RECHTSSTREIT vom Tisch: "im Guten geeinigt" - KRITIK an Infrastruktur bleibt

24.11.14 - Der Streit um den Neubau des Ärztehauses "Altstadt-Carree" mitten in der Fuldaer Innenstadt ist beendet - und zwar im Guten. Nachbarn hatten beim Verwaltungsgericht in Kassel geklagt, weil sie an der Rechtmäßigkeit des Bebauungsplans zweifelten. Und damit waren sie nicht alleine, denn auch die Grünen im Stadtparlament sahen Klärungsbedarf. Jetzt ist die juristische Auseinandersetzung vom Tisch.

"Wir haben uns die Hand gegeben", sagte einer der Nachbarn (Name d. Redaktion bekannt) zu OSTHESSEN|NEWS. Bei einem Ortstermin am vergangenen Donnerstag auf der Baustelle und im Stadtschloss trafen sich der Richter aus Kassel, die Nachbarn, Vertreter des städtischen Bau- und Denkmalamts, Architekten sowie Justitiare. Man habe "lange und intensiv diskutiert" und sich "geeinigt und verständigt".

Die Angelegenheit endete in einem Vergleich. Das Millionen-Bauvorhaben wird wie geplant umgesetzt. Beide Parteien hätten füreinander Verständnis gezeigt. Dazu der Nachbar als Kläger weiter: "Wir blicken nach vorne, schauen positiv in die Zukunft. Für uns ist die Sache erledigt." Und er betonte noch einmal, dass es zu keiner Zeit darum gegangen sei, dem Projekt "Ärztehaus" im Wege zu stehen. Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller erklärte auf ON-Nachfrage: "Ich bin froh, dass die von uns erteilte Baugenehmigung Bestand hat."

Kritisch sehen Experten nach wie vor die Verkehrs- und Parkplatzsituation an der vielbefahrenen Bundesstraße 458, denn eine Tiefgarage wurde planerisch abgelehnt. Für die mehr als 100 Mitarbeiter und etwa 1.100 Patienten täglich sind nur 19 Parkplätze vorgesehen. Es bleibt spannend. (Christian P. Stadtfeld). +++