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28.04.02 - Hofbieber
Hessische Feuerwehren fordern Rauchmelder-Pflicht
Ein "klares Bekenntnis" zur Erhaltung der 426 freiwilligen Ortsfeuerwehren mit 78.000 Aktiven in Hessen haben am Wochenende Ministerpräsident Roland Koch und Innenminister Volker Bouffier ausgesprochen. Beim Verbandstag des "Landesfeuerwehrverbandes Hessen" (LFV) in Hofbieber im Kreis Fulda sagte Koch vor knapp 300 Feuerwehrleuten aus allen Landesteilen, die Landesregierung werde an der dezentralen Struktur der ehrenamtlichen Feuerwehren nicht rütteln.
Koch lehnte allerdings die Forderung des Landesfeuerwehrverbandes nach einer Finanz-Aufstockung um 25 Millionen D-Mark ab. Schon der vereinbarte "langsame Schritt" von jährlich einer Million Mark mehr falle dem Land schwer. Der Ministerpräsident sagte, er brauche noch für einige Jahre "die Kooperation der hessischen Feuerwehren" beim Abwägen der finanziell möglichen Investitionen.
Innenminister Bouffier sagte, das Nachwuchsproblem bereite Sorgen. Die Zahl der Feuerwehr-Einsatzkräfte seien in den letzten 10 Jahren um 10.000 zurückgegangen. Die Imagekampagne für die Feuerwehren und Bewußtseinsbildung der Bevölkerung reichten nicht aus. Als "neue Idee" schlug Bouffier vor, die Kommunen sollten jungen Leuten einen Teil der Führerscheinkosten erstatten, wenn sie sich für einige Jahre zum freiwilligen Feuerwehrdienst verpflichteten.
Der Landesverbandstag forderte in einer Resolution von der Landesregierung, künftig für Neubauten den Einbau von Rauchmeldern auch in Privatwohnungen gesetzlich vorzuschreiben. Zuvor hatte der stellvertretende Landesvorsitzende Willi Sußebach (Witzenhausen) vom Land gefordert, künftig bei Baugenehmigungen weiterhin Brandschutzfachleute zu beteiligen sowie das neue Katastrophenschutzgesetz zügig umzusetzen und dafür auch "das nötige Geld zu geben". +++