skandinavien und Brasilien bezogen werden, verarbeitet.

Die Fertigungshalle ist von ohrenbetäubendem Lärm erfüllt: Hier wird mit der Hilfe von hochmoderner Maschinerie fleißig gesägt, geschliffen und poliert sowie per Hand montiert und vollendet. „Je nach Auftragsvolumen beschäftigten wir etwa 30 Mitarbeiter im Ein- bis Zweischichtsystem“, erläutert Betriebsleiter Alfred Pries. Über 17.000 Bäder „made in Cornberg“, die die exklusivsten europäischen Hotels zieren, sprechen für sich. So bieten das Adlon in Berlin, das Steigenberger in Frankfurt am Main, das Arabella Sheraton in München, der Kempinski Palais Hansen in Wien, das Baltschug Kempinski in Moskau sowie das Castillo Hotel Son Vida in Palma de Mallorca Luxus für die Seele. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. „Sogar ins Wyndham Hotel KAFD im saudi-arabischen Riad haben wir Waschtische und Brausegarnituren geliefert“, unterstreicht Alfred Pries.

Dabei begrenzt sich das Repertoire des Traditionsunternehmens nicht nur auf Bäder. Auch Säulen, Treppenaufgänge, Fußböden, Wände, Decken und Fassaden legen in so mancher Empfangshalle sowie im Wellness-Bereich dem Besucher die komplette Welt in Marmor zu Füßen. „Selbst in Form von Küchenplatten halten Marmor und Granit Einzug“, ergänzt der Betriebsleiter. Dabei sind den Vorstellungen der Kunden keine Grenzen gesetzt: „Sie haben die Qual der Wahl zwischen hunderten Natursteinarten – den schönsten Sorten aus aller Welt.“

Diese „persönlichen“ Marmorblöcke werden – ganz nach den individuellen Wünschen und nach vorausgegangener Planung – im Cornberger Werk meisterhaft verarbeitet. „Damit später das Waschbecken in die Waschtischplatte integriert werden kann, kommt die Wasserschneidmaschine zum Einsatz, deren mit Quarzsand angereicherter Wasserstrahl mit einem Druck von 2.000 bis 4.000 Bar das entsprechende Stück herausfräst. Logischerweise wird die Platte mitsamt den Rändern wieder und wieder poliert, damit sie ihren unnachahmlichen Glanz erhält“, erklärt Alfred Pries, der regelrecht ins Schwärmen gerät, als sein Blick auf einen aus Marmor gefertigten Spiegelrahmen fällt. „Das ist ein absolutes Meisterstück. Da steckt richtig Arbeit dahinter.“

Neugierig geworden? Mehr Informationen über die Wohlfühlwelten aus Marmor und Granit können im Internet unter http://www.gerloff.com/ abgerufen werden. Zudem wartet der Natursteinspezialist mit einem Werkverkauf in der Solzer Straße 1 bis 3 in Cornberg auf. (Stefanie Harth)  +++