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KANUSPORT Fuldaer bei Special Olympics

André WALTER holt Kanu-Silber in L.A. - "Einfach nur Wahnsinn"

07.09.15 - Mit der Silbermedaille und unzähligen Erfahrungen im Gepäck kam André Walter aus Los Angeles (USA) zurück in die Fuldaer Heimat - er startete für den Kanuclub Fulda im Team der deutschen Special Olympics und holte zwei vierte Plätze und die Silbermedaille - freudig wurde der 28-Jährige in der Heimat empfangen.

Umringt von seinen Trainingspartnern aus dem Team der Kanuten mit Handicap und dem Wildwasserrennsportteam kann Andrè gar nicht schnell genug erzählen. „Die Flugreise, wir hatten immer eine Polizeieskorte und die Russen waren verdammt stark“, erzählt der Vizeweltmeister, der gar nicht weiß, wo er anfagen soll: „Silber! Das war Hammer. Und dann nach dem Ziel und natürlich Michele Obama - es war einfach der Wahnsinn."

Da stand er und strahlt in die Runde, auf seiner Trainingsjacke prangte ein großer Germany-Schriftzug, sein Paddel war mit Deutschlandbändern umwickelt und an seinem Hals hing sie: die silberne Medaille. Seine ganz persönliche Auszeichnung vom größten und wichtigsten Sportevent für Menschen mit geistiger Behinderung. 1968 von John F. Kennedys Schwester Eunice Kennedy-Shriver ins Leben gerufen, steht das Deutsche Team traditionell unter Schirmherrschaft der Partnerin des amtierenden Bundespräsidenten. Gemeinsam mit Andrè kämpften 7000 Athleten aus 177 Ländern um Medaillen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch First-Lady Michelle Obama, welche das Feuer der Special Olympics entzündete. Die Eröffnungsfeier war darüber hinaus gespickt mit Weltstars des Sports, wie beispielsweise Michael Phelps, und Musikgrößen wie Stevie Wonder und Avril Lavigne. „Der kann schon ganz ordentlich singen, dieser Stevie Woder", berichtete Walter schmunzelnd. Doch nach der beeindruckenden Eröffnungsfeier stand wieder der Sport im Mittelpunkt und hier lief es von Anfang an gut für den Fuldaer. Zwei vierte Plätze hatte er geschafft, in seinem 200 Meter-Finale schrammt Andrè um gerade mal eine halbe Sekunde am Bronzerang vorbei.

Dann das Finale im Zweier: wie immer früh aufstehen, um der Mittagshitze zu entgehen. Zum Frühstück nur Obst - keine Experimente vorm Rennen. Volle Konzentration. Die letzte Medaillenchance. Jetzt gilt es. Der K2 schießt aus der Startbox, wie die Flügel eines Kolibris bewegen sich die Paddelschläge im perfekten Rhythmus. Das neue Paddel liegt gut in der Hand, zum Glück kam es noch kurz vor dem Rennen. 200 Meter liegen vor dem Gespann, unzählige Trainingswochen hinter ihnen. Alles für diesen einen Moment. Dann fliegen sie ins Ziel. Ein Blick und es ist klar, Russland liegt klar vorne, aber dann...noch einmal umschauen, ja es ist eindeutig. Danach kommt das Boot Schneider, Walter. Danach kommen sie. Sie sind Silbermedaillengewinner. Ein Traum geht in Erfüllung, eine Medaille beim wichtigsten Sportevent der Welt.

Mit dieser Medaille um den Hals stand er nun da und strahlte. Das rennentscheidende Paddel lag immer noch in seinen Händen, als Harald Piaskowski erklärte, wie der Verein ihm dieses Paddel gestiftet hat und es durch den Poststreik fast nicht mehr angekommen wäre. Für André geht es schon bald wieder ins Training, in Richtung Nationale Special Olympics 2016 und wer weiß, vielleicht auch in Richtung Special Olympics 2019. Das Paddel liegt immer noch in seinen Händen. +++


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