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Kennen und schätzen sich aus Eitraer Zeiten: Michael Roth, Trainer der MT Melsungen, und Bernd Fichtner (rechts) - Fotos: Hans-Hubertus Braune/Carina Jirsch

HANDBALL "Mit Danke nicht zu beschreiben"

Emotionales Benefizspiel für Ex-Eitraer Bernd FICHTNER - Volksnahe MT Melsungen

26.08.16 - Eine proppenvolle Schenklengsfelder Großsporthalle, jede Menge Emotionen und Handball-Kunst vom Feinsten: das Benefizspiel für den ehemaligen Eitraer Bernd Fichtner am Mittwochabend zwischen einer Osthessen-Auswahl und Bundesligist MT Melsungen war ein voller Erfolg. Die Mannschaft von Trainer Michael Roth siegte erwartet deutlich mit 48:23 (24:10) – doch das war an diesem Abend sowieso zweitrangig.

Bernd Fichtner kämpfte mit den Tränen und war sichtlich gerührt, als er von Moderator Hans Hantke auf das Spielfeld gebeten wurde. Die Halle erhob sich und applaudierte dem ehemaligen Rechtsaußen des TV Eitra – Gänsehaut. Ein Moment, der allen Beteiligten unter die Haut ging und für eine bewegende Atmosphäre sorgte. Und als dann noch Fichtners alte Weggefährten in die Halle kamen, hatte der 51-Jährige, der später den Anwurf ausführte, den Kampf gegen die Tränen verloren.

„Ich war froh, dass ich so viel geschwitzt habe und man die Tränen nicht so sehen konnte“, sagte Fichtner, sichtlich aufgewühlt von dem, was sich in den Stunden zuvor abspielte, später zu ON|Sport. „Mit Danke ist das alles gar nicht zu beschreiben“, so Fichtner über die Organisation dieses Spiels, das die HSG Landeck/Hauneck und der TV Eitra auf die Beine gestellt haben. „Es war der absolute Wahnsinn und für mich ein Gefühlschaos“, erzählt Fichtner an einem Abend voller emotionaler Höhepunkte. Seinem Abend.

Dagmar Koch überreichte Bernd Fichtner ein ganz besonderes Geschenk, welches die ...

Bernd Fichtner führte den Anwurf des Benefiz-Spiels aus

Dass der 51-Jährige, der an Multipler Sklerose erkrankt ist, in der Halbzeitpause auch noch ein ganz besonderes Geschenk überreicht bekam, machte Bernd Fichtner stolz: die Ehefrau von Heinz Koch, mittlerweile verstorbener Manager des TVE, Dagmar, schenkte Fichtner ein Schwert mit allen Unterschriften der damaligen Mannschaft. „Wir haben das Heinz Koch zum 60. Geburtstag geschenkt“, erzählt Fichtner, „dass mir Dagmar das jetzt überreicht hat, ist eine Ehre für mich. Es wird einen separaten Platz bekommen.“

Das Spiel zwischen dem Bundesligisten MT Melsungen, die sich für den Europapokal qualifiziert hat, und einer Osthessen-Auswahl, die sich aus Spielern aus Hersfeld, Rotenburg, Landeck/Hauneck und dem Hünfelder SV zusammen setzte, war die erwartete klare Angelegenheit – aber das stand sowie im Hintergrund. „Heute stand der Spaß im Vordergrund, es war richtig cool“, sagte beispielsweise der Schlussmann der Osthessen-Auswahl, Christian Krätzig, der sich mit einigen Paraden - unter anderem gegen Tim Schneider - auszeichnen durfte. „Das vergisst man nie, vielleicht komme ich ja irgendwie an die Aufnahmen von dem Spiel“, lachte Krätzig.

