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Führte die Buchonen mit einem Doppelpack zum Sieg: Marc Götze. - Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

FLIEDEN SV Flieden - FC Eddersheim 5:2 (3:1)

Erster Sieg seit August: Buchonen landen Befreiungsschlag

25.11.18 - Befreiungsschlag für den SV Flieden: Der Fußball-Hessenligist siegte am Samstagnachmittag im Heimspiel gegen den FC Eddersheim mit 5:2 (3:1) und landete seinen dritten Saisonsieg. Mit einer beherzten Leistung und einem Doppelpack von Marc Götze legten die Buchonen den Grundstein für den wichtigen Erfolg im Abstiegskampf.

Fliedens neuer Trainer Zlatko Radic änderte seine Elf des Vertrauens auf drei Positionen. Kemal Sarvan und Sascha Rumpeltes mussten auf der Bank Platz nehmen, der Ukrainer Taras Zaviiskyi kehrte bekanntlich aufgrund seines abgelaufenen Touristenvisums in seine ukrainische Heimat zurück. Nico Hohmann, Mike Weismantel und Felix Hack durften stattdessen gegen Eddersheim von Beginn an auflaufen.

Trainer Radic nahm den Zuschauern – ins Königreich kamen nur etwa 150 – im Vorfeld die Hoffnung auf ein schönes Spiel – und das sollte sich zumindest phasenweise bewahrheiten. Auf schwierigem Geläuf entwickelte sich das erwartete Kampfspiel, spielerische Glanzpunkte waren Mangelware. Das Spiel lebte von seiner Intensität, Möglichkeiten gab es aber dennoch zu sehen. Flieden hatte durch Andreas Drews nach einer Ecke (11.) und Fabian Schaub nach einem Fernschuss (15.) erste Annäherungen, Eddersheim nach einem Distanzschuss von Malcolm Phillips (9.).

Nach rund 20 Minuten duften die Hausherren, ein bisschen aus dem Nichts, jubeln. Marc Röhrig wurde von Umut Polat gelegt, den fälligen Foulelfmeter verwandelte Andre Leibold mit viel Glück – Torwart Frederick Hiebinger war am Ball – zur Buchonen-Führung (21.). Nur 120 Sekunden später legte die Radic-Elf nach. Schaubs satten Fernschuss ließ Hiebinger zur Mitte abklatschen und Götze nutzte den Abstauber zum 2:0 (23.). Was folgte, war grenzenloser Jubel im Lager der Buchonen, die kurz darauf das Spiel entschieden.

Mit vier Ballkontakten eilten die Gastgeber, die vor allem in der Phase vor der Pause um Umschaltspiel überzeugten, in die gegnerische Hälfte. Röhrigs perfekt geschlagenen Ball drosch Götze per Direktabnahme in die Maschen – 3:0 (32.). Es schien, als würde sich das Schlusslicht der Liga im so eminent wichtigen Heimspiel den Frust der letzten Monate von der Seele schießen. Dass sich die Buchonen aber trotz vermeintlich klarer Führung nicht in Sicherheit wiegen durften, lag am Platzverweis für Luca Gaul.

Fliedens defensiver Mittelfeldspieler wurde bereits nach zwei Minuten verwarnt und kassierte kurz vor der Pause, als Gaul einen zu kurz geratenen Rückpass erlaufen wollte und Torwart Hiebinger foulte, seine zweite gelbe Karte (39.). Über eine Halbzeit musste die Radic-Elf fortan in Unterzahl agieren und die numerische Überzahl nutzten die Gäste, um noch vor dem Seitenwechsel durch Christopher Krause zu verkürzen (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel wurde das Fußballspielen beinahe gänzlich eingestellt. Die Gäste wussten mit ihrer Überzahl nahezu nichts anzufangen und zogen mehr und mehr den Unmut der Zuschauer auf sich. Mit allzu offensichtlicher Theatralik versuchte die Elf von Rouven Pierre Leopold, weitere Platzverweise – allen voran für Schaub – zu schinden. "Fabian ist ein Spieler, der oftmals an der Grenze agiert. Natürlich sollte man aber nicht zu sehr provozieren", nahm Leopold auf der anschließenden Pressekonferenz Stellung zur Eddersheimer Spielweise. Radic erkannte das und tauschte Schaub gegen Hagemann, der allerdings ebenfalls nach kürzester Zeit die gelbe Karte sah.

