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Diplom-Geograf Michael Jarmuschewski (3.v.l.) vom Deutschen Wanderinstitut in Marburg übergab jetzt im Beisein zahlreicher Vertreter aus Bayern, Hessen und Thüringen die Urkunde über die erneute Einstufung des „HOCHRHÖNER“ als Premiumweg an den Vorsitzenden der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön, Fuldas Landrat Bernd Woide (4.v.l.) - Foto: ARGE Rhön / Carsten Kallenbach
19.12.09 - Rhön
HOCHRHÖNER verteidigt Prädikat „Premiumweg“ souverän - Qualitätsverbesserung
Der HOCHRHÖNER hat bei der erneuten Zertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut in Marburg seine Einstufung als „Premiumweg“ souverän verteidigen können. Aufgrund der Qualitätsverbesserungen seit 2006, vor allem beim Wanderleitsystem, erhielt er jetzt sogar vier Punkte mehr. Damit gehört er zur Spitze der in Deutschland als Premiumweg eingestuften Fernwanderwege.
Von der Punktzahl her sind der Saar-Hunsrück-Steig und der Rheinsteig zwar besser bewertet als der HOCHRHÖNER. „Wer aber viele Aussichten beim Wandern haben will, der ist in der Rhön bestens aufgehoben“, schätzte Diplom-Geograf Michael Jarmuschewski vom Deutschen Wanderinstitut in Marburg ein, als er jetzt die Urkunde über die erneute Einstufung des HOCHRHÖNER als Premiumweg an den Vorsitzenden der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön, Fuldas Landrat Bernd Woide, übergab. Die Stärke des HOCHRHÖNER liege ganz klar im natürlichen Umfeld.
„Der HOCHRHÖNER ist ein wichtiger Wanderweg für die ganze Region und für uns als ARGE Rhön ein klares Leitprojekt“, sagte Bernd Woide. Mit seiner erneut bestätigten Qualität sei er für den Tourismus eine Leitmarke, und der Tourismus habe in der Rhön eine besondere Bedeutung. Der HOCHRHÖNER, betonte Jarmuschewski, besitze eine außerordentlich hohe Wegweiserdichte. Diese Wegweiser seien auch eindeutig und enthalten die jeweiligen Koordinaten. Im Vergleich zu 2006 habe sich die Vernetzung mit den anderen Wanderwegen der Rhön verbessert. Auch Hinweisschilder auf die Gastronomie und die Übernachtungsbetriebe seien hinzugekommen. Kein anderer Premiumweg besitze darüber hinaus Hinweisschilder, auf denen für besondere Attraktionen in der Nähe sogar mit einem Foto geworben wird. Orientierungskarten an einzelnen Standorten unterstreichen nach Einschätzung des Deutschen Wanderinstituts den Premiumanspruch; dasselbe gelte für die Bänke an den Knotenpunkten des Weges. „Auf dem HOCHRHÖNER kann sich niemand verlaufen“, hob Jarmuschewski hervor. Leicht verbesserungswürdig seien die Richtungspfeile, die auf den handgemalten Markierungen, beispielsweise an Bäumen, angebracht sind. Für den Bereich Wanderleitsystem erhalte der HOCHRHÖNER elf Punkte und liege damit gut an der Spitze der als Premiumweg zertifizierten deutschen Fernwanderwege.
24 Punkte erhielt das natürliche Umfeld. Hier wurden die Aussichten, schöne Waldbilder, markante Einzelbäume, das abwechslungsreiche Landschaftsbild, naturnahe Gewässer und die kleinräumige und unverbaute Flur zugrunde gelegt. Auch zivilisatorische Elemente wie die Stille, die Ortskerne, durch die der HOCHRHÖNER führt, oder Bildstöcke und Wegkreuze wirkten sich positiv auf die erneute Einstufung als Premiumweg aus. Das Wegeformat besitze beim HOCHRHÖNER einige Durststrecken, beispielsweise dort, wo er über ausgebaute Wirtschaftswege führt. „Aber keine dieser Durststrecken ist so ausgeprägt, dass sie den Wanderer wirklich stört“, meinte Jarmuschewski.
Die Verbesserung des HOCHRHÖNER innerhalb von drei Jahren um vier Punkte sei eine „beachtliche Leistung“, unterstrich der Diplom-Geograf. Es sei deutlich erkennbar, dass am Weg gearbeitet wird. „Die Rückmeldungen von Wanderern, die wir bekommen, sind für den HOCHRHÖNER durchweg positiv.“ Jarmuschewski äußerte jedoch auch Kritik. So sei es mitunter sehr mühsam, sich Informationen zum HOCHRHÖNER zu beschaffen, beispielsweise zu Einstiegsmöglichkeiten mit dem Öffentlichen Personennahverkehr entlang des Wegs. Auch fehle ein Gastgeberverzeichnis, das einen klaren Bezug zum HOCHRHÖNER hat. Hilfreich wären an den Hinweisschildern für die Gastronomie eventuell auch die Telefonnummern der Betriebe, damit der Gast sicher ist, dass diese geöffnet haben.
„Das alles sind Punkte, die bei der Bewertung keine Rolle spielen, aber bei der Wahrnehmung des Wanderers schon“, sagte Jarmuschewski. Er regte eine Verbesserung des Internetauftritts für den HOCHRHÖNER an und empfahl, auf örtlicher Ebene die Rhön stärker als Gesamtdestination zu betrachten und nicht mehr so sehr nach Bayern, Hessen und Thüringen zu differenzieren. Dies tue der Wanderer von außerhalb nämlich auch nicht.
„Es freut uns, dass beim HOCHRHÖNER eine Verbesserung eingetreten ist. Aber wir sind auch dankbar, dass Sie uns den Spiegel vorhalten und Kritik üben“, meinte Bernd Woide. Die regelmäßige Zertifizierung des HOCHRHÖNER sei wichtig, um objektiv Stärken und Schwächen festzustellen, betonte er. Jarmuschewski wies darauf hin, dass die Einstufung als Premiumweg ein wichtiges Marketinginstrument für eine Region ist. Es gebe immer mehr Wanderer, die gezielt Premiumwege als Wanderrouten auswählen. Daher sei es wichtig, diesem Klientel professionelle Informationen bis hin zu komplett ausgearbeiteten Tagesetappen anzubieten. +++