Jürgen Krawczyk über seine Rückkehr, abgelehnte Angebote und Philosophien

28.11.17 - Jürgen Krawczyk ist zurück auf der osthessischen Fußball-Bühne: Der 64-Jährige übernimmt ab Januar den Verbandsligisten RSV Petersberg. Fünf Jahre war Krawczyk ohne Traineramt, nachdem er zuletzt den Traditionsverein Borussia Fulda trainiert hatte. Nun ist Krawczyk zurück und soll den RSV Petersberg, den er einst in die Hessenliga führte, zum Klassenerhalt führen. ON|Sport hat sich mit dem neuen Mann im Waidesgrund unterhalten.

ON|Sport: Herr Krawczyk, Sie haben fünf Jahre lang nicht mehr als Trainer gearbeitet. Wie viele Angebote haben Sie in der Zeit abgelehnt?

Jürgen Krawczyk: Es gab in dieser Zeit drei oder vier Angebote, die ich abgelehnt habe, weil ich eigentlich keinen Trainerjob mehr annehmen wollte.

ON|Sport: Jetzt haben Sie aber das Angebot von Verbandsligist Petersberg angenommen und kehren zu Ihrem Ex-Verein zurück. Was war für diese Entscheidung ausschlaggebend?

Krawczyk: Matthias Lissek (RSV-Abteilungsleiter, Anm. d. Red.) hat mich angerufen und ich habe mich auf ein Gespräch eingelassen. Das war sehr gut und vor allem überzeugend. 

Krawczyk (rechts) mit Gerhard Wiegand

Nach längerer Abstinenz ist Krawczyk zurück im osthessischen Fußball ...

Zuletzt war der 64-Jährige vor fünf Jahren für Borussia Fulda tätig ...

ON|Sport: Wie lange haben Sie über Ihre Entscheidung nachgedacht?

Krawczyk: Wir haben einen Termin für ein Treffen vereinbart, das drei Tage später stattgefunden hat. In den drei Tagen konnte ich mir genug Gedanken machen und habe letzten Endes, beim persönlichen Gespräch mit Matthias Lissek und Tom Reinhardt (RSV-Führungsteam, Anm. d. Red.), zugesagt.

ON|Sport: Sie übernehmen den Tabellenvorletzten. Wie sehen Sie die Chancen von Petersberg im Abstiegskampf?

Krawczyk: Die Chancen, in der Liga zu bleiben, sind nicht die größten. Der Nichtabstieg ist eher unwahrscheinlich, doch wir werden alles dafür tun, die Nase im Abstiegskampf doch noch vorne zu haben. Aber wir wissen, dass es schwierig wird.

ON|Sport: Wie wollen Sie den Umschwung schaffen?

Krawczyk: Der Sinn eines jeden Trainerwechsels, in Situation wie dieser, ist es natürlich, die Mannschaft noch einmal extra zu motivieren. Ich werde auch versuchen, verhandenes oder verborgenens Potential im Team zu erwecken.

Hand drauf: Jürgen Krawczyk kehrt zu seinem Ex-Verein RSV Petersberg zurück ...

ON|Sport: Sie haben sich das letzte Spiel gegen Neuhof angesehen. Welchen Eindruck haben Sie von Ihrer künftigen Mannschaft bekommen?

Krawczyk: Sie war hoch engagiert und das Mannschaftsgefüge scheint in Takt zu sein. Mit etwas Glück hätte sie gewinnen können. 

ON|Sport: Sind in der Winterpause Transfers geplant?

Krawczyk: Nein, davon gehe ich Stand jetzt nicht aus. Wir werden auf eigene Spieler setzen, denn ich stehe hinter dieser Philosophie, die hier in Petersberg schon seit Jahren verfolgt wird.

Herr Krawczyk, vielen Dank für das Gespräch! (Felix Bodes) +++