Jugendliche demonstrieren am Donnerstag in der Innenstadt gegen Rechts

26.09.16 - "Heidenau, Clausnitz, Bautzen: Antirassistisch organisieren!" - In schwarzen Lettern steht das auf einem roten Transparent geschrieben, das am Samstagmittag vom Dach des Galeria Kaufhof in der Fuldaer Innenstadt gehisst wurde. Die Verantwortlichen der Aktion wollen damit laut eigenen Aussagen deutlich machen, dass sie rassistische Angriffe, wie sie in den genannten Städten geschahen, nicht länger hinnehmen wollen. Währenddessen ruft die Jugendorganisation "REVOLUTION" am Donnerstag, 29. September, erneut zu einer Demonstration gegen Rassismus durch die Fuldaer Innenstadt auf. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Bahnhofsvorplatz.

Bereits im April dieses Jahres demonstrierten die Jugendlichen, um sich gegen Rassismus auszusprechen. "Doch es reicht nicht, bei einer Aktion stehenzubleiben", sagen sie nun und wollen während eines bundesweiten Aktionstages gegen Rechts am kommenden Donnerstag wieder durch Fuldas Straßen ziehen. "Aber auch, wenn die Demonstration von Jugendlichen organisiert wird, heißt das nicht, dass Erwachsene nicht willkommen sind."

Anlass für die Kundgebung ist laut den Mitgliedern der Aktion die Gewalt gegen Flüchtlingsunterkünfte und deren Bewohner: "Nachdem im August letzten Jahres ein ehemaliger Baumarkt im sächsischen Heidenau zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert wurde, fand die Gewalt der Rechtsextremen hier ein neues Ventil. Die gewaltbereiten, teils angetrunkenen und bewaffneten Neonazis belagerten tagelang die Unterkunft, warfen mit Steinen und Bierflaschen um sich und verletzten zahlreiche Menschen."

Auch Ausschreitungen in Clausnitz nennen die Beteiligten. Dort wurde ein Bus mit ankommenden Flüchtlingen der örtlichen Flüchtlingsunterkunft von Demonstranten blockiert, die "Wir sind das Volk!" und ausländerfeindliche Parolen skandiert hatten. "Die Auseinandersetzungen zwischen Neonazis, der Polizei und Flüchtlingen vor gut einer Woche in Bautzen reihen sich nahtlos in die zahlreichen rassistischen Vorfälle ein, die Sachsen immer wieder bundesweit in die Schlagzeilen bringen. Wegen Vorfällen wie diesen rufen wir dazu auf, sich antirassistisch zu organisieren und nicht tatenlos zuzusehen." +++