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06.11.03 - Fulda
Weitere Übernahmen geplant - HELIOS-Kliniken mit Jahresbericht 2002
Der "Helios-Klinik-Konzern" mit Sitz in Fulda gehört mit seinen 23 Akut-Krankenhäusern und rund 15.000 Mitarbeitern in Deutschland und Österreich zu den größten privaten Klinikbetreibern in Deutschland. Am heutigen Donnerstag kündigte Geschäftsführer Bert Uwe Drechsel an, man werde auch in den kommenden Jahre seine "Einkaufstour" fortsetzen. Konkret wird dabei nicht an Minderheitsbeteiligungen - die lehnt Helios ab - gedacht, sondern an Übernahmen von jährlich ein oder zwei Krankenhäusern "in voller Verantwortung" und einer damit verbundenen Umsatzsteigerung von etwa 150 Millionen Euro. In Hessen gibt es die Helios Kliniken in Hünfeld (Kreis Fulda), Grebenhain (Vogelsbergkreis) und Bad Nauheim (Wetteraukreis).
Beim Qualitätsmanagement nimmt die Helios-Gruppe für sich eine klare Vorreiter-Rolle in Deutschland in Anspruch. Man habe in den vergangenen Jahren im Konzern ein System aufgebaut, das die Leistungen der Krankenhäuser vergleichbar mache, hieß es heute in Fulda. Hinzu komme, dass die Qualitätskennzahlen wie Verweildauer und Sterblichkeitsrate regelmäßig auf der eigenen Website veröffentlicht werde. Ausserdem sei durch Wissensaustausch und standarisierte Verfahren die Qualität der Behandlung in den Helios-Kliniken deutlich besser geworden.
Der medizinische Jahresbericht 2002 mit dem Operationszahlen und -ergebnisse sowie ein internationaler Vergleich ist jetzt zum vierten Mal in Folge vorgelegt worden. Dr. Thomas Mansky wies heute bei der Pressekonferenz darauf hin, dass Helios als erste deutsche Klinkgruppe medizinische Ziele anhand von elf Krankheitsbildern und verschiedenen Messparametern definiere. Diese Auswertungzahlen beruhten auf Routinedaten und seien repräsentativ, nicht stichprobenartig. Als Beispiel wurden Herzinfarkte in allen Helios-Kliniken genannt, deren "zielvorgabe für die Sterblichkeit" vor vier Jahren bei über 17 Prozent gelegen habe und in diesem Jahr voraussichtlich etwa über zehn Prozent liegen werde.
In Zeiten eines "steigenden Konkurrenzdrucks im Krankenhausbereich" erhalte die Qualität ein immer größeres Gewicht, sagte Helios-Geschäftsführer Drechsel. Er habe die Hoffnung, dass nach Ablauf eines Pilotprojektes sogar von der AOK die Helios-Qualitätsziele übernommen würden. Allein die Reduzierung der Krankenhaus-Verweildauer bundesweit um nur einen Tag bei 16 Millionen stationärer Patienten bei Senkung der Kosten für Reinigung und Essen bringen über 300 Millionen Euro weniger Belastung für die Krankenkassen. +++