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SCHLITZ Schon wieder Fischesterben

Pfordter See leidet unter Sauerstoffmangel - Einsatz von Feuerwehren

04.09.15 - Erst vor zwei Wochen verendete im Fuldaer Aueweiher etwa eine Tonne Fisch. Ausgelöst wurde dieses Phänomen durch einen zu geringen Sauerstoffgehalt im Wasser. Nun hat das Fischesterben auch den Pfordter See nahe des Schlitzer Stadtteils Pfordt (Vogelsbergkreis) erreicht. Am Donnerstag hatten Angler tote Karpfen und Hechte auf dem Gewässer entdeckt und umgehend die Feuerwehr informiert. Um das Umkippen des Sees zu verhindern, rückten die Einsatzkräfte, bestehend aus den Feuerwehren Hemmen, Hartershausen, Pfordt, Üllershausen, Willofs und Schlitz aus.

Alle Fotos: Marcel Grösch

„Fische brauchen, um in stehenden Gewässern zu überleben, mindestens einen Sauerstoffgehalt von 20 Prozent im Wasser. Im Pfordter See beträgt der momentane Sauerstoffgehalt jedoch nur etwa 3 bis 4 Prozent“, sagte Hans- Jürgen Schäfer, Bürgermeister der Stadt Schlitz am Freitag im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Nur der größere der beiden Seen sei vor dem Umkippen bedroht, so Schäfer. Als Erstmaßnahmen hatten die Feuerwehren noch am Abend begonnen, mit Hilfe von Tragkraftspritzen und einer Vorbaupumpe das Wasser umzuwälzen. Der Einsatz wird voraussichtlich noch den gesamten Freitag andauern. Zur zusätzlichen Sauerstoffversorgung wurde außerdem ein Zulauf zur Fulda angelegt, die über 70 Prozent Sauerstoffgehalt im Wasser verfügt.

Betroffen vom Fischesterben seien laut Bürgermeister größtenteils die kleineren Fische. „Die größeren halten eine solche Situation ein wenig länger aus“. In diesem Jahr sei die Population besonders hoch gewesen. „Laut Sportfischerverein gab es, bedingt durch den warmen Sommer, außergewöhnlich viel Laich. Es ist sehr schade, dass die daraus geschlüpften Fische nun alle verenden“. Wie hoch das Ausmaß des Fischesterbens tatsächlich im Pfordter See ist, könne man im Moment noch nicht absehen, so Schäfer. „Viele der toten Fische sind noch gar nicht an die Oberfläche getrieben worden. Wir werden diese aber heute versuchen, alle aus dem See zu entfernen“.

Ausgelöst wurde das tragische Naturphänomen genauso, wie bereits im August am Fuldaer Aueweiher. Durch die Hitze bilden sich vermehrt Algen. Eigentlich eine nützliche Reaktion des Gewässers, da durch Fotosynthese Sauerstoff erzeugt wird. Jedoch sinkt bei extremen Temperaturgefällen wie in dieser und der vergangenen Woche die Wassertemperatur binnen weniger Tage extrem ab. Dadurch sterben viele Algen. Bakterien rauben dem Wasser beim Zersetzen der Algen Sauerstoff. Aufgrund des Regens der letzten Tage traf zudem kaltes Wasser auf die Oberfläche des Weihers und das Aufeinandertreffen des kalten Regens und wärmeren Weiherwassers erzeugte eine Art Quirleffekt im Gewässer. Faulschlamm, der durch untergegangenes Laub am Grund lagert, wird aufgewühlt, die toten Algen von der Wasseroberfläche nach unten gespült und eine Art Vakuum entsteht, das die Fische tötet. (Miriam Rommel) +++


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