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Freuen sich auf den Betriebsstart des neuen Waldkindergartens (v.l.): Erster Stadtrat Dieter Ullrich, Bauamtsleiter Günther Kauder, Waldkindergartenleiterin Berit Zeber und Heike Schmidt, Abteilungsleitung Kindertagesstätten bei der Stadt Gelnhausen. - Fotos: Elke Weigelt

GELNHAUSEN Wir Kinder vom Stadtwald

Eröffnung des neuen Waldkindergarten in Roth – 150.000 Euro Investition

31.07.17 - Es riecht nach Erde, Holz und feuchten Blättern. Direkt hinter dem Waldschwimmbad rückt der schwedenrote Bauwagen mit den weiß umrandeten Fenstern und zwei kleinen Nebengebäuden ins Blickfeld. Dreharbeiten für eine Fortsetzung von „Wir Kinder aus Bullerbü?“ - Nicht ganz, aber vielleicht ein bisschen ähnlich, zumindest was das Kinderleben in der freien Natur betrifft. Mit tatkräftiger und finanzieller Unterstützung der Stadt Gelnhausen eröffnet nach einem halben Jahr Planungs- und Vorbereitungszeit am 1. August der Verein „Waldkindergarten Gelnhausen“ seine neue Betreuungseinrichtung für 20 Mädchen und Jungen über und unter drei Jahren am ehemaligen Waldschwimmbad in Roth.

Nach den zum Teil heftigen Regenfällen der vergangenen Tage sind Gummistiefel angezeigt. Heike Schmidt, Abteilungsleiterin Kindertagesstätten bei der Stadt Gelnhausen, Erster Stadtrat Dieter Ullrich und Bauamtsleiter Günther Kauder setzen auf wasser- und schlammfestes Schuhwerk. Gebraucht hätten sie es nicht, wie sich herausstellt: Der städtische Betriebshof hat die Hauptwege schon mit Rindenmulch befestigt. Berit Zeber freut sich. „Das ist super. Überhaupt möchte ich mich für die gute und total unproblematische Zusammenarbeit mit dem Betriebshof und der Stadt Gelnhausen bedanken“, sagt die Leiterin des – seinerzeit zweiten - und immer noch größten Waldkindergartens in Hessen. Die Stadt Gelnhausen hat 150.000 Euro an Finanzmitteln sowie das etwa 2.500 Quadratmeter große Gelände für die neue Außenstelle des Waldkindergartens Gelnhausen in Roth bereitgestellt.

Gespannt sind die Vertreter der Stadt Gelnhausen natürlich auf das Herzstück der neuen Betreuungsstätte am Waldrand – den Bauwagen mit der großen Terrasse. Der erste Gedanke: Noch einmal Kleinkind sein zu wollen – und zwar genau hier. Küche, Holzherd, Sitzecke, Fächer, Kleiderhaken, Wickeltisch – funktionale Elemente aus Holz, die auch ohne Inhalt bereits eine behagliche Atmosphäre verströmen. Der etwas romantisch verklärte Blick der Erwachsenen weicht allerdings spätestens beim Verlassen des Rindenmulchwegs, wenn die Sohlen der Gummistiefel von der anhaftenden Erde immer schwerer werden, der Frage, wie es hier wohl zugeht – bei strömendem Regen und im Winter? „Die Kinder sind entsprechend wetterfest angezogen“, sagt Berit Zeber und lacht, wenn sie von den Strategien erzählt, die Eltern und Großeltern zum Schutz der Polster ihrer Fahrzeuge entwickelt haben. Denn eins ist klar: Die Mädchen und Jungen vom Waldkindergarten haben keine Berührungsängste, was Regen, Schlamm und Sand betrifft.

Neben dem zehn mal vier Meter großen Bauwagen einer auf eben diese mobilen Gebäude spezialisierten Firma aus Fellen im Spessart, gibt es noch ein kleines „Nebengebäude“, den Gerätewagen, und die wahrhaft aussichtsreiche Komposttoilette. Aufgrund der Größe des Komposters, in dem Urin getrennt entsorgt und zu den Feststoffen Rindenschrot gegeben wird, ist der Bereich, den die Kinder wie eine ganz normale Toilette – nur ohne Wasserspülung – benutzen, entsprechend hoch gebaut. Einen „Stuhlkreis“ aus Baumstümpfen gibt es auch schon. Hier werden bis zu 20 Kinder künftig ihren erlebnisreichen Tag im Waldkindergarten beginnen. Die Plätze für Kinder unter drei Jahren sind bereits vergeben, Plätze für Kinder über drei Jahre sind noch frei.

Die Konzeption des Waldkindergartens beinhaltet schwerpunktmäßig, unter Berücksichtigung und Umsetzung des Hessisches Bildungs- und Erziehungsplans, auch die Förderung der Bewegungserfahrungen, der sinnlichen Wahrnehmung, der Sprachentwicklung und Kommunikation, des Sozialverhaltens und der Umweltbildung. Hinzu kommt eine kontinuierliche Vorschularbeit, die Förderung der Feinmotorik, Exkursionen, musikalische Früherziehung durch einen Musikpädagogen, Bauernhoffreizeiten, Jahreszeitenfeste sowie Elterngespräche, Elternabende und wöchentliche Teamsitzungen sowie regelmäßigen Supervisionen. Kontakt: Berit Zeber, Waldkindergarten Gelnhausen e.V., Bleichstraße 28, 63571 Gelnhausen, Telefon mobil im Wald: 0176/22688638 oder 06051/7880802. www.waldkindergarten-gelnhausen.de +++


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