Archiv

"Lehrling des Monats November 2003" - Alexander Rommel - HWK Kassel

27.11.03 - Bebra

"Lehrling des Monats" ist Alexander ROMMEL, Maler und Lackierer

Auf seinen Lehrling Alexander Rommel lässt Stuckateurmeister Martin Richardt nichts kommen: "Der Mann hat Anstand!" Auch sonst spart er nicht mit positiven Attributen, wenn es gilt, die mit dem Titel "Lehrling des Monats November 2003" ausgezeichnete Nachwuchskraft seines Maler- und Putzbetriebes zu charakterisieren. Außergewöhnlich fleißig und verlässlich sei er. Eigenschaften, die der Juniorchef der Bebraer Richardt GmbH & Co. KG an dem angehenden Maler- und Lackierer besonders schätzt und die er bei manchem Lehrstellenbewerber umso mehr vermisst.

Dabei hatte der Spätaussiedler aus dem kasachischen Schachtinsk alles andere als einen einfachen Start. Zu groß schienen zunächst seine sprachlichen Defizite. "Ohne das der Lehre vorangehende einjährige Praktikum hätten wir nicht zueinander gefun-den," ist sich Martin Richardt sicher. Integrationsprobleme im Betrieb? Nein, Martin Ri-chardt winkt ab, die gebe es nicht, aber man habe sich erst annähern müssen. "Das Jahr bei uns und der unterstützende Sprachkurs haben Alexander weitergebracht". Das zeigt sich auch an anderer Stelle: Die Leistungen Alexanders in der Berufsschule wei-sen ihn als Schüler aus, "der mit Leib und Seele bei der Sache ist". Seine Noten sind besser, als die der meisten deutschen Muttersprachler. Allenfalls ein leichter Akzent lässt noch Rückschlüsse auf seine Herkunft zu.

Dass dem Handwerk die Integration ausländischer Jugendlicher leichter fällt als der Industrie oder dem Handel, davon ist Martin Richardt überzeugt. Seine These sieht er durch positive Beispiele im eigenen Betrieb bestätigt. "Was zählt ist persönliches En-gagement bei der Ausbildung und nicht ein spezielles Integrationsprogramm. Wer im Handwerk akzeptiert werden will, muss durch Leistung überzeugen." Und genau das ist Alexander gelungen. Seine Arbeiten finden bei Kunden und Kollegen Anerkennung. Die beruflichen Perspektiven des 21-jährigen beurteilt Martin Richardt daher positiv: "Für mich ist Alexander der klassische Maler auf der kreativen Schiene. Jetzt im dritten Lehrjahr, wird er nach bestandener Prüfung von uns übernommen werden."

Alexander Rommel weiß, worum es im Handwerk geht: Service und Kundenorientie-rung sind ihm wichtig. "Was zählt sind die Kunden und deren Zufriedenheit. Dieser An-spruch verpflichtet, unseren Kunden höflich zu begegnen, die Arbeit - egal welche - bestmöglich und pünktlich zu erledigen und die Baustelle sauber zu verlassen." Aber auch Alexander hat bei der Arbeit natürlich seine Vorlieben. Freude bereitet ihm "alles Kreative" - am liebsten beweist er sein Können bei hochwertigen und aufwändigen Wisch- und Spachteltechniken. Die fallen natürlich auch bei der Firma Richardt nicht jeden Tag an. Aber auch wenn es Gerüste zu reinigen gilt, bleibt er gelassen und sei-nem Grundsatz treu "Arbeit bleibt Arbeit".

Diese Kombination aus Bodenständigkeit und Berufsstolz prädestinieren den Roten-burger Lehrling für eine Karriere im Maler-Handwerk. "Für jemanden ohne Superstaral-lüren wie mich, ist der Beruf des Malers und Lackierers der Traumjob schlechthin" und mit einem Lächeln fügt er hinzu: "Maler und Lackierer, dass ist eben doch kein Job wie jeder andere. Einer mit Zukunft". An Ehrgeiz mangelt es Alexander nicht. Er deutet auf den Meisterbrief seines Chefs und meint, "da könnte auch mal mein Name stehen." Zu wünschen wäre es ihm.

Der Betrieb

Mit 60 bis 70 festangestellten Mitarbeitern - darunter sieben Auszubildende - zählt die Richardt GmbH & Co. KG zu den größten Maler- und Putzgeschäften im Kammerbe-zirk. Beschäftigt werden von dem Bebrarer Unternehmen ausschließlich qualifizierte Fachkräfte (Maler und Stuckateure), die überwiegend im eigenen Betrieb und in enger Kooperation mit der Bebraer Berufsschule ausgebildet wurden.

Den 1925 gegründeten Familienbetrieb führt eine Troika in vierter Generation. Senior H. Richardt, gelernter Malermeister, der Kaufmann Heiko Schaar und Junior Martin Richardt (Stuckateurmeister) leiten das Unternehmen gemeinsam. Neben Maler- und Putzarbeiten bilden Stuck- und hochwertige Innen- und Außenarbeiten Schwerpunkte des Betriebes, der überwiegend in Hessen und in den angrenzenden Bundesländern tätig ist.

Nach einem erfolgreichen Geschäftsverlauf im Jahr 2003 beurteilt Juniorchef Martin Richardt die Perspektiven des Jahres 2004 eher verhalten. Vor dem Hintergrund rück-läufiger Investitionen im Bau- und Ausbaubereich, vor allem aber aufgrund sich ab-zeichnender Änderungen im Handwerksrecht und der geplanten Einführung einer Aus-bildungsumlage will der Betrieb sein Ausbildungsengagement auf den Prüfstand stel-len. Erst müsse die von der Bundesregierung als Gegenmodell zum Meisterbetrieb propagierte Ich-AG den Beweis ihrer Ausbildungsleistung antreten, meint Martin Richardt. +++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön