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BAD ORB Wirtschaftslage bleibt stabil

Verbandstag der hessischen Zimmermeister und Holzbaukongress

22.03.15 - Das hessische Zimmererhandwerk hält seine stabile Wirtschaftslage. Das betonte der Vorsitzender Walter Maiß beim 65. Verbandstag der hessischen Zimmermeister und 11. Kasseler Holzbaukongress am Freitag in der Bad Orber Konzerthalle. Die positive Entwicklung im Wohnungsbau dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den Ballungszentren zurzeit 500 000 Wohnungseinheiten fehlten. „Diese Unterdeckung im Wohnungsbau ist noch nicht kompensiert. Das Mehrfamilienhaus hat Priorität. Wir müssen Wohnungen schaffen, wo Arbeit ist“, hob Walter Meiß hervor.

Geschäftsführer Helmhard Neuenhagen sprach von einem leicht gebremsten Wachstum der Wohnungsbauinvestitionen. Laut Prognosen werde ein Plus von gut zwei Prozent erreicht. „Das Bauen im Bestand, probates Bauen im mehrgeschossigen Holzbau und die Sanierungsfälle in den Ballungszentrum bestimmen die Wachstumsdynamik. Die Konsolidierung der öffentliche Haushalte hemmen dagegen die Bauvorhaben.“ Die allgemeinen wirtschaftlichen Erwartungen im hessischen Zimmererhandwerk hätten sich leicht eingetrübt. Dies sei aber von Region zu Region unterschiedlich zu bewerten.

Bei der Tagung der Obermeister sei ausführlich über die Weiterentwicklung des Kasseler Bundesbildungszentrums zu einem bundesweiten Kompetenz-Zentrum für das Zimmerer- und Ausbaugewerbe gesprochen worden, informierte Vorsitzender Walter Maiß. Für die Energetische Sanierung und Umbau der Gebäude würden in den kommenden zwei Jahren rund vier Millionen Euro investiert. „Wir haben dort im Jahre 2014 39 neue Jungmeister ausgebildet. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer blieben zu weiteren Fortbildungslehrgängen an der Schule“, berichtete Neuenhagen.

Die Betriebe hätten die Notwendigkeit zu einer qualifizierten Ausbildung erkannt. Dazu gehöre betriebswirtschaftlichen, juristisches Wissen ebenso wie die Fähigkeit, flexibel auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. „Der Zimmermeister muss heute ein Allroundtalent sein, das bereit ist über den Tellerrand zu schauen“, betonte Josef Hergenröder, Obermeister der gastgebenden Zimmerer-Innung Gelnhausen Schlüchtern. Der Verbandstag, an dem rund 150 Meister teilnahmen, widmete sich dem Themenschwerpunkt Beschwerden-Management und EU-Verbraucherrichtlinien. Dr. Burkhardt Siebert erläuterte die neuen Regularien und ihre Auswirkungen auf den Bauvertragsabschluss.

Über den Umgang mit unzufriedenen und verärgerten Kunden referierte Unternehmer-Coach Heiko Ciesinski. Die Hälfte der Kunden gingen unzufrieden aus einem Beschwerdegespräch heraus. „Ein solches Gespräch kostet Zeit. Einen neuen Kunden zu gewinnen, ist aber fünfmal teurer“, so der Coach. Die Handwerksbetriebe dürften niemals vergessen, dass Nachbetreuung auch Akquise sei. „Der Umgang mit Beschwerden ist ein reines Kommunikationsthema. Hierbei spielen Körpersprache und Tonfall eine wichtige Rolle“, so Ciesinski. „Wir können nicht nicht kommunizieren. Die Wortwahl macht in solchen Unterhaltungen sieben Prozent aus, die Körpersprache 55 Prozent und die Stimme 38 Prozent.“

Ein Lächeln höre man auch am Telefon. Er empfahl bei schwierigen Telefonaten aufzustehen und hin- und her zu gehen. Das entspanne. „An Beschwerdehotlines gibt es viele Frauen. Sie sind einfühlsamer und empathischer. Männer sind rauer und direkter.“ Die Grundfrage, ob man Beschwerden vermeiden sollte, beantwortete der Unternehmer-Coach mit „Jein“. Auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden, sei wichtig, um sie abzustellen. Ein Beschwerde sei wie ein Geschenk. Großen Zuspruch fand die angegliederte Infobörse mit 40 Ausstellern aus ganz Hessen. Von der Datentechnik für den Holzbau, über Baustoffe für energetische Sanierung bis zur Dach- und Solartechnik:

Die Teilnehmer am Verbandstag hatten reichlich Gelegenheit, sich eine Fülle von Informationen zu holen und anregendende Fachgespräche zu führen. Ein Glanzlicht des Verbandstags war am Abend der Zunftabend. Beim heutigen Holzbaukongresses steht Qualität im Fokus. Los geht es um 9.15 Uhr mit dem Vortrag des Architekten Professor Luca Deon aus Luzern über modernen Holzbau in der Schweiz. Danach referiert Professor Helmut Zeitter über Rechtssicherheit durch qualifizierte Baudokumentationen. Um 12.15 Uhr spricht Diplom-Ingenieur Johannes Niedermeyer über Güteüberwachung im Holzbau.

Um 14 Uhr beschreibt Dr. Tobias Huckfeldt die fatalen Auswirkungen von Fäulepilzen bei der Holzverwendung im Außenbereich. Gegen 15.45 Uhr geht Dr. Stephan Schlitzberger auf das Thema „Sommerlicher Wärmeschutz im Holzbau“ ein.  (kel)+++


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