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In der Bischofsheimer Stadtpfarrkirche St. Georg war der Sarg von Prälat Karl Brand aufgebahrt. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Dekan Dr. Andreas Krefft und Pfarrer Manfred Endres nahmen im Glauben an die Auferstehung -

BISCHOFSHEIM Tauriger Tag

Letzte Ehre für Stadtpfarrer KARL BRAND

04.07.14 - Es war ein trauriger Tag für Bischofsheim. Der Abschied von Prälat Karl Brand wurde mit einem großen Requiem in der Stadtpfarrkirche gefeiert. Der Sarg in einem Meer von Blumen war vor dem Altar aufgebahrt. Daneben das sein Bild, das ihn mit seinem bekannten und in Bischofsheim so geschätzten verschmitztem Lächeln zeigte. Viele Bischofsheimer nutzten die Gelegenheit ihrem langjährigen Stadtpfarrer, Prälat Karl Brand die letzte Ehre zu erweisen.

Geistlichkeit aus ganz Unterfranken war in die Rhön gekommen, um dem ehemaligen Stadtpfarrer von Bischofsheim und langjährigem Dekan des Dekanat Bad Neustadt auf seinem letzten Weg zu begleiten. Das Leben und Wirken von Karl Brand als Mensch und Seelsorger wurde von Generalvikar Karl Hillenbrand gewürdigt. Erst vor wenigen Wochen habe er ein Gespräch mit ihm geführt. „Karl Brand war sich bewusst, dass sein irdisches Leben dem Ende entgegen geht.“ Eine Bitte habe ihm Karl Brand mit auf den Weg gegeben: „Bitte mach den Menschen Mut, du weißt, was mir die Osterbotschaft bedeutet.“ In diesem Sinne wurde der Abschied von Karl Brand gefeiert. „Karl Brand war ein österlicher Mensch“, betonte Hillenbrand. Was äußerlich nach dem Ende einer Lebensspanne aussehe, sei in Wirklichkeit der Beginn des Lebens in Jesus Christus. So wurde trotz aller Trauer und Traurigkeit dankbar Eucharistie gefeiert.

Der Generalvikar erinnerte an drei prägende Priesterpersönlichkeiten an denen sich Karl Brand orientiert habe. Anton Schäfer, seinen damaligen Regens im Priesterseminar, Kardinal Julius Döpfner, der ihn zum Priester geweiht hat, und Karl Rahner, der für seine theologische Ausrichtung maßgebend wurde.

Regens Anton Schäfer, der das Würzburger Priesterseminar von 1937 bis 1956 leitete, habe versucht Priester auszubilden, die charakterfest, kirchentreu und zugleich offen für die neu aufbrechenden Fragestellungen waren. Karl Brand sei so ein Priester gewesen, fest im Glaube verwurzelt, aber zugleich aufgeschlossen und voller Interesse vor Neues.

Kardinal Julius Döpfner, der Karl Brand und seinen Studienkurs 1956 zum Priester geweiht hat, wurde ebenfalls wegweisend für den Weg des Verstorbenen. Karl Brand gehörte zu einer Priestergeneration, die sich die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils aneignen musste, was er nachhaltig und konsequent tat. „Aber immer so, dass er die Menschen mitnahm und sie nicht durch pastorale Alleingänge abhängte“, sagte Hillenbrand.

Der Theologie von Karl Rahner folgend sei Karl Brand an allen Stationen seines Wirkens, ob in der Pfarrseelsorge, in der Begleitung von Ordensschwestern oder im ganz persönlichen Kontakt, für viele Menschen zu einem geschätzten „Entwicklungshelfer“ auf dem persönlichen Glaubensweg geworden.

Prälat Hartmut Wahl, ein Kurskollege Karl Brands erinnerte an dessen großes Herz, den Reichtum mit dem er die Menschen beschenkte. Ebenfalls ein langjähriger Wegbegleiter ist Pater Alexander, der viele Jahre Guardian auf dem Kreuzberg war. Er erinnerte an die besondere Liebe Karl Brands zum Kreuzberg, den er fast jeden Montag besuchte. Vor vielen Jahren haben Pater Alexander und Karl Brand in einer launigen Stunde ausgemacht, dass er nur zwei Sätze an der Beerdigung sprechen werde, das habe er nun eingelöst und dankte dem Verstorbenen für seine immer so Mut machende und wohltuende Nähe. Sein Nachfolger als Dekan, Pfarrer Bernold Rauch, dankte im Namen der Angehörigen für die würdige Messfeier mit Begräbnis.

Für die Pfarrgemeinde sprach Hanns-Gernot Schonder würdigende Abschiedsworte. Große Wertschätzung habe Karl Brand in Bischofsheim genossen. „Sein großes theologisches Wissen verstand er auch einfachen Menschen so zu vermitteln, dass sie in ihrem Glauben belebt und gestärkt wurden. Vielen Menschen sei er ein geistlicher Begleiter und Freund gewesen. Wie sehr ihm Bischofsheim ans Herz gewachsen sei, zeigte er im Ruhestand, den er in seinem geliebten Rhönstädtchen verlebte.

Hanns-Gernot Schonder ist sich sicher: „Nicht nur in den Chroniken, mehr noch in unseren Herzen wird er weiterleben.“ Karl Brand war Ehrenbürger der Stadt Bischofsheim. So war es für Bürgermeister Udo Baumann eine Selbstverständlichkeit ebenfalls Worte des Abschieds zu sprechen. Er erinnerte an Brands Lebenslauf und Wirken in Bischofsheim, charakterisierte ihn als herausragende Persönlichkeit mit Einfühlungsvermögen, geistlichem Tiefgang und besonderer Ausstrahlung.

Pfarrer Manfred Endres, sein Nachfolger als Pfarrer in Bischofsheim, sah in Pfarrer Brand stets eine Vaterfigur. „Er hat mich immer hochgehalten und ist mir beigestanden. Karl hat mir immer Mut gemacht, dafür bin ich dankbar.“ Das eigentliche Begräbnis wurde von Dekan Dr. Andreas Krefft vorgenommen. Unter den getragenen Klängen der Musikkapelle bewegte sich der Trauerzug von der St. Georgskirche zum Friedhof. Mitglieder der Feuerwehr und der königlich privilegierten Schützengesellschaft flankierten den Sarg des langjährigen Stadtpfarrer, Prälat Karl Brand auf dem Weg zur letzten Ruhestätte. „Wir nehmen Abschied im Glauben an die Auferstehung“, sagte Dekan Krefft zur Beisetzung. (me)+++

Der Sarg von Prälat Karl Brand wurde in Trauerzug durch Bischofsheims Innenstadt zum Friedhof ... Fotos: Eckert

Beisetzung von Prälat Karl Brand auf dem Bischofsheimer Friedhof durch Dekan Dr. Andreas Krefft ...


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