107 Geschenke zum Schulstart - "enorme Entlastung für ärmere Familien"

24.08.16 - Die Sommerferien sind fast vorbei. Montag nehmen wieder Tausende ABC-Schützen ihre Schultüten in Empfang. Prall gefüllt mit Buntstiften, Farbkästen, Zirkeln und was man sonst noch so in der Schule braucht. Doch nicht jeder kann sich Schulmaterial für seine Kinder leisten. Deshalb hatte Robert Weber, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof in Fulda, 107 Geschenke für bedürftige Kinder bei seinem Besuch der Fuldaer Tafel am Dienstag dabei.

"Die ärmeren Kinder sollen beim Schulstart ihren Altersgenossen in nichts nachstehen. Alle sollen gleich sein", erklärt Wolfgang Arnold, zweiter Vorsitzender der Tafel die Intention hinter der Aktion. Die Kinder sollen dazugehören und einbezogen, nicht aber aufgrund ihrer Armut ausgegrenzt werden. Jedes der Geschenke hat einen Wert zwischen 20 und 30 Euro. "Das ist eine große Entlastung für die Familien", erläutert Heinz Steege, erster Vorsitzender der Tafel.

v.l.: Wolfgang Arnold (2. Vorsitzender der Fuldaer Tafel), Robert Weber (Geschäftsführer ...

Die Kinder konnten sich wünschen, was sie zum Schulstart brauchen.

"Letztes Jahr haben wir die Charity Schulaktion zum ersten Mal gestartet", informiert Weber. Die Tafel hat jede bedürftige Familie mit einem Kind, dass diesen Sommer eingeschult wird, angerufen und über die Aktion informiert. Insgesamt 56 Wunschzettel wurden versandt, 50 kamen ausgefüllt zurück. Mit den ausgefüllten Zetteln gingen die Mitarbeiter der Galeria Kaufhof einkaufen und schnürten kleine Pakete zum Schulstart. Kunden konnten die Geschenke dann bezahlen und den Kindern so ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Im Vorjahr mussten die Kunden noch selbst einkaufen. "Dieses Mal haben wir das übernommen, denn Zeit ist ein entscheidender Faktor und so wurden auch deutlich mehr Geschenke verkauft als 2015."

Die Schenker konnten den Beschenkten auch eine Nachricht mit auf den Weg geben. Viele wünschen den Kindern "viel Glück und einen guten Schulstart." "Es ist aber auch eine Nachricht an die Politik, Bildung stärker zu fördern. In meinen 13 Jahren bei der Tafel hätte ich mir mehr Engagement gewünscht", zeigt sich Steege von der Politik enttäuscht. Von den 107 Geschenken wurden fast alle verkauft. "Galeria Kaufhof hat maximal fünf übriggebliebene Schultüten und Wunschzettel kaufen müssen. Die Resonanz bei den Kunden war sehr gut", zeigt sich Weber über die Spendenbereitschaft seiner Kunden erfreut.

Die Schenker gaben den Kindern gute Wünsche mit auf den Weg.

Für Kinder, die die erste Klasse wiederholen müssen oder früher eingeschult werden, haben die Tafel und Galeria Kaufhof 57 Schultüten gefüllt. "Das sind aber keine Zuckertüten, Süßigkeiten gibt es nämlich nicht. Nur Schulmaterial steckt in den Tüten", erklärt Weber. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Resonanz fast verdoppelt. Anfangs sah das allerdings noch anders aus. "Zwei Wochen nach Ferienbeginn hatten wir nur neun Rückmeldungen. Da hat uns ein bisschen Angst gemacht, dass die Aktion nicht angenommen werden könnte", schildert Steege seine Befürchtungen. Die Charity Schulaktion soll eine feste Tradition und Jahr für Jahr wiederholt werden. (Toni Spangenberg) +++