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Blick auf Salzburg und Festung Hohensalzburg -

REGION E-Mail aus SALZBURG (1)

"Bitte Leid, schleichts eich!“ Blick in die Kultur- und Studentenstadt

Zur ReihePatrizia Heun ist Studentin in Salzburg und absolvierte vor einigen Monaten ein Praktikum in der Redaktion von OSTHESSEN|NEWS. Nun, da sie wieder in ihrer neuen Wahlheimat ist, möchte sie den mondaine-Lesern einen Einblick in das Leben in der traditionsreichen Stadt geben.+++

25.11.15 - Studium – definitiv ein neuer Abschnitt im Leben der meisten jungen Erwachsenen. Die erste eigene Wohnung, zum ersten Mal alleine waschen, bügeln und kochen (ja, man möchte es kaum glauben, aber für manche ist es das erste Mal), einfach zum ersten Mal das Leben alleine auf die Reihe bekommen. Manche bleiben dafür in der Nähe der Familie, Freunde und dem Altbekannten. Ich habe mich weiter weg getraut: Ins wunderschöne Österreich – genauer gesagt Salzburg. Und damit auch Fulda ein bisschen über das Leben dort erfährt, bin ich als Nachwuchs-Auslandskorrespondentin im Salzburger (Studenten-)Leben unterwegs und möchte die Stadt ein wenig vorstellen.

Fotos: Patrizia Heun

Mit dem Herbst oder genauer gesagt dem Monat Oktober hat an den meisten Unis auch der Betrieb wieder begonnen. Am ersten Tag strömen die Neulinge (auch Erstis genannt) und alten Hasen in die Hörsäle der Universität Salzburg. Einer davon bin ich. Ich habe das wunderschöne Fulda verlassen, um ...na ja wenn ich ehrlich bin, um vor dem NC zu flüchten. Aber natürlich auch, um ein Studium an einer angesehen Universität zu absolvieren und dabei die Kultur unseres lieben Nachbarlandes Österreich näher kennenzulernen.


Berühmtester Sohn der Stadt

Viele kennen Salzburg, wenn überhaupt durch den Komponisten Mozart, der dort geboren und aufgewachsen ist oder durch die jährlich stattfindenden Festspiele. Besonders Mozarts Geburts- und Wohnhaus sind wohl auch Gründe, warum diese Stadt so weit oben auf der Reiseroute derjenigen steht, die sich dann doch mal nach Österreich verirren. Manchen sagt das Mozarteum etwas – eine Universität, die sich auf Musik und Künste spezialisiert hat und von Studenten aus aller Welt besucht wird. Aber Salzburg hat noch einiges mehr zu bieten.

Deshalb erstmal ein grober Überblick über Salzburg: 696 wurde die Stadt als Bischofssitz neu gegründet und wurde 798 sogar zum Sitz des Erzbischofs. Wie der Name schon sagt war die Haupteinnahmequelle der Salzabbau und der Handel damit. Mit der Salzach, die quer durch die Stadt fließt, wurde bis ins 19. Jahrhundert auch die Salzschiffahrt betrieben. Die Festung Hohensalzburg entstand im Kern erst im 11. Jahrhundert und ist als größte mittelalterliche Burganlage Europas auch das Wahrzeichen der Stadt. Neben Besichtigungen finden dort oben auch Konzerte, Feste und im Winter sogar ein kleiner Weihnachtsmarkt statt.


Glanz vergangener Zeiten bleibt

Die Stadt an sich besteht im Altstadtkern aus prunkvollen Gebäuden. Diese wurden ab dem 17. Jahrhundert von Erzbischof Wolf Dietrich und seinen Nachfolgern erbaut. Man kann gar nicht alle Sehenswürdigkeiten nennen, aber den Reichtum der Stadt erkennt man allein beim durchfahren: Vom Dom, unzähligen Kirchen über Schloss Hellbrunn, Schloss Leopoldskron, Schloss Kleßheim (das heute ein Casino ist), der Residenz, der Felsenreitschule bis hin zu gefühlten 100 anderen kleinen Schlössern und Ansitzen ist Salzburg eine prunkvolle Stadt. Sie hat wie ich finde bis heute nichts von ihrem Glanz verloren, was vermutlich auch daran liegt, dass die Salzburger dafür sorgen.

