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25.02.04 - Tann

WOIDE heute: Rhöngemeinden nicht von den Oberzentrum abhängen

Die Strukturprobleme in der osthessischen Rhönstadt Tann (Kreis Fulda) nehmen zu. Da insbesondere Arbeitsplätze in der gewerblichen Wirtschaft fehlen beziehungsweise abgebaut werden, ist die Auspendlerquote unverändert hoch. Dies führt zu einem Kaufkraftverlust in der Heimatgemeinde und hat mittelfristig zur Folge, dass jüngere Menschen wegziehen und der Altersdurchschnitt in der Bevölkerung weiter ansteigt.

Als Hauptgrund für das Ausbleiben von Investitionen zur Schaffung gewerblicher Arbeitsplätze wurden beim Antrittsbesuch des Ersten Kreisbeigeordneten Bernd Woide in Tann vor allem die wesentlich günstigeren Förderkonditionen im benachbarten Thüringen sowie die abseitige Lage des Rhönstädtchens genannt. Am Informationsgespräch in der ausgelagerten Stadtverwaltung nahmen neben Bürgermeister Markus Meysner für die Stadtverordnetenfraktionen Kilian von der Tann (CDU), Karl Dörschmann (SPD), Waldemar Leubacher (UWG) und Bernd Trautwein (FBL) teil.

Auch im Fremdenverkehr beklagten die Tanner Vertreter eine geringe Investitionsbereitschaft. Eigentlich müssten die Beherbergungsbetriebe investieren, um den gestiegenen Qualitätsansprüchen ihrer Gäste besser zu genügen und zusätzliche Übernachtungskapazitäten zu schaffen. Obwohl im erheblichen Umfang öffentliche Mittel in die Verbesserung der Infrastruktur flössen, wobei Bürgermeister Meysner eine Investitionssumme von zehn Millionen Euro bei Zuschüssen von knapp sechs Millionen nannte, müsse auf dem privaten Sektor noch mehr geschehen, damit es mit Tann wieder aufwärts gehe.

Mit Nachdruck setzten sich die Kommunalpolitiker aller Fraktionen für eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den thüringischen Nachbarkreisen ein. Dies gelte insbesondere für die Gemeinden des Ulstergrunds. Die Region Fulda sei zu kleinräumig strukturiert, um im europäischen Vergleich zu bestehen. Dabei könnte der Stadt Tann durchaus die Funktion eines Brückenkopfes zuwachsen. Noch aber sei das ländergrenzenübergreifende Denken zu gering ausgeprägt. Als positive Beispiele wurden das Fernradwegenetz, die Hegegemeinschaft Hessen/Thüringen und die Dachmarke Rhön genannt.

Kritisch merkten die Vertreter aus Tann an, dass beim Standortmarketing für die Region Fulda die spezifischen Interessen der Rhöngemeinden nicht ausreichend gewichtet würden. Obwohl ein deutliches Attraktivitätsgefälle zu Gunsten von Fulda festzustellen sei, konzentriere sich die Arbeit zu sehr auf die Bedürfnisse des Oberzentrums. Erster Kreisbeigeordneter Woide regte an, den Blick in der Leitungsgruppe des Standortmarketings noch stärker auf die peripheren Bereichen zu richten. Im Übrigen sprach er sich für eine Annäherung der Förderquoten in den alten und neuen Bundesländern aus.

Weitere Themen beim Antrittsbesuch des Ersten Kreisbeigeordneten in Tann, dem sich eine Rundfahrt der Stadtverordneten mit dem Gemeinde-Mobil anschloss, waren die nach Meinung aller Teilnehmer überdimensionierten Schutzwälle am Radweg zur thüringischen Landesgrenze, die Streichung von ÖPNV-Verbindungen von Tann nach Fulda an den Wochenenden, der Bau eines Rhön-Kaufhauses sowie weitere Maßnahmen der Dorfentwicklung im Ortsteil Wendershausen, der Umbau des Rathauses in der Kernstadt sowie die Erweiterung der Schulsporthalle der Eberhardschule um eine Tribüne. +++

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