"Weitergabe des Glaubens" - Diözesanversammlung des Kolpingwerkes

Etwa 120 Delegierte und Vertreter der 64 Kolpingsfamilien im Bistum Fulda tagten an diesem Wochenende im Fuldaer Bonifatiushaus in Fulda. Der Diözesanvorsitzende Bruno Block sprach in seinen Eröffnungsworten von der Notwendigkeit in unserer Zeit Glauben weiter zu geben. "Als katholischer Sozialverband wollen wir in unseren Kolpingsfamilien auch unseren Glauben leben und weitergeben." Er freue sich besonders, so Bruno Block weiter, dass einige Präsides der Kolpingsfamilien an der diesjährigen Diözesanversammlung teilnehmen. Das Leitthema der Versammlung "Weitergabe des Glaubens" wurde bewusst gewählt und soll an den gegenwärtigen pastoralen Prozess im Bistum Fulda angelehnt sein.

Anders wie bisher gewohnt, wurde der Bericht des Diözesanvorstandes in einer Präsentation dargestellt. Stefan Sorek, der seit drei Jahren im Amt befindliche Diözesangeschäftsführer des Kolpingwerkes im Bistum Fulda, stellte den Teilnehmern die Tätigkeiten des Vorstandes und die erlebten Höhepunkte im Diözesanverband vor. So arbeitet der Diözesanvorstand in der Weiterführung der letzten Diözesanversammlung im Jahr 2001 an einem inhaltlichen Schwerpunktkonzept im Bereich Familie. Der so genannte "Familienführerschein" ist ein aus 9 "Baussteinen" bestehender Themenkomplex. In den nächsten Monaten und Jahren sollen hierzu Aktivitäten und Angebote in die Kolpingsfamilien gegeben werden.

Einer der weiteren Höhepunkte ist sicherlich auch die noch andauernde Aktion "Kolping hilft…". Das Kolpingwerk im Bistum Fulda hatte im August vergangenen Jahres diese Aktion ins Leben gerufen und für eine Dauer von mindestens zwei Jahren festgelegt. Viele Kolpingsfamilien unterstützten diese Aktion zugunsten der Hochwassergeschädigten in Ostdeutschland mit eigenen Aktionsveranstaltungen oder Spendensammlungen in ihren Orten. Bisher konnten 33.000,- Euro zusammengebracht werden und einigen Familien direkte Unterstützung zugesagt werden. Weitere Höhepunkte wurden aus den 6 Bezirksverbänden berichtet. Gemeinsame Wallfahrten, Gottesdienste und Ausflüge gehören zum ständigen Programm.

Am Abend der Diözesanversammlung standen die turnusmäßigen Wahlen für den Diözesanvorstand an. Nur das Amt des Diözesanpräses bleibt weiterhin vakant. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein Kandidat für die pastorale Begleitung gefunden werden. Als Diözesanvorsitzender wurde Bruno Block aus der Kolpingsfamilie Giesel eindeutig bestätigt. Neu gewählt wurde Brigitte Erb aus der Kolpingsfamilie Weyhers zur stellvertretenden Diözesanvorsitzenden. Franz Kroha, der bisher dieses Amt inne hatte schied aus dem Diözesanvorstand aus.

Ebenfalls neu gewählt wurden: "Kirche mitgestalten" Alfred Matthäi, KF Fritzlar; "EINE Welt" Jörg Hans, KF Schmalnau; "Gesellschaft im Wandel" Steffen Flicker, KF Rothemann; "Seniorenarbeit" Rolf Fröhlich, KF Flieden; "Ehe, Familie, Lebenswege" Hartmuth Koch, KF Niederklein; "Arbeitswelt" Gerhard Nophut, KF Ufhausen; "Freizeit" Werner Reck, KF Niederkalbach.

Für den Bereich "Bildung" wurde Winfried Ott, KF Schöneck wieder gewählt. Als Vertreter der Regionen wurden Georg Smolarczyk, KF Naumburg für Nordhessen, Norbert Graf, KF Kirchhain für Oberhessen, Willy Völlinger, KF Rothemann für Osthessen und Gerhard Oschwald, KF Hanau für Südhessen. Den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Daniela Möller, Manfred Kaib, Alfons Feußner, Franz Kroha und Pfr. Elmar Gurk wurde für die Arbeit in besonderer Weise gedankt.

Mit Verweis auf die Aussagen im Leitbild des Kolpingwerkes zum Thema "Kirche mitgestalten" wurde der pastorale Prozess in der Diözese Fulda zum Anlass genommen, sich im thematischen Teil der Diözesanversammlung des Kolping DV Fulda intensiv mit den Fragen nach dem eigenen Glauben und der Glaubensweitergabe zu beschäftigen. In vier Arbeitsgruppen wurden erstaunlicherweise bei Jugend und Erwachsenen doch immer wieder die gleichen Schwerpunkte deutlich. Die Weitergabe des Glaubens wurde immer in Abhängigkeit vom eigenen Glauben und dem Erleben in einer Gemeinschaft gesehen. Die Möglichkeit zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Glauben im Gespräch wurde hier als elementarer Bestandteil eines lebendigen Glaubens bewertet. Fragen des Alltages müssen Bestandteil des Glaubens sein und stellen immer wieder eine Herausforderung dar.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Nachdenken über die Mitte unseres Glaubens und dessen Weitergabe alle Beteiligten für die Anliegen des pastoralen Prozesses aber auch für die Entwicklungen in unseren Kolpingfamilien sensibilisiert und motiviert hat. Neue Ansätze wurden herausgestellt und sollen in den künftigen Monaten weiter verfolgt werden. Die Bedeutung der Familie bei der Bildung und Weitergabe des Glaubens wurde dabei in besonderem Maße hervorgehoben und machte damit nochmals die Wichtigkeit unseres Projektes "Familienführerschein" deutlich. Der Diözesanverband will die Chancen des pastoralen Prozesses in Pfarrgemeinde und Kolpingfamilien wahrnehmen und im Sinne unseres Leitbildes aktiv und verantwortungsvoll an der Kirche des Volkes mitgestalten.

Im Abschlussgottesdienst zur Diözesanversammlung, betonte auch Weihbischof Johannes Kapp die Wichtigkeit und Notwendigkeit den eigenen Glauben weiter zu geben. Nicht nur angesichts der statistischen Entwicklung in der Kirche sondern vielmehr, um ein deutliches Profil zu erlangen muss der Glaube in den Familien und in den Gemeinschaften der Kirche weitergegeben werden. +++