Auf ihre Kultur sind sie ziemlich stolz und sie ist allgegenwärtig. Zu diesem „Alltag“ zählt unter anderem auch das Schloss Mirabell mit seinem Garten. Es gehört – ebenso wie die das Altstadtzentrum Salzburgs – zum UNESCO Weltkulturerbe und ist seit 1606 fester Bestandteil des Salzburger Stadtbildes. Ursprünglich wurde es als Wohnsitz für die heimliche Geliebte des Erzbischofs erbaut. Heute haben diverse Ämter wie Standesamt oder Einwohnermeldeamt ihren Sitz im Schloss. Das heißt ein Besuch ist unvermeidlich. Als viertgrößte Stadt in Österreich ist Salzburg auch ein wichtiges Messezentrum und natürlich Hochburg für den Tourismus.

Boot fahren auf dem Fuschlsee

Auch wenn Salzburg auf den ersten Blick mit seinen 148.000 Einwohnern relativ überschaubar wirkt, fehlt es an nichts. Sogar einige große Einkaufszentren finden sich rund um die Altstadt. Wer aber das wirkliche „Feeling“ dieser Stadt spüren möchte, geht in eine der beiden Hauptstraßen: Die Getreidegasse (in der sich auch Mozarts Geburtshaus befindet) und die Linzergasse, die eher von Einheimischen besucht wird. In beiden befinden sich diverse Geschäfte, gesäumt von den mit Stuck verzierten Barockhäusern. Allerdings muss dazu gesagt werden: als Tourist für ein paar Tage mag das Schlendern durch beide Gassen toll sein...als Student, der sich täglich durch eine Menschenmasse von Fotos knipsenden Touris quetschen muss, um pünktlich zu kommen, ist das nur halb so lustig.


"Leid, schleichts eich!"

Da fällt auch schon das ein oder andere „Maaaa...ge bitte Leid schleichts eich!“. Die Freundlichkeit der Salzburger ist nämlich teils doch eher auf die Landsleute beschränkt. Tatsächlich musste auch ich mir hier schon einige Sticheleien über meine Herkunft anhören. Aber im Großen und Ganzen sind sie doch ein sehr nettes und aufgeschlossenes Völkchen.

Nun lebe ich hier als ausländischer Studenten-Neuankömmling und die ersten Fragen von Freunden und Familie konnte ich bereits beantworten: Na und wie ist Salzburg so? – Schön, aber sehr teuer. So malerisch die Umgebung ist….das interessiert uns liebe Studenten leider nicht ganz so sehr wie die Frage, ob man sich heute vielleicht sogar die Nudeln für 1,20 Euro leisten kann anstatt die für 70 Cent. Tatsächlich ist die Stadt aber nicht nur was Lebensmittel angeht, sondern auch wenn es um Eintritte oder öffentliche Verkehrsmittel geht nicht die preisgünstigste. Am schlimmsten sind aber Drogerieläden. Es gibt keine Studentin (aus Deutschland wohlgemerkt) die beim Anblick einer doppelt so teuren Wimperntusche nicht verzweifelt – und ich habe Umfragen betrieben.

Schloss Mirabell und Schlossgarten

Und was macht man so als Student in Salzburg? – Ja das ist eine gute Frage… Da ich selbst noch nicht so lange in Salzburg wohne, habe ich natürlich auch noch nicht alles entdeckt. Aber die Umgebung bietet wirklich viel Abwechslung: Unser kleines Studentengrüppchen erkundet oft die Gegend. Wir wandern auf den Gaisberg, sitzen an der Salzach, erkunden die Bars, fahren zu den umliegenden Seen wie z.B zum Fuschlsee und gehen im Winter Skifahren. Ach ja und zur Uni gehen wir natürlich auch. Aber was hier in Salzburg sonst noch so passiert, werde ich in nächster Zeit herausfinden und natürlich davon berichten. (Patrizia Heun)+++


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