Jagdvorstand und Ausschuss wiedergewählt - 71 Stück Schwarzwild erlegt

Die Jagdgenossen im Feldataler Ortsteil Köddingen sind mit ihrem Vorstand und dem Genossenschaftsausschuss sehr zufrieden. Dies wurde jetzt bei der Jahreshauptversammlung im Dorfgemeinschaftshaus deutlich. Bei den anstehenden Wahlen wurde das komplette Gremium einstimmig wiedergewählt. Vorsteher bleibt weiterhin der seit 1989 im Amt befindliche Herbert Steuernagel und Stellvertreter Manfred Raasch/1999. Rechner und Schriftführer Edgar Rühl befindet sich seit 2002 im Amt und die beiden Beisitzer Helmut Schmidt sowie Alwin Schött seit 1993 beziehungsweise 2001. Die wiedergewählten Ausschussmitglieder Helmut Dotzenrod und Michael Rausch wurden zum ersten Mal in 1993 und 2005 gewählt.

In seinem Jahresbericht hatte Jagdvorsteher Herbert Steuernagel mitgeteilt, dass im Vorjahr die Versammlung des Hegerings Storndorf und es Kreisjagverbandes besucht wurden. Die Maschinenhalle sei neu verpachtet worden, der Boden aufgefüllt und Verbundpflaster darauf verlegt worden. Dies sei in Eigenleistung des neuen Pächters erfolgt, so dass nur das Material und eine geringe Entlohnung von der Jagdgenossenschaft getätigt werden musste. Unstimmigkeiten zwischen der Jagdgenossenschaft und Hessen-Forst sowie der Unteren Jagdbehörde betreffs Jagdzughörigkeit eines Grundstückes am Siedlungsland Revier Schälenkopf seien bereinigt worden.

Auf dem Foto: Der alte und neue Jagdvorstand nach der Wahl. Jagdpächter Michael Döricht erhielt zu seinem Geburtstag und Firmenjubiläum einen Hochsitz den Jagdvorsteher Steuernagel und Michael Rausch gebaut hatten.

Dank sagte er abschließend Tamm Hasso Wilhelm für die Lagerung und Ausgabe des Gerüstes. Eine stolze Strecke bei den inzwischen zu einer Plage gewordenen Waschbären und beim Schwarzwild verkündete Jagdpächter Michael Döricht. So wurden 25 Waschbären in Köddingen und nochmals 67 im benachbarten Revier Stumpertenrod erlegt. In den beiden Revieren der Beständer Döricht und Philipp Frank kamen dann zusammen 71 Sauen zur Strecke, Köddingen 35 und Stumpertenrod 36. Zu den Sauen hatte er sehr interessante Zahlen, denn laut einer Statistik benötige man für den Abschuss eines Schwarzkittels etwa 8,2 Ansitze mit einer durchschnittlichen Zeit von drei Stunden. Dies seien dann fast 1.750 Stunden die mit rund 35.000 Euro bei einem Berufsjäger zu Buche schlagen würden. Erfreulich sei in diesem Zusammenhang, dass der Wildschaden durch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen relativ gering gehalten wurde. So wurden von dem Berufsjäger Rainer Schneider insgesamt 14 Kilometer Zaun um die Maisflächen gezogen und vom Be-wuchs freigehalten. Dies sei in Anbetracht der inzwischen großen Maisflächen nicht mehr zu schaffen und so habe man zusammen mit dem Jagdvorstand eine neue Wildschadensregelung erarbeitet die vom Jagdvorsteher Herbert Steuernagel vorgestellt und auch einstimmig verabschiedet worden war. Schäden im Grünland würden wie bisher mit dem Wiesenhobel beseitigt und auch im Getreide erfolge die Regulierung wie seither. Beim Mais müssten jetzt jedoch die Zäune von den Landwirten selbst aufgebaut und auch sauber gehalten werden. Döricht machte deutlich, dass nicht nur alleine das Schwarzwild, sondern auch Waschbären großen Wildschaden im Mais verursachten. Er bat zum Zwecke einer besseren Bejagung im Mais so genannte Jagdschneisen anzulegen.

Döricht ging auch auf die geplanten neuen Windkraftanlagen im Waldgebiet Vogelsberg ein. Wie in anderen Gemeinden inzwischen üblich, sollte hier von den Betreibern eine Entschädigung der Jagdpacht nicht nur beim Bau der Anlagen, sondern auch auf Dauer erfolgen, denn es gebe eine Beeinträchtigung auch später beim Be-trieb und bei der Wartung. Als einen ungefähren Richtwert nannte der Beständer ein Prozent der Jagdpacht pro Anlage. Zu diesem Thema gab Bürgermeister Dietmar Schlosser bekannt, das ein Gespräch diesbezüglich bereits mit einem eventuellen Betreiber stattgefunden habe und dieser eine Entschädigung zugesichert habe. Schlosser wies daraufhin, dass der Bau der Anlagen allerdings durch die neue Richtlinie der Hessischen Landesregierung in Frage gestellt sei, was fatal für die Gemeinde sei, denn dann gerate der Haushalt der Gemeinde in eine enorme Schieflage. Schlosser dankte den Beständern für hervorragende und professionelle Arbeit im Revier Köddingen und für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Zur Verteilung des Jagdpachterlöses beschloss die Hauptversammlung dass, wie in jedem Jahr, 100 Euro für den Blumenschmuck im Ortsteil bereitgestellt werden. Des Weiteren soll ein neuer Sargwagen für den Friedhof und ein gebrauchter Tellerwärmer für das Dorfgemeinschafts-haus angeschafft werden. Der Rest der Jagdpacht wird den Rücklagen zugeführt.

Jagdvorsteher Steuernagel gratulierte im Anschluss dem Beständer Michael Döricht zu dessen 30-jährigen Firmenjubiläum und gleichzeitig zu seinem 50. Geburtstag. Als Geschenk gab es einen Hochsitz in Kleinformat, den Michael Rausch und der Jagdvorsteher selbst gebaut hatten. Das gleiche Geschenk stand auch noch für Jagdpächter Philipp Frank für das 40-jährige Jagdpachtjubiläum bereit. Er konnte jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein.

Für Hessen-Forst wies abschließend der zuständige Revierbeamte Gerhard Dymjaniw auf die sehr wichtige Bejagung des Schwarzwildes hin, die in den beiden Gemarkungen Köddingen und Stumpertenrod vorbildlich von den beiden Jagdpächtern betrieben werde. Auch in den Kulturflächen des Waldes verursachten die Schwarzkittel gr0ße Schäden durch Umpflügen des Bodens. Auf die Bereitstellung von Brennholz eingehend, bat um Anmeldung der ge-wünschten Menge bis spätestens Dezember. Die Jahreshauptversammlung wurde mit einigen Liedern des Singkreises Köddingen unter Leitung von Lothar Dietrich beendet. Die Sängerinnen und Sänger hatten die Veranstaltung auch musikalisch eröffnet. ++gr++