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21.04.07 - Region

Zeckenähnliche Rindenläuse verunsichern Bürger: harmlos und abspritzbar

Der Pflanzenschutzdienst des Gießener Regierungspräsidiums erhält derzeit viele Anfragen und Probeneinsendungen von besorgten Bürgern, die vermehrt zeckenähnliche Tiere an Koniferen entdecken. Sylvia Schütz vom RP-Pflanzenschutzdezernat kann aber beruhigen: „Es handelt sich hierbei glücklicherweise nicht um Zecken, sondern um Baum- bzw. Rindenläuse (Lachnidae) - eine harmlose Unterart der heimischen Blattläuse.“

Die braunen bis zu sechs Millimeter langen Tiere mit rundlichem Hinterleib und schlanken Beinen werden von besorgten Gartennutzern jetzt häufig in großen Gruppen am Stamm von Fichten und anderen Nadelbäumen, wie Tannen und Kiefern, gefunden. Abseits dieser Gehölze suchen sie keine Nahrung und werden somit keine Nutz- oder Zierpflanzen befallen, weiß die RP-Mitarbeiterin Schütz. Ältere Nadelbäume werden durch die Baumläuse kaum geschädigt, Jungbäume hingegen können bei starkem Befall Triebstauchungen davontragen.

„So auffällig wie zurzeit sind sie nur im Frühjahr: Denn dann wandern sie in großen Gruppen alljährlich vom Winterquartier am Stammfuß des Baumes in die Krone“, weiß die Pflanzenschützerin. Erst im Herbst krabbeln sie wieder stammabwärts, um dort zu überwintern.

Erkennen kann man die Baumläuse auch an den Absonderungen, die sie am Stamm hinterlassen: Sie produzieren den sogenannten „Honigtau“ - eine zuckerhaltige Lösung die nicht nur von Ameisen sondern auch von Bienen geschätzt wird, die diese Absonderungen in den begehrten Waldhonig umwandeln. „In Gärten kann die klebrige Substanz lästig werden, insbesondere wenn sie auf unter dem Baum geparkte Fahrzeuge tropft, ansonsten sind die großen Blattläuse aber für Mensch und Tier völlig harmlos“, betont Schütz.

Wer die Baumläuse dennoch bekämpfen möchte, kann sie während ihrer Wanderung mit einem starken Wasserstrahl (beispielsweise aus einem Hochdruckreiniger) vom Stamm entfernen. Pflanzenschutzmittel sollen wegen der Gefährdung der Bienen nicht eingesetzt werden, heißt es abschließend aus dem Regierungspräsidium. +++

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