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Das ist sie, die vorbildlich sanierte "Eckenmühle"... - Alle Fotos: Martin Angelstein

Das sind die glücklichen Sanierer: Carola und Martin Büttner zeigen nach ihrer Rückkehr aus Hattersheim stolz die Bronzeplakette des Denkmalschutzpreises ....
01.07.04 - Fulda
Denkmalschutzpreis heute für die "Eckenmühle" der BÜTTNERS
Die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2004 hat heute in Hattersheim der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, ausgezeichnet. Die Jury wählte in diesem Jahr acht Preisträger aus: Privatpersonen, bürgerschaftliche Initiativen und Gruppen sowie die Stadt Hattersheim. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und überregionale Bedeutung beanspruchen können.
Als Hauptpreisträger wurden im Jahr 2004 Martin und Carola Büttner aus Fulda-Kämmerzell (Landkreis Fulda) für die vorbildliche Instandsetzung der Eckenmühle sowie Tatjana Hutter aus Guxhagen (Schwalm-Eder-Kreis) für den vorbildlichen Umbau und die Sanierung eines ehemaligen Glockenturms ausgezeichnet. Sie erhielten als Anerkennung für ihr Engagement im Denkmalschutz jeweils 7.500 Euro und eine Urkunde. Die übrigen sechs Preisträger wurden für ihre außerordentlichen Verdienste mit Urkunden geehrt.
Martin und Carola Büttner aus Fulda-Kämmerzell erhielten für die vorbildliche und denkmalgerechte Sanierung der Eckenmühle und als Anerkennung für ihr Engagement im Denkmalschutz 7.500 Euro und eine Urkunde. Zur Eckenmühle gehören das zu Beginn des 18. Jahrhunderts in einer schmuckvollen Fachwerkkonstruktion errichtete zweigeschossige Wohnhaus und der anschließende Mühlenteil. Bei der Übernahme des Anwesens befanden sich die Gebäude in einem bedenklichen Zustand und waren teilweise einsturzgefährdet. Trotz der hohen Sanierungskosten entschied sich das Ehepaar Büttner für die Sanierung des Mühlenanwesens und gegen einen Neubau.
Die historische Holzkonstruktion wurde fachgerecht repariert und einsturzgefährdetes Mauerwerk stabilisiert. Bei der Reparatur und Wiederherstellung der Gefache standen material- und werkgerechte Ausführungen im Vordergrund. Die Mühlentechnik konnte vollständig erhalten werden. Zusätzliche Kosten und Baumaßnahmen wegen unvorhersehbarer Schäden erschwerten die Instandsetzung für die Eigentümer erheblich. Trotzdem ließen sie es sich nicht nehmen, die Ergebnisse der Sanierung anlässlich des Tages des offenen Denkmals interessierten Besuchern zu präsentierten.
"Es war viel Arbeit und wenn wir das gewußt hätten, vielleicht hätten wir es möglicherweise gar nicht gemacht" erklärten die Büttners nach der Rückkehr am Nachmittag aus Hattersheim gegenüber "Osthessen-News". Trotzdem sind sie schon stolz auf das Ergebnis und führen Besucher auch gerne herum. Immerhin gab es Zuschüsse aus den Kassen der Stadt Fulda und der Denkmalpflege - rund zehn Prozent. In den historischen Mauern wohnen jetzt die Schwiegereltern von Carola Büttner. Früher hatten Anna (71) und Robert (76) Büttner in Fulda gewohnt - aber jetzt sind sie doch froh, "die Ruhe und gute Luft von Kämmerzell" zu haben. Aber in Gedanken träumen sie schon mal davon, "mit der Mühle mitten in die Stadt umzuziehen".
Beim Festakt in Hattersheim, von dem die Büttners auch eine Urkunde und Bronzeplakette mitbrachten, dankte Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, allen Preisträgern, die sich in großartiger Weise für Kulturdenkmäler in Hessen eingesetzt hätten. Der Minister zeigte sich beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement der Bürger für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege. "Sie haben damit in großem Umfang etwas für alle geleistet, denn der Schutz und die Pflege der Denkmäler sind von gesamtgesellschaftlichem Interesse." Der Hessische Denkmalschutzpreis solle daher auch dazu beitragen, die freiwilligen Leistungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und zu würdigen.
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert den staatlichen Denkmalschutz in diesem Jahr mit 7,4 Millionen Euro, die im Etat des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen veranschlagt sind. Für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler stellt die Landesregierung im mittelfristigen Kulturinvestitionsprogramm bis zum Jahr 2008 rund 265 Millionen Euro zur Verfügung.
Unter den weiteren Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2004 mit einer Urkunde sind aus der Region Osthessen noch Stephan und Jürgen Mölig für die Sanierung der "Zentralstation" und des
ehemaligen Bahnhofs in Lauterbach-Frischborn (Vogelsbergkreis). +++

...und das sind alle Büttners vor der sanierten "Eckenmühle" ....

..darüber freuen sich (v.l.) Carola und Martin Büttner sowie die Schwiegerletern Anna und Robert Büttner ....

...denn früher sah das Haus einmal so aus .......

Hier war einmal das Mühlrad .... es ist zerbrochen und kaputt ....

...aber ein Teil der Mühlentechnik.....

...ist im Inneren immer noch erhalten ....

Dieses gemütliche Zimmer war früher einmal der Viehstall (im Anbau)...

So sah die "Eckenmühle" vor der Sanierung aus ....

...und als tolles Schmuckstück nach "unendlich viel Ärger und Arbeit"....

Anna und Robert Büttner wollen jetzt die "Eckenmühle" gegen nichts anderes mehr eintauschen ....

..schließlich haben Sie es ja jetzt schwarz auf weiß mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2004 ...