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26.10.10 - Steinau
Jahreshauptversammlung der "Bürger für mobilfunksenderfreie Wohngebiete"
Die Bürger für mobilfunksenderfreie Wohngebiete in Steinau e.V. hatten zur Jahreshauptversammlung in die Gaststätte Grüner Baum in Steinau geladen. Die Vorsitzende Renate Schuch begrüßte die Anwesenden und ging in ihrem Bericht auf die ausstehende Zusage der Finanzaufsicht des Main-Kinzig-Kreises zu den „freiwilligen Ausgaben“ der Stadt Steinau ein. Diese Zusage sei nötig, um die Kosten für das Mobilfunkkonzept, das einmal von allen Fraktionen gemeinsam beschlossen wurde , zu ermöglichen. Frau Schuch ging auf die vielen Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr ein. Eine besondere Aufgabe sähe man darin ,die Bevölkerung Steinaus über erfolgte Studien, die die gesundheitsschädigenden Wirkungen der zunehmenden Strahlenbelastung aufzeigten, zu informieren.
So sei die bekannte „Naila-Studie“ - signifikanter Anstieg der Krebserkrankungen in 400 Metern Umkreis um Sendemasten - von einer Studie in Brasilien bestätigt worden. Diese habe den Nachweis erbracht, dass die Anzahl von Krebserkrankungen im Umkreis von Sendemasten sogar bis 500 Metern ansteige. In Indien hätten Forscher erneut nachgewiesen , dass Bienen sehr sensibel und mit verheerenden Auswirkungen auf den Bienenstamm auf Handystrahlung reagierten . Das seien Tatsachen , die in Deutschland keine Beachtung fänden . Jede Aufrüstung funkgesteuerter Technologien ohne Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte bedeute für die Bevölkerung eine weitere Strahlenbelastung.
So sei auch der Bevölkerung nicht bekannt , dass die Sendemasten lediglich aus wirtschaftlichen Gründen in direkter Umgebung zur bewohnten Bebauung stünden . Die Sender brauchten einen Stromanschluss und einen störungsfreien Festnetztelefonanschluss; beides könne dort immer vorgefunden werden und müsse nicht mit Zusatzkosten geschaffen werden.
Zum Schluss fand noch eine Meldung bei den Anwesenden Beachtung: In Stuttgart sei eine Vereinbarung zwischen Bürgerinitiative und evangelischen Kirchen-vertretern getroffen worden, keine Mobilfunkmasten auf kirchlichen Immobilien mehr zuzulassen. Man habe von Seiten der Kirche in Stuttgart-West gute Aussichten , aus dem bestehenden Vertrag , der immerhin 10.000 Euro an Einnahmen für die Kirchenkasse bedeutete, auszusteigen . Der Anstoß sei ein kritisches Gutachten der Ärztekammer Baden-Württemberg und die veränderte Einschätzung der möglichen Gefahren durch Mobilfunk gewesen. +++