Archiv

Erste weibliche Dozentin an der katholischen Theologischen Fakultät: Dr. Ute LEIMGRUBER.... - Max Colin Heydenreich

Feierliche Athmosphäre heute morgen in der Theologischen Fakultät Fulda - Max Colin Heydenreich

20.10.03 - Fulda

Erstmals eine Frau als Dozentin an katholischer Theologischer Fakultät

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte gibt es an der "Thelogischen Fakultät Fulda" im Wintersemester eine weibliche Dozentin. Bei der feierlichen Eröffnung des neuen Studienjahres wurde heute Dr. Ute Leimgruber (aus Nürnberg) als neue Assistentin in Pastoraltheologie und Homiletik (Geschichte und Theorie der Predigt) vorgestellt. Auf wichtige Veränderungen und neue Impulse machte Rektor Prof. Dr. Dr. Bernd Willmes bei der Eröffnung des neuen Studienjahres der Theologischen Fakultät Fulda heute morgen aufmerksam machen. Seit dem Jahr 2001 gebe es nun sieben neue Dozenten.

Ein regelrechter Generationenwechsel bei den Lehrenden habe sich in den vergangenen zwei Jahren vollzogen, sagte Rektor Willmes. Einen besonderen Akzent setzte auch die Antrittsvorlesung des aus Fulda stammenden Philosophie-Prof. Dr. Bernd Goebel (35). Mit ihm wurde Prof. Dr. Lothar Wächter (Kirchenrecht) begrüßt, schon im Vorjahr haben Prof. Dr. Jörg Disse (Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie), Prof. Dr. Andreas Odenthal (Liturgiewissenschaft), Prof. Dr. Richard Hartmann (Pastoraltheologie und Homiletik) und Prof. Dr. Hermann Josef Röhrig (Leiter des Katholischen Seminars Marburg) ihre Arbeit aufgenommen.

Großkanzler Bischof Heinz-Josef Algermissen betonte ausdrücklich, dass nicht nur die Kandidaten des Priesterseminars, sondern viele weitere Interessierte sich dem Theologiestudium an der Fakultät widmen können. Die Priesterausbildung sei nicht mehr nur das einzige Ziel der Fakultät. Nicht zuletzt deshalb ist sie inzwischen deutlicher in die Öffentlichkeit getreten (Infos unter : www.TheologischeFakultaetFulda.de).

Gleichzeitig bedauerte es Bischof Algermissen, dass es einen regelrechten „Absturz der einfachen religiösen Informationen“ gebe. Das heiße konkret, daß wir heute auf eine erschreckende Unwissenheit über Gott, Jesus Christus, den menschgewordenen Logos, und seine Heilsbotschaft träfen. „Dies ist das Drama, in dem wir uns befinden“, unterstrich der Oberhirte. Umso dringender bedürfe es gut ausgebildeter, intellektuell trainierter Priester und hauptamtlicher pastoraler Mitarbeiterinnen, die dann in den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen Gott in die Lebenswirklichkeit der Menschen hinein verkündeten.

Der Generationenwechsel der Theologischen Fakultät wird auch in weiteren Angeboten erkennbar: Ein erstes Symposion zu Fragen der Gemeindetheologie verdeutlichte, dass die Professoren ausdrücklich auf eine dialogisch-kommunikative Form der Theologie setzen. Das soll sich in öffentlichen Veranstaltungen, dem Lehrangebot und den Veröffentlichungen zeigen.

In seiner Antrittsvorlesung zum Thema "Einsicht für die Gläubigen - Gründe für die Nicht-Gläubigen. Das Verhältnis von Glaube und Vernunft in der philosophischen Theologie Anselm von Canterburys" führte Goebel aus, wie Anselm erstmals im lateinischen Mittelalter ohne jeden Rückgriff auf die Autoritäten der Schrift und der Kirchenväter die zentralen christlichen Glaubensinhalte mit der bloßen Vernunft zu beweisen versucht. Anselm hebe dabei zwar auch die Bedeutung des Glaubens hervor, der für ihn außerdem viel mehr sei als ein bloßes Fürwahrhalten. Doch neben dem Christen, der seinen Glauben verstehen will, habe er stets den Nicht-Christen im Blick, der die christliche Religion nicht annimmt, weil er sie für unvernünftig hält. Gerade ein - gemäßigter - Rationalismus wie derjenige Anselms ermögliche den Dialog mit Vertretern anderer Religionen.

Dr. Goebel, selbst aus Fulda stammend, studierte in Fulda, Würzburg, Oxford, Bonn, Paris und promovierte bei Ludger Honnefelder und Olivier Boulnois zum Dr. phil. (Universität Bonn) und Docteur de l'Ecole Pratique des Hautes Etudes Paris (Februar 1999). Als wissenschaftlicher Assistent wirkte er von 1998 - 2002 am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (1998-2002). Fernerhin nahm er Lehraufträge in Lille, Hildesheim und Fulda wahr. Gastprofessuren an der Ecole Pratique des Hautes Etudes Paris und der University of Notre Dame, Indiana, USA folgten. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Philosophie der Spätantike und des Mittelalters, Ethik, Philosophische Anthropologie, Religionsphilosophie, Metaphysik.

