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Auf dem Podium standen Berater Peter Zimmer, Bürgermeister Bernhard Ziegler, Wolfram Mohr von der Stadtverwaltung, Ortsvorsteher Thomas Kurz (Stockhausen), Ortsvorsteherin Doris Kurz (Schadges) und Nathalie Franzen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. (v.rechts).
Etwa 180 Bürger nahmen an der Informationsveranstaltung zur Dorferneuerung teil.
28.08.08 - Herbstein
Startschuss für Dorferneuerung - Stärken und Schwächen aufgezeigt
Eine sehr gut besuchte Bürgerinformation war am Mittwochabend der Startschuss für die Dorferneuerung (DE) Stockhausen und Schadges. Etwa 180 Bürger der beiden Herbsteiner Stadtteile erhielten die neuesten Informationen durch Berater Peter Zimmer vom Amt für den ländlichen Raum beim Landrat des Vogelsbergkreises und von der Planerin Diplom-Geographin Nathalie Franzen (Mainz). In seinen einleitenden Worten wies Bürgermeister Bernhardt Ziegler auf die anfänglichen Probleme bei der Annerkennung der beiden Stadtteile hin. Es seien Stockhausen und Schadges zusammen beantragt worden, doch im November des Vorjahres zunächst nur der Bewilligungsbescheid für Stockhausen überreicht worden. Nach der Inaugenscheinnahme von Schadges durch den zuständigen Staatssekretär folgte Ende Januar auch die Anerkennung dieses Stadtteiles.
Ziegler zeigte sich in der Mehrzweckhalle hoch erfreut über die große Resonanz an diesem Abend und wünschte sich auch für die folgenden Veranstaltungen eine ebenso gute Beteiligung und Mitarbeit.
Berater Peter Zimmer informierte im Anschluss über den weiteren Verfahrensablauf. So wurde bereits im Juli der Moderationsauftrag an das Büro Franzen erteilt und im August wurde mit der Feststellung der Ausgangslage und der Bestandsaufnahme mit Bewertung begonnen. Interne Stärken und Schwächen und externe Einflussfaktoren Chancen und Risiken wurden beleuchtet. Aufgrund dieser Analyse erfolgt das Entwickeln eines Leitbildes für die Orte und daraus werden Handlungsfelder abgeleitet und beschrieben. Nach weiteren Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen, wie Energieeinsparung, Förderung und andere, der Abgrenzung des Fördergebietes muss bis Mitte Februar 2009 das Dorf-entwicklungskonzept erstellt werden, denn für Ende Februar ist die Festlegung des Maßnahmenkataloges und der förderungsfähigen Kosten durch die Investitionsbank Hessen geplant. Die Umsetzung erster Maßnahmen erfolgt kann danach erfolgen. Als letzten Termin für die Beantragung von Maßnahmen nannte Zimmer den 30. September 2015.
Bereits jetzt seien insgesamt 24 Beratungen durch ihn erfolgt und drei Bewilligungen lägen bereits vor.
Unter Leitung von Nathalie Franzen wurden von den anwesenden Bürgern im Anschluss Stärken und Schwächen der beiden Stadtteile aufgezeigt. Einige Punkte dabei waren, dass noch Kindergarten, Schule, Arzt, eine eigenständige Bank und eine Behinderteneinrichtung, Lebensmittelladen und die „Kirche im Dorf“ seien. Stärken sahen die Bürger auch in der Dorfgemeinschaft, so sei die Theatergruppe inzwischen überregional bekannt. Als sehr rege bezeichnete man auch den Obst- und Gartenbauverein. Als eine weitere Stärke wurde angemerkt, dass kein Handy-Mast im und am Ort stehe.
Bei den Schwächen wurde vielfach die zu breite Durchgangsstraße mit fehlender Verkehrsberuhigung angesprochen. Fehlende öffentliche Treffpunkte, kein kleiner Versammlungs- und Jugendraum in Schadges, fehlende Ragwegeanbindung, keine Grillhütte, vernachlässigte Feldwege, mangelnde Heckenpflege und keine Übernachtungsmöglichkeiten waren weiter Schwachpunkte. Dringen erfolgen müsse auch eine Sanierung von Spielplatz sowie Mehrzweckhalle und die Schaffung von Parkraum an derselben.
Nach einem Vortrag über Ziele und Inhalte des Dorfentwicklungskonzeptes, das Grundlage für die weitere dörfliche Entwicklung sei, wurden Arbeitsgruppen zu den Bereichen Familien/Generationen, Innenentwicklung, Versorgung/Infrastruktur und Ortsbild/Freiflächen gebildet. Diese erarbeitetet mit dem Blick auf 2030 Visionen und Leitthemen, wie sie sich Stockhausen und Schadges zu diesem Zeitpunkt wünschten.
Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen werden nun ausgewertet und bei einer der nächsten Veranstaltungen vorgestellt. ++gr
Planerin Nathalie Franze sammelt an der PIN-Wand Stärken und Schwächen der beiden Stadtteile
In Gruppenarbeit wurden Visionen und Leittehmen für 2030 gesucht