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Deutsche Franziskanerprovinz strebt Nutzungs-Kooperation mit Fuldaer Antoniusheim an
29.10.15 - Die Deutsche Franziskanerprovinz befindet sich wie viele Ordensgemeinschaften in einem tiefgreifenden Reduzierungs- und Umstrukturierungsprozess. Im Blick auf sinkende Mitgliederzahlen und den Altersdurchschnitt der Brüder hatte das letzte Provinzkapitel 2013 die Provinzleitung aufgefordert, in den kommenden drei Jahren bis zu sechs der damals 39 Standorte aufzugeben. Damit stehen grundsätzlich alle Niederlassungen auf dem Prüfstand – auch das Kloster in Fulda. Dennoch wollen die Franziskaner auf dem Frauenberg bleiben, wie die Leitung der Deutschen Franziskanerprovinz entschieden hat und dies heute in einer Mitteilung bekanntgab.
Damit dies gelingt, sind die Franziskaner aber auf Unterstützung angewiesen. Aus diesem Grund ist die Provinzleitung an die Geschäftsführung des St. Antoniusheims herangetreten, um die Möglichkeiten einer Kooperation auf dem Frauenberg zu sondieren. Um künftig wenigstens einer kleineren Kommunität von Brüdern zu ermöglichen, dort auch weiterhin seelsorgerliche Aufgaben wahrzunehmen, müssen weite Teile des auf Dauer für die Franziskaner zu großen Gebäudes eine anderweitige Verwendung finden.
Durch eine Nutzung durch das Antoniusheim und die damit gegebene Zusammenarbeit zwischen dem Antoniusheim und der Deutschen Franziskanerprovinz könnte das Kloster sogar in neuer Weise zu einem geistlichen Ort der Einkehr und der Begegnung werden. Seit seiner Gründung ist das Antoniusheim eng mit dem Frauenberg verbunden; von Anfang an ist dort ein Franziskaner als Seelsorger tätig. Die Verbindung franziskanischer Spiritualität, die seit Jahrhunderten vom Frauenberg in die Stadt Fulda und das Umland ausstrahlt, mit dem sozialen Engagement des Antoniusheims, vor über hundert Jahren aus dem christlich motivierten Engagement Fuldaer Bürger für Menschen am Rand der Gesellschaft entstanden, könnte so einen traditionsreichen Ort mit neuen Ideen in die Zukunft führen.
Bischof und Bistumsleitung unterstützen diese Überlegungen. Kirche und Kloster auf dem Frauenberg sind Eigentum des Bischöflichen Stuhls und wurden den Franziskanern 1623 zur Nutzung überlassen. Für den langfristigen Erhalt des Klosters Frauenberg wird auch die Unterstützung durch Menschen aus Fulda und Umgebung notwendig sein.
„Es gibt jetzt natürlich eine Menge offener Frage und großen Gesprächsbedarf“, so Provinzialminister P. Cornelius Bohl aus München. „Aber wir sind sehr dankbar, dass die Geschäftsführung und die entsprechenden Gremien des Antoniusheims unsere Anfrage positiv aufgegriffen haben, so dass wir nun gemeinsam überlegen können, wie für beide Kooperationspartner eine gute Zukunft für den Frauenberg aussehen könnte.“ "Nur die Region gemeinsam kann das Kloster retten"
"Inklusion und franziskanisches Wirken passen schon gut zusammen" meinte Sippel im Verlauf des Gespräches. Es sei vorstellbar, dass auf dem Frauenberg mehr Menschen arbeiteten wie etwa im Garten oder der Schneiderei oder es dort auch neue Wohnbereiche gebe. Ganz wichtig ist Sippel aber folgender Gedanke: "Alles ist ergebnisoffen - und das Antoniusheim allein kann das Kloster nicht retten, da müssen sich ganz viele engagieren" (ma) +++