Vertrag abgeschlossen: ab Mai Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Ab Mitte Mai wird es in Alsfeld eine Ambulanz für Kinder- und Jugend-Psychiatrie und Psychotherapie geben. Bei der Vertragsunterzeichnung zur Anmietung der Räumlichkeiten im Bereich der "Goldschmiedswiese" (ehemaliges Bundesgrenzschutzgelände) hatte Bürgermeister Herbert Diestelmann heute Vormittag im Alsfelder Rathaus gleich drei Mal Grund zur Freude: als Bürgermeister ist es wieder gelungen ein weiteres Objekt einer sinnvollen und nachhaltigen Nutzung zuzuführen, als Mitglied des Landeswohlfahrtsverbandes wird er einem Auftrag an wohnortnaher Versorgung gerecht und als Geschäftsführer der Gewerbehof GmbH ist mit der Vermietung des ehemaliges Jugendgästehauses des Fördervereins der Max-Eyth-Schule (diese hat sich im Bereich des Grundstückes des Hessischen Turnverbandes entsprechende Räumlichkeiten geschaffen) eine weitere Vermarktung gelungen.

In den Räumlichkeiten soll nach den Vorstellungen des Landeswohlfahrtverbandes Hessen eine Außenstelle der Klinik für Psychiatrie und Psyhotherapie des Kindes- und Jugendalters "Lahnhöhe" Marburg eingerichtet werden. "Wir haben einen großen Bedarf an wohnortnaher Betreuung festgestellt" teilte Siegfried Hüttenberger, Betriebsleiter der Klinik "Lahnhöhe" in Marburg, mit. Das infrage kommende Objekt sei gut geeignet, optimal zu erreichen und die Stadt Alsfeld selbst verfüge über eine sehr gute Infrastruktur und zentrale Lage. Denn immerhin gelte es mit dieser Außenstelle des gesamten Bereichs des Vogelsbergkreises und des Raumes Rotenburg bis Fulda in etwa abzudecken.

Auch das Fach- und Betreuungspersonal steht schon fest: die ärztliche Leitung hat Thomas Manthey und die psychologische und psychotherapeutische Betreuung liegt bei Heinz Reich. Beide sind seit Jahren in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychologie tätig. Seit September 2003 auch in einer Außensstelle in Lauterbach, allerdings nur zweimal wöchentlich. In Alsfeld ist man ab 15. Mai 2004 täglich für die Beratung und Betreuung da. Es gibt, so Thomas Manthey, in der Versorgung dieses Bereiches auch im Vogelsbergkreis einen erhöhten Bedarf. Der Schwerpunkt der Tätigkeit wird auf der Diagnostik liegen; danach werde man zu entscheiden haben, welche Verfahren in der Therapie anzuwenden sind. Mit der Einrichtung der Außenstellen der Klinik "Lahnhöhe" komme man den Patienten und deren Familien, die ansonsten immer weite Fahrtstrecken nach Marburg hätten, entgegen. Auch wolle man sich bemühen, den Zeitraum der Behandlungstermin zu reduzieren.

Thomas Manthey machte auch deutlich, dass die Notwendigkeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie in den letzten Jahren leider stark zugenommen habe. 10-15% aller Kinder und Jugendlichen hätten laut Statistik dringend zu behandelnde Probleme. Kinder und Jugendliche sind "schwieriger" geworden; aber auch die Eltern und die Familie habe diese "Schwierigkeiten", die sich vielfach aus der enormen Druck aus der Gesellschaft ergeben. All dies führe dann zu den unterschiedlichsten Verhaltensstörungen, die es zu "therapieren" gelte.

In den nächsten Wochen wird man sich in Alsfeld einrichten und zuvor die eine oder andere Umbaumaßnahme im Objekt vornehmen. Für die Einrichtung eines therapeutischen Spielzimmers, so Betriebsleiter Siegfried Hüttenberger, nehme man gerne Spenden entgegen. Auch der LWV müsse die Errichtung der zusätzlichen Außenstelle der Insitutsambulanz auf dem laufenden Wirtschaftsplan nehmen.

Neben Thomas Manthey und Heinz Reich wird noch eine weitere pädagogische Betreuungskraft zur Verfügung stehen. - Die offizielle Einweihung ist für den 16. Juni 2004 vorgesehen. (gk) +++