Handschellen, Hunde und neue Stadtwache - BILDERSERIE

Mit einem "Tag der offenen Tür" präsentierte sich heute die neue Stadtwache der Polizei in der Schloßstraße in Fulda. Mit einem bunten Programm ab 9 Uhr 45 wurde die öffentliche Präsentation der Räume der Stadtwache direkt neben dem Bürgerbüro umrahmt: es gab einen Parcours für Kinder, Musik von der Combo des Landespolizeiorchesters, Fahrten mit Polizeifahrzeugen und der ADAC-Rettungshubschrauber "Christoph 28" landete im Schloßgarten vor dem Kaisersaal und konnte besichtigt werden. Mehr als 1.000 kleine und große Besuchen nahmen das "Info- und Unterhaltungsangebot" der Polizei an.

Interessierte konnten sich Aufgabe und Funktion der neuen Polizei-Stadtwache erklärten lassen und zusammen mit einem Polizeibeamten auch einmal den "eisernen Schutzmann" ausprobieren: dies ist eine Art "Notrufsäule" vor dem Eingang der Stadtwache, die außerhalb der Öffnungszeiten der "direkte Draht" für hilfesuchende Bürger ins Polizeipräsidium ist. Doch beim "Tag der offenen Tür" konnte man auch einmal gefahrlos testen, was sonst nur Gesetzesbrechern widerfährt - so ließ sich die Stadtführerin Petra Sorg "in Handschellen legen". Ältere Fuldaer erinnerten sich noch an die gezeigten Uniformen der "Polizei Fulda", die von 1965 bis 1972 - als die Polizei verstaatlicht wurde - in der Barockstadt getragen wurden.

Neben der alten "fuldischen" Uniform aber konnten Besucher auch aktuelle "fremdländische" Dienstbekleidungen sichten - Beamte, denen das sichtlich Spaß machte, trugen Uniformen aus USA oder liefen wie waschechte Londoner "Bobbies" durchs Gewimmel. Eine besondere Attraktion waren die Vorführungen der Polizeihundestaffel. Zwei Beamte - Hunde-Ausbildungsleiter Reinhard Spies und Hundeführer Marcus Brenzel - mit einem belgischen und einem deutschen Schäferhund führten im innreren Schlosshof vor, was die "tierischen Gesetzeshüter" beherrschen: verlässlichen Gehorsam, Mut selbst angesichts brennender Reifen, die blitzartige Ergreifung eines "Autodiebs" und das Erschnüffeln von Drogen, die in einem Auto versteckt waren. Für die beiden Hundeführer mit "Don" und "Wotan" gab es viel Applaus, wenn sich auch mancher Zuschauer dachte, einem solch energischen "vierbeinigen Polizisten" im Alltag lieber nicht begegnen zu wollen.

"Mit diesem Programmangebot aus Information und Unterhaltung wollen wir zu einem noch besseren und selbstverständlicheren Verhältnis von Bürgerschaft und Polizei beitragen", sagte Polizeipräsident Gero Kolter, der während des "Tages der offenen Tür" viele Gäste und Besucher persönlich begrüsste. In der neuen Stadtwache sei nicht nur die Polizei für alle Bürger ansprechbar, sondern arbeite von dort auch eng mit der städtischen Hilfspolizei, den Mitarbeitern des Bürgerbüros, dem freiwilligen Polizeidienst und der Wachpolizei - den Polizisten, die als Angestellte eine andere Rechtsstellung haben und nur bestimmte hoheitliche Aufgabenbereiche wahrnehmen - zusammen.

Nach dem Umzug ins neue Polizeipräsidium im Bereich "Münsterfeld" nahe der Haimbacher Straße hatte die Polizei auch ihre Station in der Sturmiusstraße mitten in der Innenstadt aufgeben müssen. Die Stadtwache soll nun diese "Lücke" schließen und gut erreichbare Anlaufstelle im Stadtkern sein. Dafür wurde im früheren Marstallgebäude des Stadtschlosses für insgesamt 380.000 Euro die historische Bausubstanz saniert und eine moderne "Mini-Polizeiwache" eingerichtet.

Besetzt ist die Stadtwache jeden Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 18 Uhr. Mittwochs sind die Polizeibeamten von 8 bis 12 Uhr und Samstags von 9 bis 12 Uhr dort. Telefonisch ist die Stelle unter den Telefonnummern - Durchwahlnummern der Stadtverwaltung - 102-1366 oder 102-1367 erreichbar, Faxe kann man an 102-2366 senden und eine eMail-Adresse hat die Stadtwache auch: [email protected] +++