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Der Badehof in Bad Salzschlirf - Fotos: Hans-Hubertus Braune

BAD SALZSCHLIRF Bürgermeister KÜBEL: "Muß Vorgaben einhalten"

BADEHOF wieder in den Schlagzeilen: Millionen-Investor aus China macht Druck

28.02.15 - Der Badehof in Bad Salzschlirf (Landkreis Fulda) ist mal wieder in den Schlagzeilen, mal wieder gab es einen Betreiberwechsel, mal wieder streiten sich die Verantwortlichen um die Zukunft des ersten Hauses am Platze inmitten des Kurparks. Seine Blütenzeiten hat der Badehof schon lange hinter sich. Zuletzt versuchten sich die Herrschaften Schuster und Lungwitz - das ging schief.

Nun kommt langsam wieder Bewegung in die Sache. Karl-Heinz Röder will zusammen mit chinesischen Investoren den Badehof auf Vordermann bringen. Der 69-jährige Geschäftsmann stellte am Freitag seine Pläne der Öffentlichkeit vor. Seit einigen Monaten schon ist er mit der Firma Badehof TQM-International Ltd Betreiber des Badehofes. Die Gemeinde Bad Salzschlirf ist Eigentümer der Immobilie.

"Seit der Übernahme wurden bisher 600.000 Euro investiert, die bestandenen 56 auf bisher 61 Arbeitsplätze erweitert und das Objekt im Januar 2015 einer grundlegenden inneren Sanierung und Umgestaltung unterzogen", heißt es in einer Broschüre, welche das Projekt näher vorstellt. In den kommenden drei Jahren wollen die Investoren aus Fernost insgesamt sechs Millionen Euro in den Badehof stecken. Sie wollen dort ein internationales Zentrum der Zukunftsmedizin (Deutsch-Chinesisches Gemeinschaftsprojekt) aufbauen.  Karl-Heinz Röber ist Diplom-Physiker, lebt seit fünf Jahren in Shanghai und laut Medienberichten ist Röber der erste Nichtchinese, der Mitglied der staatlichen Akademie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wurde.

Karl-Heinz Röber, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Badehof mbH Deutschland ...

Für den warmen Geldregen aus China soll Yiao Hai sorgen. Dieser war mit einer Delegation vor einigen Wochen selbst in Bad Salzschlirf und steckt laut Röber bereits jetzt schon einiges an Geld in den Badehof. Yiao Hai hat in China sein Geld als Makler verdient und interessiert sich nun für Gesundheitsobjekte. Der Badehof strahlt eine Faszination aus, historische Gebäude stehen bei den Chinesen hoch im Kurs. Doch der gute Mann drängt auf eine Entscheidung. Denn: Um seine Pläne umsetzen zu können, will er den Badehof kaufen. Dies wäre ansich kein Problem, da die Gemeinde den Badehof loswerden will. Ein Makler ist eingeschaltet.

Doch von Röber und seinen chinesischen Geldgebern auf der einen Seite und Bürgermeister Matthias Kübel auf der anderen gibt es einige unterschiedliche Aussagen. Bei der Präsentation am Freitag im Badehof war Kübel nicht anwesend (Kübel: "Ich war nicht eingeladen"). Während Röber erklärte, dass die Betreibergesellschaft am 22. November 2014 der Gemeinde einen Kaufantrag vorgelegt habe und bis heute auf eine Antwort warte, sagte Kübel gegenüber OSTHESSEN|NEWS, dass ein Kaufinteresse erst Anfang des Jahres bei ihm eingegangen sei. Zwischen den Vorstellungen der Kommune und dem Angebot der Investoren klafft ein Loch. Kübel sagte weiter, der er die gesetzlichen Vorgaben beim Verkauf von Gemeindeimmobilien einzuhalten habe. Innenminister Peter Beuth habe ihn extra darauf hingeweisen, dass Immobilien nur zu einem marktgerechten Preis verkauft werden könne. Ausserdem habe es, entgegen der Behauptung von Röber, bereits Gespräche mit ihm gegeben. Letztlich müsse sowieso die Gemeindevertretung entscheiden.

Die Investoren hatten in ihrer Broschüre ein Ultimatum bis zum 28. Februar 2015 gestellt: "Es ist unter den gegenwärtigen Bedingungen nur mehr als verständlich, dass wir unser Investment für den Badehof ab März 2015 einstellen und die Betreibergesellschaft in eine ordentliche Insolvenz führen, falls es bis zum 28. Februar 2015 hier zu keiner Klärung mit der Gemeinde kommt", heißt es in der Broschüre wörtlich. Röber sagte während der Vorstellung am Freitag, dass er zumindest ein Zeichen, einen Anruf erwarte, wie es weitergeht. Einfach zu schweigen sei nicht die richtige Art und Weise. Der Betrieb des Badehofes koste laut Röber Tag für Tag 5.500 Euro. Der Umsatz liege derzeit zwischen 900 und 3.000 Euro pro Tag. Die Finanzlücke werde aus Fernost geschlossen. Die Hausbank gebe keinen Kredit mehr, die meisten Lieferanten bringen ihre Ware nur gegen "bares" zum Badehof. Zudem müssen dringende Reparaturen etwa an der Lüftungsanlagen durchgeführt werden, sagte Röber. Die Anzahl der Zimmer solle von 91 auf 70 reduziert werden, um Platz für das erste Informations- und Energiemedizinische Zentrum in Deutschland zu schaffen.

Bad Salzschlirfs Bürgermeister Matthias Kübel will sich nicht unter Druck setzen lassen. "Es gibt mehrere Interessenten. Wir sind an die gesetzlichen Vorgaben gebunden. Ich möchte den Gemeindevertretern die Möglichkeiten geben, dass sie sich die Vorstellungen der Interessenten anhören können und dann entscheiden", sagte Kübel gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Ob die Chinesen solange warten wollen oder ihr Engagement in Bad Salzschlirf vorzeitig beenden ist reine Spekulation. Noch krankt es an diversen Stellen. Für Röber ein Unding: "Ich will Klarheit." (Hans-Hubertus Braune) +++


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