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04.12.01 - Hünfeld
Verfahren und Boykott gegen umstrittenen Schulleiter
Wegen Verdachts der Volksverhetzung hat die Staatsanwaltschaft Fulda ein Ermittlungsverfahren gegen den Leiter einer Haupt- und Realschule in Hünfeld eingeleitet. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Fulda, Stephan Heres, am Dienstag in Fulda auf Anfrage von ddp. Außerdem hatten mehrere Eltern zum Boykott des Unterrichts vom umstrittenen Schulleiter Heiner Hofsommer aufgerufen.
Derzeit prüfe die Staatsanwaltschaft nach Angaben Heres die Ende letzter Woche veröffentlichten angeblichen Aussagen Hofsommers wie "Alle Neger sind in einen Schokoladentopf gefallen" oder "In Deutschland gibt es zu viele Einwander". Hofsommer selbst sagte gegenüber Journalisten, er sehe dem Ermittlungsverfahren" mit Gelassenheit entgegen".
An dem Unterrichts-Boykott beteiligen insgesamt 10 Schüler einer siebten Klasse, die der Schulleiter der Haupt- und Realschule Heiner Hofsommer im Fach Englisch unterrichtet. Die Eltern hatten sich in einem Brief an das Staatliche Schulamt in Fulda gewendet und mitgeteilt, das ihre Kinder vom Unterricht solange fernbleiben, bis die Vorwürfe gegen den 56-jährigen Hofsommer geprüft worden sind. Während des Ausfalls wollen mehrere Eltern den Kindern abwechselnd provisorischen Englisch-Unterricht erteilen.
Die Eltern der Klasse 7 eR hatten Ende letzter Woche öffentlich die Suspendierung Hofsommers gefordert. Als Gründungsmitglied des rechtsgerichteten Bündnisses "Offensive für Deutschland" im Jahre 1997 galt der Schulleiter auch bei der Lehrerschaft als äußerst umstritten. Hofsommer ist seit sieben Jahren Leiter der Jahnschule.+++