Seitdem Gesundheitsanbieter (Ärzte, Kliniken, Reha- und Pflegeeinrichtungen etc.) Werbungen verbreiten dürfen, sind die Medien (Print- und elektronische Medien) voll mit unendlichen Informationen.

Der Patient bzw. der Leser steht häufig hilflos gegenüber unüberschaubaren Bergen von Informationen, die fast ausschließlich durch finanzielle Leistungen der Anbieter, bestimmt sind. Ganz wenige Beurteilungsmedien sind finanziell unabhängig vom Anbieter.

 

Die Informationen über diese Gesundheitsanbieter sind nicht nur wichtig, sie können sogar für den einzelnen Patienten manchmal überlebensnotwendig sein.

 

Ich versuche hier den Patienten einige Tipps bei der Auswahl des Krankenhauses zu geben. Zuerst  wissen viele Patienten leider immer noch nicht, dass sie eine freie Krankenhauswahl haben. §73 Abs. 4 SGB V regelt Ihr Recht auf bundesweite Krankenhauswahl. Sie können zwischen allen zugelassen Plankrankenhäusern (etwa 2000 Kliniken) wählen und die gesetzlichen Krankenkassen sind verpflichtet Ihre Behandlungskosten zu übernehmen.

 

 

Handelt es sich bei Ihnen um eine akute nicht verschiebbare Behandlung?

 

Hier entscheidet häufig die Entfernung der Klinik und die schnelle Verfügbarkeit über den Behandlungsort.

 

Welche Klinik bietet bzw. ist verpflichtet zur Notfallversorgung?

 

In dieser Situation hat der Patient keine große Wahl und muss sich unserem Gesundheitssystem anvertrauen.

 

Die meisten Krankenhausbehandlungen sind aber planbar. Daher muss sich der Patient damit auseinandersetzen, wo er die kompetente und beste Leistung bekommen kann. Die Kriterien hierfür können Nähe zum Wohnort oder Größe der Klinik sein. Aus meiner Sicht ist aber die fachliche Qualifikation des Krankenhauses maßgebend.

 

Alle zugelassenen Krankenhäuser in Deutschland sind verpflichtet jährlich Qualitätsberichte zu veröffentlichen. Diese bieten ausführliche Informationen über das Krankhaus u.a. Behandlungsarten, Zahl und Qualifikationen der Ärzte und Häufigkeit der Behandlungen.

Diese Qualitätsberichte sind so umfangreich und für den Laien nicht wirklich hilfreich. In Deutschland ist aus meiner Sicht die sogenannte „Weisse Liste“ das einzig umfangreiche und finanziell unabhängige Informationsmedium (ausschließlich finanziert über die Bertelsmann Stiftung und absolut unabhängig von den Krankenhäusern). In der „Weissen Liste“ hat man diese komplizierten Qualitätsberichte mit den direkten Rückmeldungen der Patienten (mehr als 2 Millionen Patienten wurde gefragt) analysiert und so den Patienten wirklich gute Entscheidungshilfen angeboten.

 

Der Leser kann sich über folgende Kriterien informieren:

 

  •  Zufriedenheit der Patienten mit dem Krankenhaus
  •  Häufigkeit der Behandlungen
  •  Entfernung
  •  Behandlungsrelevante Ausstattung
  •  Patientensicherheit und Hygiene

 

Ich denke, die „Weisse Liste“ hat noch viele Kritikpunkte und Beurteilungslücken, aber sie ist zur Zeit der beste Wegweiser im Gesundheitswesen in Deutschland. Die „Weisse Liste“ bietet eine objektive, umfangreiche und hilfreiche Beurteilung von Klinik und Arzt.

 

Die Weisse Liste ist ein gemeinsames Projekt von Bertelsmann Stiftung, Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen, Forum chronisch kranker und behinderter Menschen im Paritätischen Gesamtverband, Sozialverband VdK und Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

 

Informieren Sie sicher selbst auf www.weisse-liste.de

 

 

 

 

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