Ehrenring der Stadt und bewegender Abschied von Weihbischof SCHICK

Beim Einwohnermeldeamt hat er sich bereits abgemeldet, doch der Möbelwagen kommt erst am 3. September. Die "Fuldaer Tage" sind für den langjährigen Generalvikar des Bistums Fulda und Weihbischof Prof. Ludwig Schick an einer Hand abzuzählen, dann ist der Wechsel in seine neue Aufgabe (fast) vollzogen. Als neuer Erzbischof von Bamberg wird Schick das Amt offiziell am 21. September übernehmen.

Als die Schicks Ernennung vor Wochen bekannt geworden war, hatte Fuldas OB Dr. Alois Rhiel - auch ein ganz persönlicher Freund Schicks seit der Jugendzeit - angekündigt, "Ludwig Schick in angemessener Weise zu danken und ihn zu verabschieden". Und dieser Termin war heute morgen: ein Empfang im Fürstensaal des Stadtschlosses, zu dem die Bürgerschaft eingeladen war, und an dem etwa 300 Menschen - darunter auch mehr oder weniger Prominente der Region Osthessen - teilnahmen.

"Mit dieser Feierstunde danken wir dem langjährigen Fuldaer Weihbischof und neuen Erzbischof von Bamberg, der seit mehr als 30 Jahren ein hoch engagierter Bürger unserer Stadt ist", sagte Rhiel. Die Stadt Fulda Fulda, ihre Bürgerinnen und Bürger wie auch die Gemeinschaft selbst habe Ludwig Schick viel zu verdanken. Der neue Oberhirte sei ein Priester mit hohen menschlichen Qualitäten. "Was wir an ihm haben, werden wir erst dann voll ermessen können, wenn er nicht mehr in Fulda und unter uns wirken kann", hob der OB in der Würdigung Schicks hervor. Als Zeichen der Anerkennung erhielt Schick dann den "Ehrenring der Stadt Fulda", eine der höchsten Auszeichnung, die Fulda zu vergeben hat.

Fast zwei Stunden dauerte das Programm des Empfanges, der musikalisch vom Bonifatiuschor umrahmt wurde. Nach der Begrüßung von Oberbürgermeister Rhiel und einer Würdigung Ludwig Schicks folgten zahlreiche Grußworte. In Vertretung des immer noch erkrankten Landrats Fritz Kramer betonte der 1. Kreisbeigeordnete Gerhard Möller, dass Schick die Menschen besonders durch sein "unvergleichliches Charisma" beeindruckt habe. Auch gegenüber der Jugend sei ihm ein "frohmachendes Glaubenszeugnis" gelungen. Möller dankte Schick für seine Offenheit, Fairness und Verständnis, denn schließlich sei die Kirche auch ein wichtiger Partner des Staates. Dass der Abschied jetzt mit viel "Wehmut" erfolge, beweise aber zugleich auch die Glaubwürdigkeit des Weihbischofs.

Viele Sprecher äußerten sich ähnlich, hoben die besonderen Eigenschaften und Erlebnisse des Weihbischofs, Menschen und persönlichen Freundes Ludwig Schick hervor. So gab es Grußworte von Gerhard Dehler für die Walldürnwallfahrer, von Franz Heimann, Günther Elm und Mechthild Remmert (Fuldaer Karnevalsgesellschaft) sowie Reiner Sippel vom Antoniusheim. Von dieser katholischen Behinderteneinrichtung waren allein eine Abordnung von etwa 50 Bewohnern mit ihren Betreuern anwesend, die sehr persönlich Abschied nahmen und dies auch in kleinen Geschenken deutlich machten. Es war der bewegendste Augenblick einer ganz ungewöhnlichen Abschiedsfeier.

Mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Fulda und kleinem Umtrunk endete dieser Empfang, an dem auch viele bekannte "Stadtgesichter" anwesend waren. Dazu gehörten der Fuldaer Weihbischof Johannes Kapp, der scheidende Sparkassendirektor Reiner Görg, der ehemalige Fuldaer OB Dr. Wolfgang Hamberger mit Gattin Lieselotte, Fuldas Bürgermeister Berndd Woide und die Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, vom Deutschen Evangelischen Kirchentag Dr. Friederike Woidt mit verschiedenen Vertreter der evangelischen Kirche wie dem Dekan Bengt Seeberg, dem Präsidenten des Malteser-Hilfsdienstes Deutschland, Constantin Freiherr zu Brandenstein sowie zahlreiche andere Vertreter von Politik, Wirtschaft und Kirchen. +++