Flieden schlägt Afghanistan - SCHERSADEH 90 Minuten auf der "Sechs"

23.07.15 - Während für Borussia Fuldas Stürmer Imal Schersadeh mit seinem ersten Länderspieleinsatz ein Kindheitstraum in Erfüllung ging, siegte der SV Flieden im letzten Vorbereitungsspiel verdient mit 3:1 (0:0) gegen die Nationalmannschaft Afghanistans. Trainer Meik Voll war allem von den ersten zwanzig Minuten angetan: „Das hat mir schon sehr gut gefallen, wie wir da den Ball haben laufen lassen - trotzdem werden wir die Kirche im Dorf lassen.“

Die Nationalmannschaft von Afghanistan - angekündigt als Regionalliga- bis Drittliganiveau - enttäuschte vor gut 800 Zuschauern ein wenig. Mit vielen flinken und technisch starken Offensivkräften fanden sie kein Mittel gegen die Fliedener Hintermannschaft. Das erste Schüsschen für die Nationalelf gab Lokalmatador Imal Schersadeh erst nach gut 25 Minuten ab. Die gut 150 afghanischen Fans, die den Weg ins Königreich fanden, bejubelten jede Aktion. Der SV Flieden hatte extra Köfte und Rindswürstchen für die Gäste bereitgestellt.

150 afghanischen Fans mischten sich unter 800 Zuschauer

Extra für die Gäste gab es Köfte im Fadenbrot

Schon zuvor hatte Ovaiz Azizi, Keeper der Nationalelf, bereits zwei Mal hervorragend gegen Fabian Schaub pariert. „Der Keeper war in der ersten halben Stunde überragend. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: tief stehen, den Gegner spielen lassen und uns Chancen erarbeiten“, sagte Voll zu O|N. Mitte der ersten Halbzeit brach die Drangphase der Buchonen ab - die beste Gelegenheit auf Seiten der Gäste hatte Zelfy Nazari per Freistoß - Jonas Ritzel im Tor war aber auf dem Posten.

„Nach der Pause hatten wir einen Knick im Spiel, da hat Afghanistan unglaublich viel Tempo gemacht und uns auch echt gefordert“, so Voll weiter. Die Fliedener Elfmeter-Führung egalisierten die Afghanen prompt. Erst in der Schlussphase - mit den flinken Gaul und Habaqza im Angriff hatten die Buchonen wieder Zugriff auf das Spiel. Nach Zuspiel Götze und Doppelpass mit Marco Gaul machte Julian Ankert das 2:1, Mouhamed Habaqza kurz vor Schluss den verdienten 3:1-Endstand. „Heute haben wir schön gezeigt, dass wir auch ein anderes Gesicht haben als Flieden-Schaub“, freute der Trainer über die zweite Hälfte, „das brauchen wir für eine erfolgreiche Saison."

Ein deutsches Wimpel von Bundestagsmitglied Michael Brand

Imal Schersadeh spielte im ersten Länderspiel auf der ungewohnten „Sechser“-Position. „Ja der Trainer hat das so entschieden. Natürlich spiele ich lieber im Angriff, aber das war schon in Ordnung so“, sagte der 30-Jährige nach dem Spiel. Er war stolz auf sich und seine Kameraden: „Wir kennen uns erst seit drei Tagen, die Kicker kommen aus der ganzen Welt. Da war die Leistung schon absolut top.“

Sowohl für Schersadeh, als auch für die Buchonen gilt nun der Blick in Richtung Saisonstart am Samstag. Borussia Fulda trifft im Stadtderby auf den TSV Lehnerz - Meik Voll will mit seiner Mannschaft möglichst viel aus dem Spiel zur Teutonia Watzenborn-Steinberg mitnehmen: „Wir können stolz sein, denn wir sind die erste Mannschaft aus Fulda, die eine Nationalelf geschlagen hat. Es hat sich niemand verletzt und wir haben eine starke Leistung gezeigt - können wir das im ersten Hessenliga-Spiel bestätigen, können wir von einem guten Saisonstart reden.“ (Julius Böhm)

DAS SPIEL IN DER STATISTIK:

Für den SV Flieden spielten: Jonas Ritzel (46., Lukas Hohmann)- Gabriel Müller, Andreas Drewes, Stefan Dietz, Patrick Broschke, Gideon Betz, Sascha Rumpeltes, Fabian Schaub, Dennis Fischer, Sascha Gies, Filip Osman, Leonardo Kovaecic, Nico Hohmann, Lukas Heil, Andre Leibold, Julian Ankert, Dennis Nuspahic, Marc Götz, Felix Hack, Marco Gaul, Mohammed Habaqza.

Afghanistan: Ovaiz Azizi - Nomialay Hashim, Iqbal Jawadi, Mostafa Jafari, Arsalan Haidary, Sidiq Walizada, Masihz Saighani, Ali Gholami, Omid Poipalzai, Zelfyy Nazari, Imal Schersadeh.

Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (Weiterode)

Zuschauer: 800.

Tore: 1:0 Andre Leibold (58., Foulelfmeter), 1:1 Sidiq Walizada (65.), 2:1 Julian Ankert (80.), 3:1 Mohammed Habaqza (89.). +++