Jann Bangert verpasst Flieden frühen Knockout

20.05.18 - Hessenligist SV Buchonia Flieden hat die angepeilten 40 Punkte erneut nicht erreicht. Gegen Rot-Weiss Hadamar setzte es für die Elf von Meik Voll eine 0:4 (0:3)-Niederlage. Ausschlaggebend war ein früher Doppelschlag durch Jann Bangert, der Flieden den Knockout verpasste. Hektisch wurde es in der 36. Minute, als die Partie mit Zehn gegen Zehn fortgesetzt wurde.

Flieden zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine miserable Leistung und geht damit mit einem Dämpfer in das entscheidende Wochenende der Saison. Schon bereits nach drei Minuten hätte man als Zuschauer den Sportplatz im Königreich verlassen können. Jann Bangert als Stürmer vom Dienst auf Seiten des SV Hadamar nutzte schon nach 120 Sekunden den ersten Patzer in der Hintermannschaft der Buchonen. Nach einem langen Einwurf wollte Fliedens Tobias Bartel den Ball per Kopf zu seinem Schlussmann Lukas Hohmann geben.

Der Versuch geriet allerdings zu kurz und so landete der Ball nach Vorarbeit von Jerome Zey bei Jann Bangert. Dieser musste das Leder nur noch ins leere Tor einschieben. Eine weitere Minute später dann der nächste Streich vom Mann mit der Nummer 11. Zunächst war es aber wieder Zey, der Bangert per Steilpass auf die Reise schickte. Der Stürmer ließ wiederum Bartel schlecht aussehen, der heute keinen guten Tag erwischte. Aus gut 16 Metern setzte Bangert den Ball anschließend sehenswert in den linken Winkel. Die Höchststrafe sollte im Anschluss für Bartel folgen, denn dieser musste nach nur elf Minuten das Feld für Sascha Rumpeltes frei machen. Dieser Wechsel brachte aber auch nicht die erhoffte Sicherheit und so bettelten die Fliedener in der Folgezeit förmlich um das dritte Tor.

Erst nach 16 Minuten zeigte sich der SV zum ersten Mal vor dem Kasten von Hadamar-Keeper Manuel Durek und dann wie: Nach einer Flanke von der linken Seite von Felix Hack stand Marc Röhrig am zweiten Pfosten komplett blank. Der Winterneuzugang schaffte es allerdings, den Ball aus gut fünf Metern am nahezu leeren Tor vorbei zu köpfen. Im Anschluss zeigten sich die Buchonen etwas organisierter und konnten somit die Gäste aus Hadamar weiter vom Tor weghalten. Diese Phase sollte allerdings nicht zu lange währen, denn nach einer knappen halben Stunde stand es 0:3 aus Sicht der Heimmannschat. Nach einem Flachpass auf Zey konnte dieser weder von Nico Hohmann noch von Jonas Lembach gestoppt werden. Am Ende kam dann auch noch Pech dazu, da Zey von Lembach angeschossen wurde und der Ball so ins lange Eck kullerte.

Nach 36 Minuten wurde es dann hektisch und etwas unübersichtlich. Hadamars David Sembene packte eine Grätsche aus, die auf keinem Fußballplatz etwas zu suchen hat. Folglich gab es richtigerweise glatt rot, doch auch Fliedens Hack wurde mit glatt rot zum Duschen geschickt. Der Schiedsrichter hatte wohl nach Angaben von Meik Voll ein Schubsen gegen Hadamars Sembene gesehen, der daraufhin wie ein ausgenockter Boxer zu Boden sank. Schließlich kam es zu Tumulten vor der Fliedener Auswechselbank, bei dem sich einige Betreuer beider Mannschaften beteiligten und auch die Trainer waren nicht außen vor.

Feststeht: Meik Voll und sein Kollege aus Hadamar Torsten Kierdorf werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Kurz vor der Pause hatte Flieden dann noch einmal durch Röhrig und Lembach die Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch Röhrig konnte den Ball nach einer Hereingabe nicht über die Linie drücken und sein Kollege Lembach setzte die Kugel nach einem langen Ball knapp am linken Pfosten vorbei.

In der Halbzeitpause gab es dann auch noch ein freudiges Ereignis für den SV, da die eigenen C-Junioren für die Meisterschaft in der Junioren-Gruppenliga geehrt wurden. Dies sollte allerdings das einzige Highlight an diesem Tag für die Buchonia sein, denn auch nach dem Seitenwechsel war Hadamar tonangebend. Die erste Chance, um das Ergebnis in die Höhe zu treiben, sollten die Gäste nach 68 Minuten in Person von Marius Löbig noch vergeben. Drei Zeigerumdrehungen später der war es dann geschehen und es war wieder Bangert. Der Mann des Spiels wurde wieder lang geschickt und schloss anschließend eiskalt ins linke untere Eck ab.

Kurz vor Schluss konnte sich noch der eingewechselte Dennis Winter auf Seiten von Hadamar freuen, dass keiner das Spiel filmte da er anstatt ins freie Tor einzuschieben, die viel schwieriger zu treffende Latte erwischte. „Nach den ersten beiden Toren kannst du natürlich alles über den Haufen schmeißen, was wir uns vorgenommen haben. Vielleicht liegt der Fokus des Vereins nach Erreichen des Klassenerhaltes auch nicht mehr auf der ersten Mannschaft, aber die Leistung können wir natürlich nicht akzeptieren,“ so Fliedens Trainer Voll. (erb)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

SV Flieden: Lukas Hohmann (50. Daniel Schüßler) – Luca Gaul, Nico Hohmann, Marc Röhrig, Andre Leibold, Marc Götze, Felix Hack, Jonas Lembach, Fabian Schaub, Tobias Bartel (11. Sascha Rumpeltes), Cedric Trenkler (56. Christian Kress). 

RW Hadamar: Manuel Durek – Patrick Kuczok, Alexander Schraut, David Sembene, Markus Neugebauer, Benjamin Kretschmer (40. Mohamed Zouaoui), Jann Bangert (80. Dennis Winter), Steffen Rücker, Marius Löbig (84. Miguel Granja), Jonas Herdering, Jerome Zey.

Schiedsrichter: Patrick Werner (Nauheim).

Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 Jann Bangert (2.), 0:2 Jann Bangert (3.), 0:3 Jerome Zey (28.), 0:4 Jann Bangert (71.)

Rote Karten: David Sembene (36., nach grobem Foulspiel), Felix Hack (36., nach Tätlichkeit) +++