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Sebastian Arany im Tor der Wasserfreunde war der beste Mann im Becken und parierte etliche Male sehenswert - Fotos: Christian Schmitt

WASSERBALL Wasserfreunde Fulda - SG Neukölln 10:11

Sebastian ARANY überragend - "Die bessere Mannschaft hat verloren"

21.02.16 - Die beste Leistung der bisherigen Saison hat nicht ganz gereicht: die Wasserfreunde Fulda schnupperten am Samstagabend  im Heimspiel gegen die SG Neukölln an einer Überraschung, hatten den Favoriten am Rande einer Niederlage - und standen dennoch mit leeren Händen da. Der Gast aus Berlin nutzte in der Schlussphase zwei Fehler der Hausherren, um den schmeichelhaften 11:10 (4:3, 0:2, 3:2, 4:3)-Erfolg einzutüten.

Am Ende, als alles vorbei war, wusste man bei den Wasserfreunden nicht so recht, welches Gefühl überwiegt. Der Stolz, dem Tabellenvierten und Absteiger aus der A-Gruppe mehr als ebenbürtig gewesen zu sein oder die Enttäuschung, den im Bereich des Möglichen gewesenen Sieg knapp verpasst zu haben? „Jetzt sind wir natürlich erst einmal enttäuscht. Wir hätten heute mehr verdient und haben unsere beste Leistung gezeigt. Aber ich denke, dass im Laufe des Abends der Stolz bei den Jungs überwiegen wird“, sagte nach dem Ende Betreuer Volker Schunke, der rotgesperrt auf der Tribüne Platz nehmen musste. Da Trainer Janusz Gogola krank geschrieben war, coachte die Mannschaft, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder Tarek Bary zur Verfügung stand, sich quasi selber - mit Erfolg.

„Was hat dieses Team denn gestern Abend gegessen?“, fragte im zweiten Viertel ein erstaunter Hallensprecher Johannes Gebhardt. Wenige Momente zuvor hatte Torwart Sebastian Arany einmal mehr einen Versuch der Berliner vereitelt. Zu diesem Zeitpunkt führten die Wasserfreunde mit 5:4 und zeigten eine beherzte, kämpferisch tadellose Vorstellung - und hatten die erneut zahlreichen Fans in ihren Bann gezogen. Euphorisiert von der Kulisse schien es, als würde der Aufsteiger über sich hinaus wachsen. Dank eines überragenden Arany im Tor, einer sicher stehenden Defensive und eines treffsicheren David Horvath führten die Gastgeber im dritten Viertel zwischenzeitlich mit 6:4. „So hoch haben die Wasserfreunde noch nie geführt“, stellte Gebhardt schmunzelnd fest.

„Normalerweise sagt man, wer am Ende die meisten Tore geworfen hat, war besser. Heute war das nicht der Fall, der Unterschied hieß Marek Molnar. Spielerisch war Fulda besser“, gab Carsten Oestreich, Betreuer der Gäste, im Nachklang der Partie zu. Eben jener Molnar war mit sechs Treffern nicht nur erfolgreichster Werfer, er besorgte in der hektischen Schlussphase mit Gewaltwürfen aus dem Rückraum auch die Tore zum 10:9 und 11:9. „Wir kommen danach sogar wieder zurück und verkürzen. Hut ab vor dieser Moral“, lobte Schunke. Denn Horvath traf zum 10:11, die Wasserfreunde erobetern sich den Ball - doch sieben Sekunden reichten nicht, um den verdienten Ausgleich zu erzielen. 

„Die bessere Mannschaft hat heute verloren, das ist schade. Aber wir haben mannschaftlich heute hervorragend gespielt und waren in der Defensive gut“, sagte der beste Mann im Becken, Sebastian Arany, der die Lorbeeren aber nicht alleine einheimsen wollte. „Das wäre nicht allein mein Verdienst gewesen, wir haben als Mannschaft funktioniert“, so der bescheidene Ungar, der mit zahlreichen schier unfassbaren Reflexen die Gegner zur Verzweiflung brachte.  

Ausschlaggebend waren letztlich vier Minuten: zwei Minuten zu Beginn, als die Gäste zu einfachen Toren kamen und zunächst auf 3:1 davon zogen und die zwei Minuten am Ende als Molnar den Unterschied ausmachte. Volker Schunke machte jedoch noch einen weiteren Knackpunkt aus. „Aus meiner Sicht war der Dolchstoß der Ausgleich zum 7:7 kurz vor Ende des dritten Drittels. Wenn wir da mit einem Tor Vorsprung in die Pause gegangen wären, hätte es reichen können.“ In einem herrschte im Nachhinein aber Klarheit: auf diese Leistung können die Wasserfreunde aufbauen und den Play-Downs positiv entgegen blicken. „Ich hoffe, dass sie in der Liga bleiben. Mit dieser Stimmung kann höchstens Plauen aus der A-Gruppe mithalten. Das wäre schön für die Liga“, wünschte Neuköllns Oestreich, dessen Mutter in Gersfeld (Rhön) wohnt, den Barockstädtern für die restliche Runde viel Erfolg. Nach diesem Auftritt können die Wasserfreunde jedenfalls gestärkt hervor gehen, denn sie haben gezeigt, dass sie auch in der Lage sind, über vier Viertel eine Bundesliga-taugliche Leistung abzurufen. (Tobias Herrling)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

Wasserfreunde Fulda: Sebastian Arany, Nikolas Hohmann - Balazs Borbely (1), Robert Patas, Alexander Glania, Tarek Bary, Alexander Hörl (1), David Horvath (5), Tomas Krajcovic (1), Marvin Hohmann (1), Philipp Müller, Philipp von Keitz, Marc Weber (1).

SG Neukölln: Florian Thom - Martin Andruszkiewicz, Patrice Thurow (1), Aly Mohammed Elaassar, David Rösch, Petar Markovic, Marek Molnar (6), Jan Christopher Dangschat (1), Sascha Pacyna (2), Maximilian Sturz, Jan Zoske, Marek Bielik, Julian Pohlmann.

Zuschauer: 300.

Besonderheiten: Marek Bielik (Neukölln) und Balazs Borbely (Fulda) wurden jeweils nach ihrem dritten persönlichen Fehler disqualifiziert. +++


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