Auch der auffälligste Akteur der regionalen Auswahl, Felix Kircher, war begeistert vom Spiel gegen den Bundesligisten. „Das ist ein vielleicht einmaliges Erlebnis und hat unglaublich viel Spaß gemacht“, so der flinke Rückraumspieler, der die Profis das eine oder andere Mal düpierte. „Wir hatten ein paar Probleme am Anfang mit dem Harz, aber dann haben wir es finde ich ganz gut gemacht“, so Kircher weiter. Denn die zusammengewürfelte Auswahl habe gerade einmal, am Dienstag, zusammen trainieren können - und selbst da fehlte mancher der Akteure.

Für Bernd Fichtner war es ein Abend voller emotionaler Höhepunkte

Die MT Melsungen, bei denen Europameister Johannes Sellin fehlte, hingegen zeigte sich spielfreudig und bot dem Publikum beste Unterhaltung. Ein paar Kempa hier, ein paar Dreher hier – der Bundesligist ließ die knapp 700 Zuschauer auf ihre Kosten kommen. „Ich denke, wir haben heute Sympathien gewonnen“, sagte MT-Trainer Michael Roth, selbst früher in Eitra aktiv. „Vor etwa einem Jahr hatten wir die Idee, dass wir ein Spiel für Bernd ausrichten könnten“, sagte Roth, der den Zusammenhalt der früheren Truppe betonte – und der am Mittwochabend in der Schenklengsfelder Großsporthalle deutlich zu spüren war. Die Veranstalter hoffen auf eine stattliche Summe, die für Bernd Fichtner zusammen kommt. Dr. Jürgen Gerlach spendete zudem einen Betrag von 4.000 Euro.

Am Ende, als sich das Spiel dem Ende neigte, stürmten alle Spieler das Parkett und spielten eine Mischung aus Rugby, Handball und Fußball – ein toller Abschluss einer gelungenen Veranstaltung mit einem volksnahen, bodenständigen Bundesligisten. „Es war ein unvergesslicher Abend heute für einen ganz besonderen Menschen. Wir hoffen, dass wir einen Teil dazu beitragen können, dass es unserem Bernd Fichtner besser geht“, sagte Reiner Birkel, einer Organisatoren, nach dem Spiel. Und Bernd Fichtner, der Protagonist des Abends, kämpfte erneut mit den Tränen. (Tobias Herrling)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

Osthessen-Auswahl: Sascha Kepert, Christian Krätzig - Simon Golkowski, Matthias Lotz, Florian Heidler, Matthias Fischer, Kevin Houston (2), Andreas Krause (2), Christian Hanske (4), Marc von Hanger, Felix Kircher (2), Michael Stock (3), Luca Teichmann (1), Fabian Sauer (2), Alexander Sauer, Philipp Koch, Markus Einhorn, Michael Klein (2), Christoph Steinhauer (1), Michael Krause (1), Felix Rehberg (1), Julien Sandrock, Benjamin Appel (1), Alexander Unglaube. 

MT Melsungen: Svetislav Verkic, Maurice Paske - Johannes Golla (5), Patrick Fahlgren (1), Felix Danner (2), Philipp Müller (1), Jefrey Boonhouwer (6), Momir Rnic (3), Tim Schneider (5), Michael Allendorf (6), Nenad Vuckovic (2), Michael Müller (5), Arjan Haener (10), Jan Grolla (2).

Schiedsrichter: Mario Bärtl/Peter Janisch.

Zuschauer: 700. +++

Volksnah und bodenständig präsentierten sich die Handball-Profis ...

...posierten für Bilder ...

... und gaben fleißig Autogramme

Knapp 700 Zuschauer kamen in die Schenklengsfelder Großsporthalle

Tim Schneider von der MT Melsungen

Der Protagonist des Abends: Bernd Fichtner ...

... der an Multipler Sklerose erkrankt ist

Besondere Überraschung: Fichtners alte Weggefährten aus Eitra kamen ebenfalls zum Benefizspiel ...

Bernd Edleditsch (links)

Crisha Hannawald (Mitte)

Eitraer Legenden: Fichtners Weggefährten waren natürlich auch dabei

Eitras Meistertrainer Zeljko Zovko (Mitte) kam extra aus Zagreb angereist


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