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30.12.03 - Kinzigtal

Aus Erdbebenregion Iran zurück: Rettungshundeführer FASSHAUER

Jürgen Fasshauer hat schon viel Leid gesehen. Das bringt die Arbeit als Rettungshundeführer mit sich. Was er in den vergangenen vier Tagen erlebte, sprengt die Grenzen des Vorstellbaren. "Da hängt der Geruch von Leichen über der ganzen Stadt", erzählt Evelyn Vöhl. Sie ist Fasshauers Ehefrau und Hundeführerin wie er. Täglich stand sie in Telefonkontakt zu ihrem 44-jährigen Mann, der am vergangenen Freitag dorthin aufbrach, wo bis zu dem verheerenden Erdbeben die iranische Stadt Bam stand.

Am heutigen Dienstag kehrte Fasshauer zurück. Um 17.45 Uhr landete eine Maschine auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen, die Helfer aus dem Erdbebengebiet zurückbringt. Jürgen Fasshauer, Chef der siegesgewohnten Rettungshundestaffel Main-Kinzig, kehrt diesmal ohne Erfolgserlebnis heim. "Sie haben keinen Menschen lebend gefunden", berichtet Evelyn Vöhl. Aus fünf Hundeführern mit ihren Tieren, einem Tierarzt, einem Logistiker und zwei Helfern bestand das Team, das Jürgen Fasshauer zu leiten hatte. Keine ungewöhnliche Aufgabe für den Mann, der auch zu Hause an der Spitze einer der erfolgreichsten Staffeln im Bundesgebiet steht. Sein Hund Leo musste zu Hause bleiben. Jürgen Fasshauer hatte sich auf die Einsatzleitung zu konzentrieren.

Dass sie in Bam auf verlorenem Posten standen und nun die Suche aufgegeben haben, liegt an der Bauweise der Häuser im Erdbebengebiet. Die Ziegel- und Lehmkonstruktionen lassen beim Einsturz keine Hohlräume entstehen. "Das erschwert den Hunden zum einen die Witterung, weil aus der eingestürzten Masse wenig Luft nach außen dringt. Zum anderen besteht kaum die Möglichkeit der zielgerichteten Bergung, wenn tatsächlich ein Hund anschlägt", weiß Evelyn Vöhl aus den Berichten ihres Mannes. Das ist so, als wenn man etwas unter einer LKW-Ladung Sand verschüttet und dann einem Hund sagt "Such!"

Die Meldungen über vermeintlich chaotische Zustände bei den Rettungsarbeiten kann Jürgen Fasshauer nicht bestätigen. "Die internationalen Hilfskräfte arbeiten dort gut zusammen", zitiert Evelyn Vöhl ihren Ehemann. Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten war das Stadtgebiet von Bam in zehn Sektoren eingeteilt. In einem davon war die deutsche Staffel eingesetzt.

Landrat Karl Eyerkaufer dankt Jürgen Fasshauer und seinen Kameraden für den selbstlosen Einsatz. "Wir sind bei aller Betroffenheit stolz und dankbar, dass ein Mitglied unserer Rettungseinheiten seine Kompetenz und Einsatzbereitschaft in dieser katastrophalen Situation einbringen konnte", teilt der Landrat des Main-Kinzig-Kreises mit. +++

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