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890 verlieren ihren Job - Goodyear schließt Reifenwerk in Phillipsburg
27.10.16 - Das Reifenwerk von Goodyear Dunlop Tires in Philippsburg (Baden-Württemberg) wird geschlossen, 890 Mitarbeiter verlieren ihren Job. "Im Einklang mit dem strategischen Fokus von Goodyear, der wachsenden Nachfrage in den hochwertigen Segmenten des weltweiten Reifenmarktes nach Premium Reifen gerecht zu werden und weniger in die Segmente des Reifenmarktes zu investieren, welche geringes Wachstum aufweisen oder rückläufig seien", hat Goodyear Dunlop Tires Germany nun die Schließung des Reifenwerkes bekannt gegeben.
“Unsere Strategie zielt darauf ab, die Präsenz von Goodyear im Segment hochkomplexer und großer Reifen zu steigern, welche überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnen. Hier kann das Unternehmen den Wert seiner Marken nutzen und seine Kunden dabei unterstützen, profitabel zu wachsen“, erklärt Jean-Claude Kihn, Goodyears Präsident für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika in einer Pressemitteilung. „Unsere Kunden möchten mehr von unseren Premium Reifen mit großen Zollgrößen in 17 Zoll und größer. Diese werden heute von unseren Erstausrüstungskunden stark nachgefragt und werden in den kommenden Jahren im Ersatzmarkt gebraucht.“
Um der wachsenden Nachfrage nach Premium Reifen mit großen Zollgrößen gerecht zu werden, würde Goodyear weiterhin in die Entwicklung innovativer Produkte und Technologien investieren. Gleichzeitig würde das Unternehmen Überkapazitäten in Marktsegmenten reduzieren, in denen das Angebot die Nachfrage übersteige und die daher weniger profitabel seien. „Das Vorhaben, unser Werk in Philippsburg zu schließen, ist eine schwere Wahl und wir sind uns der sozialen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern sehr bewusst“, erklärt Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung, Goodyear Dunlop Tires Deutschland, Österreich, Schweiz in der gleichen Pressemitteilung. „Es ist uns ein Anliegen, sozial verträgliche Lösungen für alle betroffenen Mitarbeiter zu finden und ihnen weitere angemessene Unterstützungsleistungen anzubieten.“
Das Unternehmen geht davon aus, dass die geplante Schließung den Abbau von ungefähr 890 Arbeitsplätzen mit sich bringen wird. Auf die Nachfrage, ob auch Einsparmaßnahmen am Standort Fulda geplant seien, antwortete die Presseprecherin des Unternehmens Mirjam Berle: "Die Antwort darauf ist kurz und einfach: es gibt nur das Vorhaben, Philippsburg zu schließen." (mr/pm) +++