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- Fotos: Martin Angelstein

FULDA VOLKSTRAUERTAG

Zentrale Gedenkfeier als "Mahnung zum Frieden" - auch für die 129 Toten von Paris

15.11.15 - Der heutige Sonntag - immer zwei Sonntage vor dem Ersten Advent - ist "Volkstrauertag" in Deutschland. Ein staatlicher und kein kirchlicher Gedenktag, der zu den so genannten "Stillen Tagen" gezählt wird. An ihm sind öffentliche Feste oder Umzüge, die dem Charakter des Tages nicht entsprechen, verboten. Überall gibt es deshalb Gedenkfeiern mit Kranzniederlegungen, bei denen an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen - auch als Mahnung zum Frieden - erinnert wird.  

Zentrale Fuldaer Gedenkfeier am Mahnmal der Michaelskirche...

So auch heute Vormittag an der Michaelskirche in Fulda, wo traditionell im Rahmen einer zentralen Gedenkfeier etwa 100 Menschen der Millionen Opfer von Krieg und Gewalt gedachten. Sie wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem Magistrat der Stadt Fulda veranstaltet. Am heutigen Tage werden in fast jedem Ort Kränze an den Mahnmalen niedergelegt und der Toten gedacht - an vielen Orten auch der 129 Toten und hunderten Verletzten der Terroranschläge in Paris. 

Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Cornelius Roth von der theologischen Fakultät ...

"Wenn wir heute der Opfer von Krieg und Gewalt gedenken, geht der Blick weit über Deutschland hinaus", sagte der Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Cornelius Roth von der theologischen Fakultät Fulda. Dazu gehörten die Opfer der jüngsten schrecklichen Attentate von Paris ebenso wie die Opfer der Bürgerkriege in Syrien und Afrika. "Die Welt ist zusammengerückt und der Unfriede holt uns scheinbar ein". Es sei wichtig an die Völker zu denken, die - anders als in Deutschland - seit Jahrzehnten und mehreren Generationen keinen Frieden erlebt hätten. "Der Hass in den Köpfen der Menschen ist so groß, dass sie immer wieder zum Töten bereit sind" sagte Prof. Roth.  

"Ja, wir dürfen Gott auf den Knien danken, dass wir es heute "nur" mit Flüchtlingen zu tun haben, die aus Bürgerkriegen und furchtbarer Gewalt kommen, so groß die Herausforderung auch ist", erinnerte Roth. Natürlich müsse die Politik klug erwägen, wie viele Flüchtlinge aus einem Land die Gesellschaft vertrage und wie in Europa eine gerechte Verteilung möglich sei. "Die Klugheit darf aber nicht gegen die Barmherzigkeit ausgespielt werden", betonte der Redner, denn Barmherzigkeit verbinde Judentum, Christentum und den Islam. Aus ehrendem Gedenken der Kriegsopfer und auch aus den terroristischen Anschlägen ergebe sich für die Menschen von heute der Auftrag, eine Welt zu bauen, in der Friedfertigkeit und Barmherzigkeit herrschten. 

Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Dietershan übernahm die musikalische Umrahmung. Und während drei  Kränze für die Stadt Fulda, den VdK und die Bundeswehr vor dem Mahnmal abgelegt wurden, erklang die Totenglocke vom Turm der Michaelskirche. Abschluss der halbstündigen Gedenkfeier bildete wie jedes Jahr das Absingen der Nationalhymne. (ma). +++


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