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Maximilian Jäger hat ein großes Ziel: Er möchte 2021 zu den Paralympics nach Tokio. - Foto: Oliver Kremer, pixolii Studios

FULDA / COTTBUS "Sport ist die beste Medizin"

Maximilian Jäger und der Traum von den Paralympics

Erfolge von Maximilian JägerSeine größten Erfolge in 2019 erzielte Maximilian Jäer bei seiner Teilnahme am Weltcup in Kanada. Dort holte er Gold im Zeitfahren und Silber beim Straßenrennen. Bei seinem ersten Rennen bei einer Weltmeisterschaft (als Jüngster im Team Deutschland) im niederländischen Emmen holte Jäger Silber im Zeitfahren und im Straßenrennen und wurde als Doppel-Vize-Weltmeister gefeiert. Zahlreiche Ehrungen folgten, wie die Wahl zum Sportler des Jahres in Fulda, Nominierung zum Para-Nachwuchssportler, die Berufung in den PA-Kader (Paralympicskader) und im Dezember die Krönung bei der Sportgala in Potsdam: die Aufnahme ins „Team Tokio Brandenburg“. 2020 wurde Maximilian zum Sportler des Jahres des Landkreises Bad Kissingen geehrt.

15.11.20 - Mit der Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio musste sich auch Maximilian Jäger in Geduld üben. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denn das große Ziel des 20-Jährigen ist die Teilnahme an den Paralympics 2021. Der aus Bad Brückenau stammende Jäger fährt Renndreirad und wurde 2019 in den Niederlanden Doppel-Vize-Weltmeister. Jäger ist seit 2018 Mitglied beim RC 07 Fulda, sein Heimatverein. Der Verein unterstütze ihn, erklärt der 20-Jährige im Gespräch mit ON|Sport.

Mittlerweile ist Maximilian Jäger in Cottbus, trainiert und geht dort zur Schule. Der Kontakt in die Lausitz kam über den bayerischen Landestrainer Michael Teuber zustande, der Jäger sichtete und ihm den Wechsel vom Ski Alpin zum Renndreirad nahelegte. Teuber vermittelte den Kontakt zum Paralympischen Stützpunkttrainer Renee Schmidt vom Para Radsport in Cottbus. Maximilian erwarb sein erstes Renndreirad. "Am Stützpunkt wurde mir angeboten, dass ich mir die Schule und das Training anschauen kann. Ich habe den Leistungscheck und das Training mitgemacht und nach der Hälfte der Woche sagten sie mir, dass sie mich gerne aufnehmen würden", so Jäger.

"Sport ist die beste Medizin"

"Wenn es ums Renndreirad fahren geht, sind in Cottbus die Profis, am einzigen Bundesstützpunkt für Pararadsport. Deshalb habe ich mich entschlossen, nach Cottbus zu gehen", begründet der 20-Jährige seine Entscheidung, die er im Sommer 2018 traf. Heute besucht Jäger auf dem Sportinternat die elfte Klasse und strebt das Abitur an. Seine Tage sind durchgetaktet: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ist er bis 14 Uhr in der Schule, im Anschluss geht es je nach Intensität bis 16 Uhr oder länger ins Training. Danach stehen Hausaufgaben und Lernen an. Dreimal in der Woche hat er noch Termine bei der Physiotherapie. Montags und freitags sitzt Jäger bis 17 Uhr in der Schule.

Jäger erlitt einen vorgeburtlichen Schlaganfall, ist also seit seiner Geburt auf der linken Seite halbseitig gelähmt. "Sport ist für mich die beste Medizin", schreibt der 20-Jährige auf seiner Internetpräsenz. Die Medizin hat er im Paracycling gefunden. Darin ist Maximilian Jäger so gut, dass eine Teilnahme an den Paralympics in Tokio durchaus realistisch ist: "Ich bin positiv, dass ich das schaffen kann. Ich habe im letzten Jahr gezeigt, was ich kann und ich bin zuversichtlich, dass ich bei den Paralympics einen Startplatz bekomme."

Ziele: Paralympics und Abschluss der 11. Klasse

Entscheidend für die Teilnahme an den Paralympics sind zwei Weltcups. "Da muss ich Punkte sammeln und aufs Treppchen fahren. So kann ich mich qualifizieren", sagt Jäger. Ob die Weltmeisterschaft in Portugal ebenfalls eine größere Rolle für die Qualifikation spielt, stünde aktuell noch nicht fest. Corona bremst ihn dabei aber nicht aus. "Dadurch, dass ich Kaderportler bin, gibt es für mich zum Glück keine Einschränkungen. Ich kann ganz normal an der frischen Luft trainieren", sagt Jäger. 

Seine Saisonpause nimmt derzeit ihr Ende, zum Start steht Athletik- und Grundlagentraining auf der Agenda. Je näher es in Richtung der ersten Weltcups im Mai geht, desto straffer wird das Pensum. "Dann bereiten wir uns zielgenau darauf vor und ich bekomme abgestimmte Trainingspläne", erklärt der 20-jährige Paracycler. Noch stehen auch die Orte der Weltcups nicht fest.

Erfahrungen mit den Paralympics hat Maximilian Jäger bereits gemacht, auch wenn Tokio seine erste Teilnahme wäre. Zu den Spielen 2014 in Sotschi und 2016 in Rio de Janeiro reiste er mit dem Paralympischen Jugendlager der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ). "Die Emotionen, die auf einen einwirken, sind Wahnsinn. Man bekommt noch mehr Motivation, weil man weiß, dass man darauf hintrainiert und dahin möchte." 2021 heißt sein großes Ziel Tokio, und zwar als Teilnehmer. Und auch ein anderes, sympathisches Ziel hat sich Maximilian Jäger fest vorgenommen: "Ich möchte gerne die 11. Klasse gut abschließen. (Tino Weingarten) +++


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