"Im Mittelpunkt steht der Mensch" - Hephata plant Neubau für Suchtkranke

Das betreute Wohnen in Breitenbach am Herzberg soll ausgebaut werden, der zweite Bauabschnitt für diese Einrichtung muss verwirklicht werden. Dieses Vorhaben stand ebenso im Mittelpunkt eines Gesprächs von Bürgermeister Siefried Steube mit Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt, wie Abwasserfragen des Ortsteils Oberjossa oder naturschutzrecht-liche Belange beim Baurecht. Landrat Dr. Schmidt setzte in Breitenbach seine Kreisbereisung fort und besuchte gemeinsam mit dem Bürgermeister auch drei Betriebe in der Gemeinde.

"Im Mittelpunkt steht der Mensch, auch bei naturschutzrechtlichen Fragen", betonte der Landrat. Daher würde sehr wohl abgewogen zwischen den Interessen der Menschen und denen der Natur, wenn es um Baurecht und Planungsangelegenheiten gehe. Arbeiten, Wohnen und Leben der Men-schen gehe vor einem ästhetischen Landschaftsempfinden, das ohnedies sehr subjektiv sei, beton-te Dr. Schmidt gegenüber Bürgermeister Steube.

Gemeinsam besuchten sie zunächst die Firma Stima in Hatterode, wo Inhaber Karl Stieler die Gäs-te empfing und herumführte. Sein Unternehmen fertigt mit fünf Beschäftigten und einem Lehrling Sondermaschinen nach Maß, insbesondere Riesenlanlagen, etwa für Dachpappenfabrikation. We-sentlich einfachere Produkte, aber doch auch auf Präzision gefertigt sind die Fliegengitter, die in der Firma Ziesing, ebenfalls in Hatterode, hergestellt werden. Sechs Leute beschäftigt Inhaber Roger Ziesing in seinem kleinen Betrieb, und will mit seinen Leuten im laufenden Jahr bis zu 30.000 Fliegengitter für Fenster und Türen maßgefertigt haben.

Abschließend waren Steube und Dr. Schmidt zu Gast in der Hephata-Schreinerei in Breitenbach. Diese Einrichtung bietet Heimat und Normalität für 80 chronisch mehrfachgeschädigte, alkohol-kranke Menschen, erläuterte Direktorin Barbara Eschen. Neben der Schreinerei gibt es auch einen biolandwirtschaftlichen Betrieb mit Schweine- und Rinderzucht. Mit dem geplanten Neubau in Brei-tenbach würden weitere 35 Plätze für Suchtkranke in einem Pflegeheim entstehen, sagte Eschen. Bürgermeister Steube und Landrat Dr. Schmidt begrüßten das Vorhaben und sagten Unterstützung zu. +++