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06.06.11 - Steinau
Bürgerinitiative zu Mobilfunk: "Handys und WLAN in Klassenzimmern verbieten"
Anlässlich eines Treffens der Bürger für mobilfunksenderfreie Wohngebiete in Steinau wurden Informationen von anderen Bürgerinitiativen, anderen Ländern und der neueste EU-Beschluss an die Mitglieder weitergegeben. Herr Zier berichtete von einem Symposium, das in Mainz vom BUND und Baubiologen veranstaltet wurde. Dort habe man wichtige juristische Hinweise erhalten, wie Gemeinden sich im Streitfall verhalten können, wenn sie die Gesundheitsvorsorge für die Bevölkerung umsetzen wollten. Zu den allgemeinen technischen Vorträgen habe sich eines der Referate mit dem Grundgesetz beschäftigt.
Erfreulich sei, dass das Anliegen, gesundheitsschädliche Auswirkungen des Mobilfunks zu reduzieren, von oberster Stelle bestätigt worden sei. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution und dem dazugehörigen Report forderte der EU-Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und regionale Angelegenheiten am 06.05.2011 ein grundsätzliches Umsteuern in der Mobilfunkpolitik.
Detailliert wird in dem Report der Stand der Forschung wiedergegeben, es werden Schutz- und Vorsorgemaßnahmen gefordert, eine Forschungsförderung für neue Technologien und besonders eine Aufklärung unter Kinder-und Jugendlichen angemahnt. Bezüglich des Schutzes von Kindern sollten gezielte Informationskampagnen für Lehrer, Eltern und Kindern ausgearbeitet werden "um sie auf die speziellen Risiken aufmerksam zu machen, die mit der frühen, gedankenlosen und langanhaltenden Benutzung von Handys und anderen Geräten, die Mikrowellen senden, einhergehen“. Auch werde gefordert: "sämtliche Handys, DECT-Telefone oder WLAN-Systeme sind in Klassenzimmern und Schulen zu verbieten“.
Auf dieser Linie liege auch eine Meldung aus Russland, so Zier. Das "Russische Nationale Komitee zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung" (RNCNIRP) , bestehend aus 36 hochrangigen Wissenschaftlern, habe schon 2008 vor „potentiellen Schädigungen“ der Handynutzung für Kinder und Jugendliche gewarnt. In einer Resolution vom April 2011, "Elektromagnetische Felder von Handys: Gesundheitliche Auswirkung auf Kinder und Jugendliche“ sei nun festgestellt worden, dass die medizinische Statistik und neue Forschungsergebnisse bereits besorgniserregende Schädigungen nachweisen. Es werde von einer Zunahme der Störungen des zentralen Nervensystems unter 15-17-Jährigen um 85 Prozent berichtet; die Zahl der epileptischen Erkrankungen sei um 36 Prozent gestiegen. Das Komitee rufe die Regierung zu Vorsorgemaßnahmen auf. +++