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Kevin Houston (links) und Christian Krätzig bejubeln den ersten Sieg der Hünfelder Handballer - Fotos: Jonas Wenzel

HANDBALL Hünfelder SV - TSG Offenbach 31:29 (15:15)

Leidenschaftliche Hünfelder erkämpfen sich ersten Sieg

01.10.17 - Was für ein Spiel! Oberliga-Aufsteiger Hünfelder SV hat sich den ersten Sieg der Saison erkämpft. Die Mannen von Georg Müller schlugen am Samstagabend die TSG Offenbach-Bürgel mit 31:29 (15:15) und holten ihre ersten Punkte auf das Konto. Dank einer leidenschaftlichen Vorstellung zogen sie dem Favoriten den Zahn.

In den letzten Minuten verwandelte sich die Hünfelder Kreissporthalle in ein Tollhaus. Jeder Ballgewinn, jede Parade, jedes Tor wurde immer lauter bejubelt. Die Zuschauer, sie trieben ihre Aufsteiger nach vorne. Und setzten die letzten Kräfte frei, um sich für diese beherzte Vorstellung auch mit beiden Punkten zu belohnen. Als Michael Klein, vor der Saison aus der Bezirksoberliga gekommen, das 29:28 für seine Farben warf, hielt es niemanden der es mit den Hausherren hielt mehr auf den Sitzen.

Der Aufsteiger, der Außenseiter in dieser Partie, war drauf und dran, dem Favoriten aus Offenbach ein Bein zu stellen. Kurz zuvor aber lagen die Gäste nach Christopher Hofmanns Tor noch mit 28:26 in Führung. Und den geneigten Beobachter beschlich das Gefühl, dass die Gäste die Hürde Aufsteiger doch noch nehmen würde. Er wurde getäuscht.

Denn mit welch einer Leidenschaft sich die Hausherren gegen die dritte Niederlage im dritten Spiel stemmten war beeindruckend. „Nur so geht es auch. Mit Kampf und Leidenschaft“, sollte HSV-Trainer Georg Müller nach dem Spiel sagen. Dass bereits im dritten Spiel der erste Sieg gelänge, habe im Lager der Hünfelder, so Müller, selbst niemand für möglich gehalten.

Aber die Hausherren stemmten sich in ihrer offensiven 3-2-1-Abwehr mit allen Mitteln, die sie hatten, gegen die Niederlage. Ein Beleg? Fabian Sauer, der in der Deckung auf Halbrechts agierte, stopfte auf Linksaußen eine Lücke, um seinen Gegenspieler am Wurf zu hindern. Dass der Zweikampf an der Hallenwand endete, könnte als Synonym für die Hünfelder Leistung gelten. Sie gingen an ihre Grenzen, und darüber hinaus. Und wurden belohnt.

Einer der Garanten für Hünfelds Überraschung war Schlussmann Christian Krätzig. Im Verbund mit einer kämpferischen Abwehr machte der 27-Jährige etliche Möglichkeiten der Gäste zunichte. Mit seiner Gala fing Krätzig bereits im ersten Durchgang an. Denn seine Kollegen auf dem Feld hatten dort, vor allem in der Anfangsphase, ihre liebe Mühe.

Erst nach sieben Minuten sollte Fabian Sauer, der eine ganze starke Partie zeigte, der erste Hünfelder Treffer gelingen. Danach aber lief es bei den Hausherren flüssiger. Sie hielten die Partie ausgeglichen und gingen beim 11:9 durch Alexander Unglaube, der aus dem Rückraum immer wieder traf, erstmals mit zwei Treffern in Führung (20.). Zur Pause sollte aber ein 15:15-Unentschieden auf der Anzeigetafel aufleuchten.

Ähnlich verlief Durchgang zwei, in dem die Hausherren stets mit ein, zwei Toren in Front lagen. Dann, Mitte des zweiten Abschnitts, fand Offenbach besser ins Spiel und sah sich nach Lennart Müllers Treffer zum 26:24 (49.) erstmals wieder mit zwei Treffern in Front. Als wie erwähnt Hofmann das 28:26 markierte, sah es so aus, als würde der Offenbacher Gaul nur so hoch springen wie er muss, um beim Aufsteiger zu bestehen.

Doch mit einem 3:1-Lauf und einem begeisterten Publikum im Rücken drehte der HSV noch einmal auf. „Die Hünfelder Fans sind einfach die geilsten“, sprudelte es aus Torwart Krätzig heraus. Er parierte in der Schlussphase einen freien Wurf von Nils Lenort und leitete so Hünfelds Aufholjagd ein. „Ab da wusste ich, dass wir das Ding gewinnen“, meinte Krätzig, der seine Leistung aber nicht so hoch hängen wollte: „Das sollen andere beurteilen.“

Sein Trainer, Georg Müller, lobte Krätzig, hob aber die gesamte Mannschaft hervor. „Das war eine geschlossene Leistung. Einen hervorzuheben, wäre nicht gerecht“, so Müller, der in den ersten drei Spielen schon eine Entwicklung bei seinen Männern erkannt hat. „Wir haben uns in jedem Spiel gesteigert und uns schon ganz gut an das Niveau gewöhnt.“

Das und eine leidenschaftliche Vorstellung sorgten schon im dritten Spiel für den ersten doppelten Punktgewinn und Tabellenplatz zwölf nach drei Spielen. Im nächsten Spiel wartet mit der ESG Gensungen/Felsberg das nächste Kaliber. Oder der nächste Favorit, den die Hünfelder in die Knie zwingen wollen. (Tobias Herrling)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

Hünfelder SV: Christian Krätzig, Stephan Harseim – Fabian Sauer (6/3), Niklas Fischer (2), Jannik Bachus (1), Michael Klein (1), Alexander Schott (2), Kevin Houston (1), Sebastian Müller, Leon Wald (1), Julien Sandrock (1), Alexander Unglaube (6), Felix Kircher (10).

TSG Offenbach-Bürgel: Marvin Hoppenstädt, Silahan Gezer – Lukas Kaiser (2), Lukas Georg, Denis Zahn, Lennart Müller (3), Lars Kretschmann (5), Markus Wagenknecht (8/4), Christopher Hofmann (3), Nils Lenort (3/2), Timo Cohen (1), Nicolas Steinheimer (3), Hagen Feuring, Tobias Lehmann (1).

Schiedsrichter: Matti Mäkitalo/Marcus Schäfer.

Zuschauer: 300.

Zeitstrafen: 2:6 (Sauer, Sandrock – Müller, Kretschmann, 3x Lenort, Cohen).

Spielfilm: 0:2, 3:2, 6:6, 9:9, 12:11, 15:15 (Halbzeit), 17:17, 20:18, 22:22, 24:26, 26:28, 29:28, 31:29 (Endstand). +++


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