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Große Geburtstagstournee - "weltweit leuchtendes Beispiel"
15.07.15 - Er wird gefeiert wie ein Popstar und hat immer ein Lächeln im Gesicht. Für einen 80-Jährigen, der die meiste Zeit im Schneidersitz verbringt, ist das nicht schlecht. Er steht täglich um 3 Uhr morgens auf, meditiert und dann beginnt sein Tag. Der Dalai Lama war in den letzte Tagen in Hessen auf "Geburtstagstournee", denn sein rundes Jubiläum soll ordentlich gefeiert werden - in New York, Los Angeles, Wiesbaden und Frankfurt.
In der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main wollten alle gratulieren, insgesamt fast 3.000 Menschen. Freie Plätze gab es nicht mehr. Innen wurde gejubelt, draußen auf der Straße protestiert. Knapp 200 Anhänger der buddhistischen Shugden-Strömung fühlen sich vom geistliche Oberhaupt der Tibeter unterdrückt. Eine Gruppe Chinesen protestierte lautstark zudem gegen die vom Dalai Lama geforderte Unabhängigkeit Tibets. Die Polizei war vor Ort - zu größeren Auseinandersetzungen kam es nicht.
Geburtstagstorte, ein Ständchen und noch viel mehr. Vier Stunden dauerte die Feier in der Jahrhunderthalle, fast zwei war das geistliche Oberhaupt dabei. Musik, Kultur und politische Reden bildeten das Programm. Unter den Rednern waren Bundestagsabgeordneter Michael Brand als Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses in Berlin und Europaabgeordnter Thomas Mann als Präsident der Tibet Interest Group im Europäischen Parlament (beide CDU)
"Ich will Ihnen danken für Ihr weltweit leuchtendes Beispiel für die großartige, einzigartige spirituelle Führung des tibetischen Volkes in so schwieriger Zeit. Es ist eine kurze Spanne in den tausenden Jahren dieser beeindruckenden Kultur, die auch den Versuch der kulturellen Unterdrückung und der massiven Verletzung der Menschenrechte überstehen wird", so Brand. "Tibeter sind nicht aggressiv gegenüber anderen, es gibt keinen Grund aggressiv zu den Tibetern zu sein."
In seiner Rede machte auch Mann deutlich: "Unser Versprechen zu Ihrem 80. Geburtstag: Wir werden niemals schweigen. Wir werden uns weiterhin mit aller Kraft für die Rechte der Tibeterinnen und Tibeter einsetzen." Und dabei gelten die Worte des Dalai Lama: "Die Liebe und das Mitgefühl sind die Grundlagen für den Weltfrieden - auf allen Ebenen." (Christian P. Stadtfeld). +++