Protest gegen 10 Euro-Praxisgebühr: Kassenhaus vor Zahnarzt-Praxis!

Mit der Aufstellung eines speziellen "Kassenhäuschens" vor ihrer Praxis protestieren seit heute Morgen zwei Zahnärzte in Romrod im Vogelsbergkreis gegen die so genannte "Praxisgebühr". Bei der eintägigen Aktion sitzt eine Arzthelferin in dem hölzernen Häuschen mit dem Schild "Kasse" und kassiert von den Patieten vor dem Betreten der Arztpraxis die gesetzlich verordneten 10 Euro.

Der 55-jährige Zahnarzt Helmut Hansen erklärte dazu, er wolle mit seinem Berufskollegen zusammen diese "Sonderzahlung für die Krankenkassen" nicht polemisch, sondern "verständlich" kritisieren. Bei der Gebühr mit der falschen Bezeichnung handele es sich in Wirklichkeit um eine "verdeckte Beitragserhöhung" der Krankenkassen, die von realitätsfremden Bürokraten ausgedacht worden sei. Vor allem chronisch Kranke und Menschen mit niedrigerem Sozialstandard würden von den gesamten Neuregelungen im Gesundheitsbereich stark betroffen. Ausserdem: von den zehn Euro würde durch zusätzliche Arbeit "nichts übrig bleiben".

Die fünf Patienten. die in den ersten zwei Stunden der Aktion in der Praxis waren, hätten jedoch genau Bescheid gewusst, dass diese Gebühr an die Krankenkassen gehe und nicht bei den Ärzten bleibe.

Das kleine Holzhaus, das von einem Schreiner aus der Nachbarschaft eigens für die Aktion gebaut wurde, solle künftig für andere Anlässe - wie Kirmes oder Ortsveranstaltungen - als "echtes Kassenhäuschen" vermietet werden. +++