2. Blitzer innerhalb von 900 Metern - Sicherheit oder Abzocke?

15.04.15 - Pünktlich zum internationalen Blitzermarathon am morgigen Donnerstag rüstet die Leipziger Straße, eine der Hauptschlagadern Fuldas, mächtig auf: Zu den zwei hochmodernen Blitzersäulen auf Höhe der Fuldaer Hochschule gesellen sich heimlich, still und leise zwei neue Blitzersäulen - quasi in Sichtweite zu ihren Kollegen. Je zwei Blitzer in zwei Verkehrsrichtungen innerhalb von etwa 900 Meter: da drängt sich die Frage auf, ob das wirklich noch Verkehrssicherung ist oder ob es sich um Abzocke der Autofahrer handelt?

Bis vor kurzem standen an den beiden neuen Standorten noch ihre etwas antiquierten Vorgänger - jedoch ohne Funktion und ohne die Gefahr, geblitzt zu werden. OSTHESSEN|NEWS berichtete bereits vor zwei Jahren (SIEHE MEHR ZUM THEMA). Die "toten" Starenkästen sind Geschichte. Ersetzt werden sie auch durch die neue Blitzersäule mit Digital- und Lasertechnik, wie sie auf der Petersberger Straße (Höhe Telekom) oder auch im oberen Teil der Leipziger Straße stehen. Die Stadt scheint die immensen Kosten von rund 140.000 Euro der Verkehrssicherheit wegen in Kauf zu nehmen - böse Zungen behaupten, dass sich diese Steuergelder schon bald amortisiert haben.

Alleine der Blitzer auf Höhe der Hochschule hatte nach gut zwei Monaten Betriebszeit bereits knapp 4.000 Verkehrssünder ertappt. Die neue Technik misst nämlich auf allen vier Spuren und auch im Abstand zur Messsäule - nicht mehr nur an den Messkontakten im Boden. Fuldas Bürgermeister Dag Wehner (CDU) möchte aber von Abzocke nichts wissen: "Die Blitzersäulen im unteren Teil der Leipziger Straße waren schon länger angedacht, um das nächtliche Tempolimit für LKW von 30 Kilometer in der Stunde kontrollieren zu können", sagte er gegenüber O|N am Mittwochabend, "es soll die Anwohner vor größeren Lärmbelastungen bewahren."

Wer sich bereits an die "toten" Blitzer auf der Leipziger Straße gewöhnt hatte und nach dem kurzen Schreckmoment aufatmen konnte, sei nun gewarnt. (Julius Böhm) +++