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17.06.10 - REGION

Jugendämter nahmen 2009 über 2.700 Kinder in Obhut - plus 4 % Zunahme

Die hessischen Jugendämter meldeten 2009 insgesamt 2714 vorläufige Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, handelt es sich hierbei um die Inobhutnahme (98 Prozent) oder Herausnahme (zwei Prozent) aus einem Heim, der eigenen Familie bzw. einer Pflegefamilie oder einer anderen Unterbringungsart aufgrund einer akuten Gefahr für das Wohl des Kindes oder Jugendlichen. Dabei ist die Zustimmung des Sorgeberechtigten nicht erforderlich.

Diese Schutzmaßnahmen betrafen 2009 vor allem Jugendliche – über die Hälfte (57 Prozent) waren älter als 14 Jahre; ein Jahr zuvor betrug der Anteil noch 54 Prozent. Damit drehte sich der Trend der Jahre 2003 bis 2008, in denen immer mehr Kinder (unter 14 Jahren) in Obhut genommen wurden (2003: 37 Prozent, 2008: 46 Prozent). Die knappe Mehrheit (52 Prozent) der in Obhut Genommenen sind Mädchen.

Die am häufigsten genannten Anlässe für Schutzmaßnahmen, wobei Mehrfachantworten gegeben werden konnten, waren Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (40 Prozent) sowie Beziehungsprobleme (knapp 22 Prozent). Vernachlässigung und sexueller Missbrauch waren in jeweils zehn Prozent der Fälle Anlass für Interventionen.

Eine große Rolle spielte die Familienkonstellation. So lebte rund die Hälfte der in Obhut genommenen Kinder bei dem alleinerziehenden Elternteil oder in einer „Patchworkfamilie“. Im Jahr 2003 lag dieser Anteil bei rund 40 Prozent. Die Schutzmaßnahmen betrafen 68 Prozent deutsche und zu 32 Prozent ausländische Kinder und Jugendliche. Ein relativ hoher Anteil der Nichtdeutschen von knapp sieben Prozent (187) entfiel auf „unbegleitete Einreisen aus dem Ausland“. Zwischen 2003 und 2009 nahm deren Zahl um über die Hälfte ab.

Die Inobhutnahmen erfolgten zu 29 Prozent auf eigenen Wunsch des Kindes bzw. Jugendlichen (2008: 31 Prozent). Bei 71 Prozent lag eine Gefährdung vor. Vor allem Mädchen im Alter zwischen zwölf bis 18 Jahren werden oft (45 Prozent) auf eigenen Wunsch in Obhut genommen. 75 Prozent der Kinder und Jugendlichen wurden in einer Einrichtung, 20 Prozent bei einer geeigneten Person und fünf Prozent in einer sonstigen betreuten Wohnform untergebracht. +++

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