Auch im Technologiepark Fulda ist die Stimmung wie in der gesamten Region Fulda bei den Unternehmern eher gedämpft. - Symbolbild: O|N / Hendrik Urbin

REGION FD Unternehmer hoffen auf Wirtschafts-Wende

Konjunkturbericht der IHK: Weniger Jobs, sinkende Investitionen

31.01.25 - Die Wirtschaft bleibt deutlich unter der Wachstumsschwelle, die konjunkturelle Durstrecke dauert an. "In Osthessen nichts Neues" - titelt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda zu den aktuellen Ergebnissen der ersten Konjunkturumfrage 2025. "Hoffnung bereitet einzig und allein der Glaube an ein konsequentes Umsteuern in der Wirtschaftspolitik durch die nächste Bundesregierung", kommentiert Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda.

Die derzeitige Geschäftslage werde von 56,2 Prozent der Unternehmen als befriedigend bezeichnet. Im Oktober lag dieser Wert bei 45,2 Prozent. Von einer schlechten Lage sprechen 26,5 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit einer guten aktuellen Geschäftslage liegt bei 17,3 Prozent. Die Erwartungen sind per Saldo deutlich negativ: Eine schlechtere Lage erwarten 30,3 Prozent der Firmen (Oktober 2024: 39,0 Prozent).

57,6 Prozent der Unternehmen gehen von einer konstanten Geschäftslage aus - im Oktober 2024 waren 50,0 Prozent dieser Ansicht. 12,1 Prozent der Unternehmen erwarten eine eher günstigere künftige Geschäftslage (Oktober 2024: 11,0 Prozent). Die Bewertung der derzeitigen und die Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage ergibt, dass der Geschäftsklimaindex von 75,2 auf 86,2 Punkte gestiegen ist. Damit liegt er erneut weit unter 100 und signalisiert eine andauernde rezessive Lage in Osthessen.

Geschäftsklimaindex Grafiken (3): IHK Fulda

Zukünftige Geschäftslage

Derzeitige Geschäftslage

Auch bei den Industriebetrieben ist die aktuelle Lage per Saldo negativ. Sie hat sich gegenüber Oktober 2024, jedoch weiterhin negativen Bereich, verbessert. Von einer schlechten aktuellen Geschäftslage sprechen 30,6 Prozent der befragten Industriebetriebe, 11,1 Prozent berichten von einer guten Situation. 21,6 Prozent der Industriebetriebe gehen in den kommenden Monaten von einer eher ungünstigeren, 10,8 Prozent der befragten Unternehmen von einer eher günstigeren Geschäftslage aus.

Insgesamt ist der Geschäftsklimaindex der Industrie von 63,8 auf 84,8 Punkte gestiegen. Im Handel stabilisiert sich der Geschäftsklimaindex mit 102,5 Punkten, was eine Folge moderaterer Inflation und höherer Frequenz während der Weihnachtszeit in der Fuldaer Innenstadt sein könnte.

Weiter sinkende Investitionen und Beschäftigung erwartet

Die Investitionsbereitschaft liegt per Saldo über alle Branchen hinweg im negativen Bereich: 44,4 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Investitionsabsichten reduziert. Von steigenden Investitionen gehen 19,2 Prozent der Betriebe aus. Hauptmotive für Investitionen sind Ersatzbedarf (74,0 Prozent) sowie mit deutlichem Abstand Rationalisierung (45,8 Prozent), Produktinnovationen (21,9 Prozent), Umweltschutz (16,7 Prozent) und Kapazitätsausweitung (14,6 Prozent). Bei den befragten Industrieunternehmen erwarten 54,1 Prozent der Unternehmen sinkende und nur 16,2 Prozent steigende Investitionen.

Der Sitz der IHK Fulda im Herzen der Stadt. Archivbilder (2): O|N / Martin Engel

Die Zahl der Firmen, die von einem Beschäftigungsabbau ausgehen (29,6 Prozent), liegt über der jener Betriebe, die zusätzliche Beschäftigung planen (4,1 Prozent). In der Industrie zeichnet sich auch hier ein ausgeprägteres Bild: 37,8 Prozent der befragten Unternehmen erwarten sinkende und nur 2,7 Prozent steigende Beschäftigtenzahlen in den kommenden zwölf Monaten. 12,5 Prozent der außenwirtschaftlich tätigen Unternehmen rechnen mit steigenden Exporten, 65,6 Prozent mit gleichbleibendem Volumen und 21,9 Prozent mit sinkenden Exporten.

Als größte Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung werden sich verschlechternde wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (72,4 Prozent), eine schwindende Inlandsnachfrage (71,4 Prozent), höhere Arbeitskosten (65,3 Prozent), steigende Energie- und Rohstoffpreise (56,1 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (43,9 Prozent) von den Betrieben gesehen. Die aktuelle Finanzlage bezeichnen 64,6 Prozent der befragten Unternehmen als unproblematisch, 19,8 Prozent berichten von einem Eigenkapitalrückgang und 2,1 Prozent der befragten Unternehmen von einer drohenden Insolvenz.

IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow. Archivbild: O|N / Marius Auth

Richtungswahl am 23. Februar

"Osthessen hat zwar insgesamt eine robuste und breit aufgestellte Wirtschaft, befindet sich aber im negativen Sog der nationalen Rahmenbedingungen und der multiplen Risiken. Hoffnung bereitet einzig und allein die Erwartung auf ein konsequentes Umsteuern in der Wirtschaftspolitik durch die kommende Bundesregierung. Darauf deuten Verbesserungen auf niedrigem Niveau bei einzelnen Indikatoren hin", fasst Michael Konow die aktuellen konjunkturellen Zahlen der IHK-Umfrage zusammen. (mmb/pm) +++


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