Nach einer Stunde brandete erneut Jubel am Weiher auf. Doch nicht, weil Flieden den vierten Treffer erzielte, sondern weil Eddersheims Christopher Krause ebenfalls vom Platz flog und die numerische Gleichzahl auf dem Feld wieder herstellte. Erst wurde Krauses Ballwegschlagen sanktioniert, dann foulte Krause Drews und flog berechtigt mit der Ampelkarte vom Feld (61.). Acht Minuten später sollte Flieden die endgültige Entscheidung gelingen.

Röhrig schickte Hagemann, der blieb eiskalt vor Eddersheims Schlussmann Hiebinger und erzielte seinen ersten Treffer im hessischen Oberhaus (69.). Fliedens erster Sieg seit August war perfekt und geriet auch in den letzten 20 Minuten nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Kapitän Drews hob sich den Höhepunkt bis zum Schluss auf und zirkelte einen Ball aus rund 20 Metern mit ganz viel Gefühl ins lange obere Eck. Es war der Schlusspunkt einer intensiven, abwechslungsreichen Begegnung, an deren Ende die Buchonen, bei denen Jacob Müller sein Debüt gab, erstmals seit drei Monaten wieder Grund zum Jubeln hatten. Akbuluts Treffer per Foulelfmeter zum 5:2-Endstand blieb eine Randnotiz.

"Der Druck vor dem Spiel war sehr, sehr groß", sagte SV-Trainer Radic, "aber ich konnte meine Mannschaft im Vergleich zum Ederbergland-Spiel nicht wiedererkennen. Das war ein ganz anderes Gesicht." Radic und Lepold waren sich einig, dass der Sieg der Gastgeber verdient war. "Flieden hat eine große Mentalität gezeigt, viele Zweikämpfe geführt und den Platz umgepflügt", zollte Leopold den Gastgebern Respekt. Auch Radic war voll des Lobes ob der leidenschaftlichen Vorstellung seiner Elf.

"Wir wollten wieder zum Fliedener Fußball zurückkommen. Wir haben von Beginn an das Spiel dominiert und keine Chance zugelassen. Das war die Priorität, dass wir defensiv Stabilität bekommen haben", freute sich Radic über seine gelungene Premiere am Weiher. Im zweiten Spiel gelang Radic der erste Sieg, nächste Woche soll der zweite folgen. "Wir haben den ersten Schritt gemacht, nächste Woche wollen wir den nächsten machen", sagte Radic mit Blick auf das letzte Spiel des Jahres gegen Neu-Isenburg. Gelingt den Buchonen eine ähnlich leidenschaftliche Vorstellung, erscheint der nächste Sieg nicht unrealistisch. (Tobias Herrling)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL: 

SV Flieden: Lukas Hohmann - Luca Gaul, Nico Hohmann, Marc Röhrig (79. Sascha Rumpeltes), Andre Leibold, Mike Weismantel, Andreas Drews, Niko Zeller, Marc Götze (88. Jacob Müller), Felix Hack, Fabian Schaub (53. Lukas Hagemann).

FC Eddersheim: Frederick Hiebinger - Yuta Oishi (46. Patrick Hilser), Umut Polat, Marco Silveira Aires (21. Ivan Rebic), Alim Göcek, Niklas Rottenau, Leonardo Bianco, Daniel Chavero Vargas, Christopher Krause, Malcom Philips, Turgay Akbulut.

Schiedsrichter: Nicklas Rau (Wöllstadt). 

Zuschauer: 150.

Tore: 1:0 Andre Leibold (21., Foulelfmeter), 2:0 Marc Götze (23.), 3:0 Marc Götze (32.), 3:1 Christopher Krause (45.+1), 4:1 Lukas Hagemann (69.), 5:1 Andreas Drews (80.), 5:2 Turgay Akbulut (90., Foulelfmeter).

Gelb-Rote Karten: Luca Gaul (Flieden, 39., wiederholtes Foulspiel), Christopher Krause (Eddersheim, 61., Unsportlichkeit/Foulspiel). +++


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