Der neue Kirchenrechtler Prof. Dr. iur. can. Lothar Wächter, Domkapitular und Offizial des Bistums Fulda, tritt die Nachfolge von Prof. Ludwig Schick an, der als Erzbischof nach Bamberg berufen worden war. Mit Frau Dr. Ute Leimgruber aus Nürnberg wurde die Assistentenstelle der Fakultät im Bereich Pastoraltheologie und Homiletik besetzt. Die Theologin hat über die Rede vom Teufel im Volk Gottes bei Prof. Dr. Rainer Bucher in Graz promoviert.

Im Rahmen der Eröffnung des Studienjahres wurden fünf neue Priesteramtskandidaten immatrikuliert. Es handelt sich um Andreas Bieber (Hünfeld), Hendrik Frisch (Niestetal), Marco Schäfer (Welkers), Andreas Reineck (Kassel) und Stefan Ott (Marburg). Die Feier erhielt ihre musikalische Umrahmung durch ein Instrumentalduo mit Werken von Jean Marie Leclair.

Auch zwei Neuerscheinungen der Fuldaer Hochschulschriften konnte Prof. Willmes vorstellen. Der emeritierte ehem. Rektor Prof. Dr. Aloys Winter legte das Heft "Consolatrix afflictorum. Mariologische Studien" (Frankfurt: Knecht-Verlag) vor. Prof. Richard Hartmann hat unter dem Titel "Anschub: Starthilfe für eine zu verändernde Kirche" (Frankfurt: Knecht-Verlag) wesentliche Beiträge zu den Veränderungsprozessen der kirchlichen Praxis zusammengestellt, die eine Hochwertung der Christgläubigen ermöglichen und einen neuen Aufbruch erwarten lassen.

Im neuen Semester bietet das Kontaktstudium vor allem Begegnungsmöglichkeiten mit dem mittel/ost-europäischen Kulturraum:

Christlicher Glaube im gesellschaftlichen Kontext (Ost)Mitteleuropas

04. November -Zur Lage des christlichen Glaubens in Polen nach 1989Prof. Dr. Slawomir Slendziewski, Lomza

11. November - "Was nicht zittert, ist nicht fest" - Kirche und Spiritualität in TschechienProf. PhDr. Dr. habil. Tomáš Halik, Prag

18. November - Vom Ghetto zur gesellschaftlichen Präsenz - Zur kirchlichen Entwicklung in der Slowakei nach 1989 Uni.-Doz. Dr. Pavel Miklušcák, Bratislawa

25. November - Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Rumänien in der nachkommunistischen ZeitDomherr Prof. Lic. iur. can. Peter-Paul Tamáskó, Timisoara

02. Dezember - "Eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen" (Koh. 3,6) - Kirche Kroatiens in der Zeit der demokratischen Wende Sr. Rebeka Anic, Split

Die Vorträge sind jeweils dienstags um 19.30 Uhr im Audimax der Theologischen Fakultät Fulda, Eduard-Schick-Platz 2, 36037 Fulda. Angesichts der noch vergleichsweise geringen Anzahl an Studierenden plant die Theologische Fakultät Fulda, in den kommenden Jahren zusätzlich zum akademischen Lehrangebot vielfältige öffentliche Gesprächsmöglichkeiten zu ermöglichen.

Die Hochschule geht auf die benediktinische Klosterschule von 748 und die 1734 gestiftete Universität zurück. Nach der Säkularisation 1805 wurde sie als Theologische Lehranstalt weitergeführt, 1978 von der Kirche zur "Theologischen Fakultät" erhoben und 1983 vom Land Hessen als wissenschaftliche Hochschule staatlich anerkannt. +++


- Max Colin Heydenreich

Mehr als 100 Gäste waren zur Eröffnung des neuen Studienjahres gekommen - Max Colin Heydenreich


- Max Colin Heydenreich

Begrüßung für Prof. Dr. Lothar Wächter und die erste weibliche Dozentin in Pastoraltehologie und Homilethik Dr. Ute Leimgruber. Sie hat heute Geschichte geschrieben. - Max Colin Heydenreich


Er hielt heute die Antrittsvorlesung: Prof. Dr. Bernd Goebel - Max Colin Heydenreich

- Max Colin Heydenreich


- Max Colin Heydenreich

- Max Colin Heydenreich


Ein nachdenklicher Bischof Algermissen ... - Max Colin Heydenreich

...und Rektor Prof. Willmes bei der Begrüßung... - Max Colin Heydenreich


- Max Colin Heydenreich

Die fünf immatrikulierten Priesteramtskandidaten mit Bischof Algermissen und Rektor Prof. Willmes - Max Colin Heydenreich

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön