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Atemberaubende Aussicht über die Rhön. - Fotos: Dirk Stumpe

OBERLEICHTERSBACH Außenlander, Überflieger und eine Premiere

Ereignisreiche Flugwoche beim Rhönflug Bad Brückenau

07.08.19 - Segelfliegen gehört zu den Flugsportarten mit einer langen Tradition, bereits im Jahr 1895 machte der Gründervater Otto Lilienthal erste Gleitversuche, um den Hangaufwind zur Verlängerung seiner Flugstrecke zu nutzen. Auch in der Rhön gibt es einige aktive Segelflugvereine.

Die Luftsportgruppe Rhönflug Bad Brückenau veranstaltete vom von 27. Juli bis 4. August ihre traditionelle Flugwoche auf dem vereinseigenen Flugplatz in Oberleichtersbach (Landkreis Bad Kissingen). Bei bestem Wetter kamen knapp 15 aktive Mitglieder und Gastflieger voll auf ihre fliegerischen Kosten. Die Scheinpiloten konnten mit langen Thermikflügen ihrer Leidenschaft nachkommen, die Flugschüler wurden auf ihre anstehende Pilotenprüfung vorbereitet und durch Fluglehrer Wolfgang Feller intensiv geschult. Einer von ihnen durfte sogar den nächsten Ausbildungsabschnitt beenden und zum ersten Mal alleine Fliegen.

Fluglehrer Wolfgang Feller (l.) gratuliert Luca Berger zum Alleinflug.

Luca Berger und Gratulanten zu dessen Alleinflug.

Fliegerstrauß für Luca Berger.

Der 15-jährige Luca Berger aus Bad Brückenau, der kurz nach seinem Bruder Max die Flugausbildung begann, durfte sich am Anfanf August freifliegen. Nach zwei Überprüfungsstarts durch die Fluglehrerin Elisabeth Landsteiner, die vom benachbarten Verein aus Bad Königshofen anreiste, um den Ausbildungsstand von Luca als neutrale Ausbilderin zu überprüfen, war es dann soweit. Eine kurze theoretische Prüfung, dann stieg Luca zum ersten Mal ganz alleine in das Segelflugzeug und absolvierte sicher drei Starts und Landungen.

Die vorab heimlich informierten Eltern und der Opa von Luca beobachteten vom Boden aus diesen einmaligen Moment, den ein Pilot sicher nie mehr vergessen wird. Zur Tradition des Alleinflugs gehört, dass nach der praktischen Prüfung alle Anwesenden dem Prüfling mit einem besonderen Ritual gratulieren. Beim sogenannten „Hintern versohlen“ bekommt der Flugschüler von seinen Kameraden einen Klaps auf den Hintern, das soll die Sensibilität für die Aufwinde stärken, außerdem wird ein bunter Fliegerstrauß überreicht, der mit Disteln, Brennnesseln, Wiesengräsern und ein paar Blüten gespickt ist.

Außenlandung bei Kleinsassen.

Zwei Gäste, die unfreiwillig dem Spektakel beiwohnten, durften Luca auch gratulieren. Es waren zwei Piloten des Flugsportclubs Rüsselsheim, die bei einem Überlandflug mit den Launen der Natur konfrontiert wurden. Nach etwas mehr als 50 Kilometer Flugstrecke, reichte die Thermik nicht mehr aus, um soviel Höhe zu gewinnen, dass die beiden wieder nach Hause fliegen konnten. So entschieden sie sich, auf dem Oberleichtersbacher Flugplatz zu landen. Auch zwei Mitgliedern des hiesigen Vereins erging es am letzten Tag des Fluglagers ähnlich.

Bei einem Überlandflug, bei dem der Flugschüler Philipp Meyer aus Waldfenster gemeinsam mit seinem Fluglehrer Wolfgang Feller in Richtung Hessen unterwegs war, lies die anfangs gute Thermik nach. Nachdem kein Flugplatz im Gleitflug sicher erreichbar war, wählten beide eine geeignete Außenlandefläche in der Nähe von Kleinsassen. Auch das gehört zum sicheren Betrieb von Segelflugzeugen und ist elementarer Teil der Ausbildung.

Ohne Probleme landeten beide sicher auf einem Acker. Anschließend machte sich eine Rückholmannschaft mit dem Transportanhänger auf dem Weg zum Landeort, dort wurde das Flugzeug gemeinsam zerlegt. Auch der Besitzer des Ackers kam vorbei, sah interessiert zu und bot freundlich seine Hilfe an. Bereits eine Stunde später konnte mit dem Doppelsitzer Twin Astir in Oberleichtersbach wieder geflogen werden.

Besser erwischte es die Rhönflug-Piloten Magdalena Schatz, Tobias Ehlert, Dirk Stumpe und den Gastflieger Markus Marks aus Berlin. Alle konnten lange Thermikflüge genießen und wieder sicher auf dem Heimatflugplatz zurückkehren. Markus Marks absolvierte in 3,5 Stunden eine Strecke von über 250 Kilometern auf dem Flugzeug ASW15, Dirk Stumpe brachte es in 2,5 Stunden auf etwa 150 Kilometer. (pm)

Über die Luftsportgruppe Rhönflug Bad Brückenau:

Die Luftsportgruppe bildet derzeit mit ihren beiden ehrenamtlichen Fluglehrern Christopher Schumm und Wolfgang Feller fünf Piloten aus. Mona-Lisa Schatz, Johanna Seifert, Philipp Meyer, Max Berger und Luca Berger. Bei regenfreiem Wetter findet regelmäßig samstags und sonntags Flugbetrieb statt. Insgesamt hat der Verein 22 aktive Mitglieder, welche die 5 Vereinsflugzeuge nutzen können, darunter auch ein Reisemotorsegler. Es werden auch Gastflüge zum Selbstkostenpreis angeboten. Interessenten können sich telefonisch bei Dirk Stumpe ( 0175 104 1735 ) melden. +++


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