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06.05.03 - Fulda

"Zukunftswerkstatt Alter" generationenübergreifend in Kinderakademie

Mit dem Thema „Zukunftswerkstatt Alter“ in die Kinder-Akademie in Fulda zu gehen, mag zwar im ersten Moment außergewöhnlich sein“, das räumte Caritasdirektor Gerhard Sündermann heute ein. „Wir wollten jedoch mit der Wahl des Ortes einen Bogen spannen und eine Verbindung zwischen den Generationen schaffen.“ So stellt die steigende Lebenserwartung in Deutschland auch die Caritas vor neue Herausforderungen.

Durch die demographische Entwicklung steige auch die Zahl der alten Menschen, die einsam sind, die soziale Unterstützung brauchen, die an Demenz leiden oder die intensive Hilfe und Pflege benötigen, berichtet Sündermann. In der Caritas-Arbeit spielt die Betreuung, Pflege und Unterstützung von alten Menschen bereits ein große Rolle. Für die Zukunft will sich die Caritas im Bistum Fulda noch stärker mit diesem Thema beschäftigen und nach neuen Wegen und Formen zur Erweiterung der Hilfsangebote suchen. Dies sei auch das Ziel des diesjährigen Caritas-Tages.

Im Eingangsreferat von Dr. Wolfgang Hamberger ging dieser auf die verschiedenen Abschnitte des Lebens ein und verglich das Leben mit einer Sinfonie. „So gebe es im Leben schnelle und langsamere, laute und leise Abschnitte“, so Hamberger. „Voraussetzung für ein gelingendes Lebens sei es, alle Phasen ähnlich wie bei einer Sinfonie zu bewältigen.“

In zahlreichen Workshops konnten die Teilnehmer, die alle aus dem Bereich der Caritas kamen, sich mit dem facettenreichen Thema auseinander setzen. Prof. Dr. Margret Flieder von der Fachhochschule Fulda diskutierte mit den Teilnehmern über das Thema „Pflege im Wandel – Was kann Caritas tun?“ So wird innerhalb der nächsten 20 Jahre die Zahl der über 80-Jährigen auf rund 5,1 Millionen Menschen steigen, heute sind es 2,9 Millionen. Damit steige natürlich auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen. Prof. Dr. Flieder schlägt als Lösungen eine höhere Flexibilität der Einrichtungen, die Entwicklung neuer Betreuungskonzepte und die Implementierung von Personalentwicklung vor. Besonders die Vernetzung der Einrichtungen mit Kooperationspartnern, wie z. B. Ärzten, Krankenhäusern, Ehrenamtsagenturen und den Angehörigen hält Flieder für ein wichtiges Kriterium, um in der Zukunft einequalitative Pflege und Betreuung leisten zu können.

Um das Thema „In Würde sterben“ ging es in dem Workshop der Caritas-Mitarbeiter Ralf Atzert aus Fulda und Josef Rath aus Hanau. Beide hoben die Bedeutung der Hospizdienste hervor und betonten den steigenden Bedarf an Sterbebegleitung im Bistum Fulda. Um Menschen würdig im Sterben begleiten zu können, seien meist die kleinen Dinge, wie Zuhören, tröstende Worte oder die Möglichkeit persönliche Dinge um sich zu haben, wichtig.

Auf die Frage, was wir von anderen Kulturen in Bezug auf das Alter lernen können, versuchte Prof. Dr. Johannes Keodh von der Fachhochschule Fulda mit seinen Workshopteilnehmern Antworten zu finden. Da die Zahl der älteren Migranten in Deutschland in den nächsten Jahren deutlich steigen wird, müssten die Einrichtungen der Altenhilfe schnellstmöglich reagieren. Fehlende Informationen über die Kulturen, schlechte Erfahrungen mit Institutionen sowie geringe Deutschkenntnisse seien zur Zeit oft große Barrieren, so Keodh. „Eine kultursensible Pflege muss dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen entsprechend ihren individuellen Werten und kulturellen Bedürfnissen betreut und gepflegt werden.“

Weitere Workshopleiter waren unter anderem Pfarrer Winfried Abel aus Fulda und Dr. Gertrude Haas-Scheuren, die sich mit der Frage: „Altsein ist schön!?“ auseinandersetzte. Musikalisch wurde der Caritas-Tag von den Caritas-Mitarbeitern: Reinhold Kohl, Roland Sauer, Bernhard Faulstich gestaltet. +++

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